Start Sport Eishockey, Bayernliga: Neuzugänge und zwei Prüfsteine für den EHC Königsbrunn

Eishockey, Bayernliga: Neuzugänge und zwei Prüfsteine für den EHC Königsbrunn

Zwei Spiele, zwei Niederlagen, so lautet die Bilanz des EHC Königsbrunn vom letzten
Wochenende. Der Verein legt nun personell nach und hat auswärts gleich zwei schwere Aufgaben vor sich. Am Freitag geht es zuerst ab 19:30 Uhr gegen die „Sharks“ des ESC Kempten. Sonntags folgt dann die Partie gegen den Tabellenführer EHC Klostersee aus dem oberbayerischen Grafing.

Der gleich hinter Königsbrunn platzierte ESC Kempten kann mit breiter Brust den EHC empfangen, denn nach einer Negativserie mit vier Niederlagen fanden die Sharks schnell wieder in die Erfolgsspur zurück. Die letzten beiden Partien konnten die Allgäuer für sich entscheiden, im Heimspiel gegen Königsbrunn soll der nächste Sieg eingefahren werden.

Die Voraussetzungen dafür sind gut, denn die Sharks können auf einen erfahrenen und hochkarätig besetzten Kader zurückgreifen. Topscorer in Kempten ist der 29-jährige Maximilian Schäffler, der bis 2015 noch bei den Augsburger Panthern in der DEL aktiv war und auch schon für das Kaufbeurer DEL2-Team seine Schlittschuhe schnürte. Nach einem kurzen Gastspiel in Peiting wechselte er 2020 zu den Allgäuern und erzielte in 11 absolvierten Partien 19 Scorerpunkte.

Sechs Treffer und 13 Vorlagen belegen seine Torgefährlichkeit. Exakt die gleichen Werte kann auch Nikolas Oppenberger vorweisen, der 32-jährige Routinier ist in Königsbrunn kein Unbekannter und spielte unter anderem für den Altmeister EV Füssen. Allerdings benötigte der gebürtige Kemptener nur 10 Partien, um sein Punktekonto aufzufüllen. Oppenberger zählt zu den besten Spielern der Liga, die Sharks haben sich die letzten Jahre sorgfältig einen sehr hochwertigen Kader zusammengebaut.

In den Reihen des ESC stehen auch einige ehemalige Königsbrunner Spieler: Jennifer Harß, Darian Sommerfeld, Daniel Rau, Mauro Seider, Maximilian Hermann und Anton Zimmer trugen schon alle die Farben der Brunnenstädter, ehe es sie ins Allgäu zog.

Der EHC Klostersee steht momentan zurecht ganz oben in der Tabelle und ist in der Bayernliga das Maß aller Dinge. Auch mit dezimiertem Kader war die Mannschaft kaum zu schlagen und holte bisher aus jeder Partie Punkte. In Königsbrunn setzte Klostersee auch ohne die Quinlan-Brüder eine erste Duftmarke und gewann mit 4:1 gegen die Brunnenstädter.

Zuletzt fegten die Grafinger auswärts Schweinfurt mit 11:1 vom Eis und präsentierten sich in Hochform. Vor allem die bärenstarke erste Reihe mit dem kanadischen Kontingentspieler Lynnden Pastachak weiß zu überzeugen. Der 25-jährige Pastachak ist Topscorer der Liga und wird ab der nächsten Spielzeit sicher höherklassig auflaufen. Klostersee profitiert von einer hervorragenden Nachwuchsarbeit, die meisten Akteure haben ihr Handwerk beim Heimatverein erlernt.

Hochkarätige Spieler wie Raphael Kaefer, Nicolai Quinlan, Gennaro Hördt oder Bernd Rische sind das Ergebnis dieser jahrelangen Arbeit. Der Kader wurde mit viel Sorgfalt aufgebaut, Headcoach Dominik Quinlan sorgt seit 2016 für Konstanz im Grafinger Verein. In bisher jeder Spielzeit konnte Klostersee eine schlagkräftige, auch in der Breite sehr gut aufgestellte Mannschaft präsentieren. Der wohl bekannteste Akteur in den Reihen der Grafinger dürfte der inzwischen schon 47-jährige ehemalige AEV-Profi Bob Wren
sein.

Im Spiel gegen Königsbrunn ist Klostersee klarer Favorit, ab 17:30 Uhr heißt es dann EHC
gegen EHC.

Zum ersten Dezember kann Königsbrunn 2 Neuzugänge vermelden, zudem wurde die Stelle von Ex-Coach Waldemar Dietrich neu besetzt. Diese nimmt nun der 38-jährige Österreicher Roman Klicznik ein. Zuletzt trainierte er den AEV U15 Nachwuchs und war für das Youth Development der Augsburger verantwortlich. Klicznik besitzt eine A-Trainerlizenz des DEB und studierte in der finnischen Hochschule von Vierumäki Sportmanagement. Er stand schon während der letzten Partien neben Coach Andy Becher hinter der Bande und wird mit seinem Fachwissen die Mannschaft anleiten.

Der EHC hat auch in der Defensive nachgebessert, nachdem die Mannschaft zuletzt in Schweinfurt mit gerade mal fünf Verteidigern antreten musste. Mit dem 22-jährigen David Farny wechselt ein körperlich präsenter junger Verteidiger nach Königsbrunn. Der gebürtige Bobinger erlernte im Nachwuchs des AEV sein Handwerk und absolvierte schon einige Partien in den Nachwuchsteams der deutschen Nationalmannschaft.

In der Oberliga Süd sammelte er in Lindau und zuletzt Memmingen einige Erfahrungen. Nun will er aber den Fokus auf seine berufliche Karriere legen und darf schon am Freitag zum ersten Mal die Königsbrunner Farben tragen. Auch im Angriff wurde der Kader verstärkt, aus Kempten wechselt der 27-jährige finnische Neuzugang Joonas
Kristian Huovinen in die Brunnenstadt. Bei den Allgäuern erzielte er in acht Partien insgesamt 15 Scorerpunkte und konnte dort seine Torgefährlichkeit beweisen.

Er soll erst am Sonntag gegen Klostersee seinen Einstand feiern und befindet sich wie auch Farny schon im Training mit der Mannschaft.

Für Königsbrunns ersten Vorstand Tim Bertele sind beide Neuverpflichtungen notwendig, drohende Geisterspiele und dadurch sinkende Einnahmen hat er einkalkuliert: „Trotz der unübersichtlichen Corona-Lage müssen wir immer die aktuelle Situation betrachten. Diese ist, dass es nach wie vor um Auf- und Abstieg in der Bayernliga geht. Daher haben wir uns nochmals auf zwei Positionen verstärkt, um auch weiterhin um Platz 8 mitreden zu können. David Farny wird mit seinem starken Körperspiel unserer Abwehr deutlich verstärken.

Im Sturm gibt uns Joonas Huovinen deutlich mehr Flexibilität. Wir tun gut daran den Kader zu vergrößern, es stehen in den kommenden 38 Tagen, 13 Spiele an. Die wirtschaftliche Lage ist aufgrund der 2Gplus-Regelung schwierig, umso glücklicher
sind wir, dass uns ein neuer Sponsor die beiden Transfers ermöglicht hat.“