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Füssen: Rudi Achatz ein Leben für die Wasserwacht Ortsgruppe

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Ein halbes Jahrhundert im Ehrenamt

Im Jahr 1973 gab es beim Bayerischen Roten Kreuz im Ostallgäu noch drei eigenständige Kreisverbände und hauptamtlicher Geschäftsführer im Füssener Verband war Rudolf Waith. Durch Zufall stieß Rudolf Achatz in dieser Zeit zur dortigen Wasserwacht. „Der Bademeister am Mittersee in Bad Faulenbach hatte mich gefragt, ob ich nicht bei der Wasserwacht mitmachen will“, erinnert sich Rudolf Achatz. Jener hatte offensichtlich das richtige Gespür, denn der Jugendliche Rudi reifte zum Ehrenamtlichen mit vielen tragenden Rollen heran: Acht Jahre Gerätewart, 28 Jahre zweiter und seit 12 Jahren erster Vorsitzender der Ortsgruppe Füssen lautet seine Bilanz heute.

Nach dem Einstieg vor fünf Dekaden musste Rudolf Achatz erst einmal die notwendigen Rettungs-Scheine erlangen. Er wurde Bootsführer und durfte das seit den 60er Jahren am Forggensee stationierte motorisierte Rettungsboot steuern. In den Folgejahren dehnten sich die Rettungsaufgaben der Wasserwacht Ortsgruppe Füssen immer weiter aus. „Heute haben wir je ein Motorboot am Forggensee und eins am Bannwaldsee. Die Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) lagert ein Boot in der Wachstation, das bei Alarmierung umgehend mit dem SEG-Fahrzeug zum jeweiligen Einsatzort transportiert werden kann“, so Rudolf Achatz. Jüngst kam ein Raftingboot für Notfälle in fließendem Gewässer hinzu.

 

„Für mich war es immer besonders wichtig, dass eine Ortsgruppe ausbilden darf, damit der Nachwuchs gesichert ist“, so Rudi Achatz. Folglich absolvierte er den Lehrschein zum Ausbilder und hat seitdem über 700 Rettungsschwimmer ausgebildet. Heute zählt die Wasserwacht Füssen 330 Mitglieder, rund ein Fünftel davon sind Kinder und Jugendliche. Ein Wehrmutstropfen sind in seinen Augen die winterlichen Trainingsfahrten ins Schwimmbad nach Nesselwang. „Es entstehen Kosten, die Logistik muss organisiert werden und da die Trainingszeiten von Erwachsenen und Nachwuchs getrennt sind, ist das Miteinander schwierig“, bedauert er.

 

„Die Kameradschaft ist und bleibt das Wichtigste in der Ortsgruppe“, betont der Vorsitzende. Dazu zählen mit der Familie gemeinsam verbrachte Sommertage an den Diensthütten am Forggensee oder Bannwaldsee, das Seefest der Wasserwacht, die Teilnahme am Füssener Stadtfest oder das alljährliche Fackelschwimmen am Neujahrstag im Lech, an dem 80 bis 100 befreundete Rettungsschwimmer teilnehmen. „Die alle zwei Jahre stattfindende Ausflugsfahrt nach Südtirol ist auch schon organisiert“, verrät Rudolf Achatz.

Schließlich spricht er noch etwas aus, was ihm nach über fünfzig Jahren Wasserwacht besonders am Herzen liegt. „Ich habe meine Ämter immer gerne gemacht, aber ich hoffe, im November einen Nachfolger für den Vorsitz zu finden.“ „Angesichts dieser Bilanz an ehrenamtlichem Engagement hat Rudi Achatz bereits jetzt seinen Platz als Vorbild in der Wasserwacht“, sagt Alexander Denzel, der sich beim BRK Kreisverband Ostallgäu um sämtliche ehrenamtliche Rotkreuz-Gruppierungen kümmert.

Rudi Achatz.  Bild: Marketingagentur Tenambergen