Anfang August durfte Irene Thriemer ihren 95. Geburtstag feiern. Bürgermeister Bernhard Uhl gratulierte ihr zu diesem besonderen und seltenen Geburtstag ganz herzlich und überbracht die Glückwünsche der Marktgemeinde.
Irene Thriemer wurde in Schlesien geboren und machte im Alter von 14 Jahren eine Ausbildung zur Kindergärtnerin. Im Winter 1944 flüchtete sie zusammen mit ihrer Mutter und drei jüngeren Geschwistern aus ihrer Heimat. Während der Flucht kümmertes sie sich als älteste Schwester immer wieder um Schlafmöglichkeiten und sorgte für Essen. Die Flucht der Familie endete am Bahnhof in Gabelbach. Mit Ochsenkarren wurden die Flüchtlinge nach Zusmarshausen gebracht und dort vom damaligen Bürgermeister bei ortsansässigen Familien einquartiert. Als 1948 der Vater aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen und der Familie nach Zusmarshausen folgte, war die Freude groß und ein Jahr später kam die jüngste Schwester von Frau Thriemer zur Welt.
Die fleißige Jubilarin arbeitete zunächst als Helferin in einer Fabrik für Seegras-Matratzenherstellung und wechselte dann in eine Weberei, wo sie bei der Fertigung der Federkerne eingesetzt war.
1953 heiratete Irene Thriemer und zwei Jahre später kam Tochter Gerlinde zur Welt. Nur wenige Monate nach deren Geburt verstarb Irene Thriemers erster Mann nach schwerer Krankheit. Nach diesem schweren Schicksalsschlag fand Frau Thriemer mit ihrer kleinen Tochter Unterkunft in Friedensdorf.
Eine glückliche Wendung nahm das Leben der kleinen Familie als die junge Mutter Eberhard Thriemer kennenlernte und diesen 1960 heiratete. Bereits ein Jahr später kam die zweite Tochter Elke zur Welt. Im gleichen Jahr – 1961 – bezog die vierköpfige Familie dann ihr Eigenheim in Wollbach, wo das Paar mit den beiden Töchtern viele glückliche Jahre verbrachte. Irene Thriemer und ihr Mann waren in fast allen Wollbacher Vereinen aktiv. Ihr Engagement wurde dabei sehr geschätzt und brachte beiden den Respekt ihrer Mitmenschen ein.
Leider verstarb Eberhard Thriemer im Jahr 2017 im Alter von 85 Jahren. Allein leben wollte Irene Thriemer dann nicht mehr und zog 2018 zu ihrer Tochter und dem Schwiegersohn nach Zusmarshausen.
Ihre Freizeit verbrachte die Jubilarin gerne mit Ihrem Mann beim Bergwandern. Ihr Hobby war ihr Garten, den sie liebevoll pflegte.
Irene Thriemer blickt zufrieden auf ein erfülltes und glückliches Leben zurück, in dem sie in ihrer Rolle als Mama, Oma und Uroma ganz aufging. Ganz besonders stolz ist sie auf ihren sieben Monate alten Ur-Ur-Enkel Leandro, den sie über alles liebt.
Wir wünschen der sympathischen und immer noch sehr rüstigen Jubilarin alles Gute zu ihrem besonderen Geburtstag und einen glücklichen und gesunden Lebensabend im Kreise ihrer Familie.
Bild: Familie Thriemer-Caravetta
