Start Sport Basketball, ratiopharm ulm: Kämpferische Aufholjagd wird nicht belohnt

Basketball, ratiopharm ulm: Kämpferische Aufholjagd wird nicht belohnt

Im erwartbaren Härtetest unterliegt ratiopharm ulm nach großartigem Kampfgeist in der zweiten Hälfte auswärts gegen U-BT Cluj-Napoca mit 86:75.

Die zuletzt so spielfreudige und kreative Offensive der Ulmer konnte sich in der Anfangsphase gegen das stabile Abwehrbollwerk des Tabellenzweiten Cluj-Napoca nicht entfalten. Es kam in der ersten Halbzeit im rumänischen Hexenkessel kein orangener Wurfrhythmus und Offensivflow auf. Somit lief das Team nach einem zugelassenen 14:0 Run von Beginn an einem zweistelligen Rückstand hinterher. Auch in der Folge blieb es eine ernüchternde erste Hälfte, da das Wurfglück der Ulmer weiter auf sich warten ließ. Der Gastgeber zeigte sich hingegen aus dem Feld hochprozentig (FG –18/29, 62,0%,), verwandelte zudem vor der Halbzeitpause auch die schwierigen Würfe. Nach der Pause zeigte das Team von Anton Gavel ein anderes Gesicht, verteidigte aggressiver, generierte Stopps und die Ballgewinne mündeten in einfache Korberfolge, was in der ersten Hälfte nicht gelang. Auch in der Halbfeldoffensive lief der Ball deutlich besser durch die Reihen und die Wurfchancen waren demnach zwingender. Somit schmolz der Rückstand mit einem starken dritten Spielabschnitt, welches man mit 24:13 gewann. Im Schlussabschnitt bewiesen die Uuulmer Kampfgeist, bissen sich heran und verkürzten den Rückstand zwischenzeitlich auf sieben Punkte. Am Ende reichte eine gute Halbzeit allerdings nicht aus, um den fünften Sieg im EuroCup einzufahren.

Die Partie eröffnete der formstarke Williams mit einem Dreier, nachdem Jallow entschlossen Druck auf die Defensive ausübte und den frei stehenden Center bediente. Es war von Beginn an ein zerfahrenes Spiel mit kaum Idee und Spielfluss. Die Rumänen verteidigten wie erwartet diszipliniert, somit ergaben sich in der Anfangsphase keine einfachen Abschlussmöglichkeiten. Die Uuulmer erarbeiteten sich allerdings zunächst unter dem offensiven Brett zweite Chancen, sammelten nach wenigen Minuten bereits drei Offensivrebounds. Nach fünf gespielten Minuten kristallisierte sich für die eigentlich so offensivstarken Ulmer ein eher zäher Abend und eine defensivgeprägte Partie heraus (9:6, 5.). In der Folge fand Cluj nach und nach den Rhythmus, vor allem in Person von Ex-Bayern Spieler D.J. Seeley, der im ersten Viertel heiß lief (12 Punkte). Währenddessen biss sich die Mannschaft von Anton Gavel die Zähne am aggressiven Bollwerk der Hausherren aus. So wuchs die Führung mit einem 14:0 Lauf für den rumänischen Meister zweistellig an (18:6, 8.). Auch der defensive Zugriff kam nach starkem Start abhanden, dementsprechend generierte das Team keine einfachen Punkte aus dem Umschaltspiel, was grundlegend in der bisherigen Spielzeit eine echte Stärke ist. Stattdessen mussten die Korberfolge aus der Halbfeldoffensive her, was das Leben gegen solch eine strukturierte Abwehr enorm schwierig macht. Weiterhin zeigte sich das Team, allen voran Trevion Williams (4 OR) präsent am offensiven Korb, generierte somit häufig zweite Gelegenheiten (10 OR), die meist aber ungenutzt blieben. Kurz vor der Halbzeitpause drehte der Gastgeber auf, spielte sich in einen Rausch und startete den nächsten Lauf (12:3). So ging es für die Ulmer mit einem frustrierenden Ergebnis in die Halbzeit (51:24, HZ.).

Die Uuulmer kamen griffiger aus der Kabine, zeigten sofort ein anderes Gesicht und gaben die Partie keinesfalls auf. Youngstar Pacôme Dadiet erzielte vier Punkte in Folge und nach Ballgewinn sorgte Figueroa aus dem Fastbreak für die nächsten Zähler. Das Team, angeführt von Kapitän Tommy Klepeisz, startete den Spielabschnitt mit einem 10:2 Lauf (54:34, 23.). Mit einer guten und energischen Defensive gelangen mehrere Stopps und der Startschuss für eine Aufholjagd. Nach besserer Wurfauswahl und nutzbringender Ballbewegung verkürzte das Team mit einem weiteren Run (10:0) den Rückstand erheblich (58:46, 27.). In den Schlussminuten des dritten Viertels ließ die Mannschaft einige Möglichkeiten aus, um noch näher heranzukommen. Die Hoffnung, den Rückstand wettzumachen, wehrte nicht allzu lang, da der Gastgeber im Schlussabschnitt offensiv wieder in die Spur fand (71:53, 33.). Aber nicht so voreilig: Mit einem 11:0 Lauf ließen die Uuulmer nicht abreißen und gestalteten eine enge Partie. Vor allem Juan Núñez, Tommy Klepeisz und Trevion Williams übernahmen in dieser Phase viel Verantwortung und brachten die Orangenen wieder ran. Der erfolgreiche Dreier von Klepeisz bedeutete einen einstelligen Rückstand (73:64, 37.). Erneut war es der starkaufgelegte D.J. Seeley, der kurz vor Spielende Feuer fing und mit einem Dreier die zweite Ulmer Niederlage besiegelte. Dennoch zeigte das Team in der zweiten Hälfte viel Herz und Kampf, ließ aber in den entscheidenden Momenten zu viele Möglichkeiten liegen, um das Spiel zu eigenen Gunsten zu kippen.

About the Game
Head Coach Anton Gavel: „Glückwunsch an Cluj, sie haben den Sieg absolut verdient. Wir waren in der ersten Hälfte nicht anwesend. Da sie viel physischer und aggressiver als wir agierten, haben sie uns überrannt. Wir versuchten, über die Offensive eine Antwort zu finden, waren dazu aber heute nicht in der Lage. Auch defensiv gelangen uns dann keine Stopps mehr. Das einzig Positive war die zweite Hälfte, in der wir uns zurückkämpften und auf sieben Punkte rankamen. Allerdings haben wir uns in der Defensive in der Phase zu viele Fehler geleistet, um das Spiel noch zu drehen. Cluj war gut vorbereitet, hat uns in der ersten Halbzeit komplett aus dem Spiel genommen und somit verdient gewonnen.“

Spotlight-Player
Wie bereits gegen Bonn war Trevion Williams Ulmer Topscorer, wehrte sich mit allen Mitteln gegen die Niederlage und überzeugte erneut als Reboundmonster. Am defensiven Brett sammelte er sechs und am offensiven Ende gelangen ihm fünf Rebounds. Auch seine Fähigkeiten als Passgeber kamen heute abermals zum Tragen, insgesamt sieben Assists verteilte der Big-Man. Zudem stand kein Ulmer Akteur länger auf dem Parkett als Williams (31:06 Minuten). Juan Núñez (14) und Tommy Klepeisz (12) legten ebenfalls jeweils zweistellige Punkteanzahl auf.

Crailsheim – Derbytime
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Bild: U-BT Cluj-Napoca