Start Nachrichten Landkreis: Unterstützung mit Kleinprojekte-Förderung der Öko-Modellregion innovative Projekte

Landkreis: Unterstützung mit Kleinprojekte-Förderung der Öko-Modellregion innovative Projekte

Rund 45 Gäste aus Politik, Stadt, Landkreis und Landwirtschaft folgten der Einladung der Öko-Modellregion am 17. November 2023 auf den Huberhof in Waltenhofen. Dort wurden die erfolgreich umgesetzten Projekte durch die Projektträger vorgestellt. Stellvertretende Landrätin Christine Rietzler und Oberbürgermeister Thomas Kiechle übergaben die Förderschilder.

Erneut war das Interesse an dem neuen Förderprogramm der Öko-Modellregion sehr groß. Bis Antragsschluss im Januar sind neun Projektanträge eingegangen, 6 Anträge wurden bewilligt.

Vielfältig, kreativ und innovativ waren die Projektideen auch in diesem Jahr:

Ein Käsekeller im ehemaligen Tiefsilo ist bisher sicher nur selten bekannt: ein Solcher entstand auf dem Huberhof, den Gastgebern der Projektexkursion. Bisher gab Familie Huber ihren Hartkäse zur Lohnreifung ab. Um die Transportwege künftig kürzer zu halten und die Käsereifung selbst in die Hand zu nehmen, baute Familie Huber im bestehenden nicht mehr genutzten Tiefsilo einen Käsekeller. Die Tiefsilos bieten mit dem natürlich feucht-kühlen Klima optimale Bedingungen zur Käsereifung.

Auch auf der Alpe Sonnhalde in Oberstaufen wurde in die Verarbeitung investiert: die seit 2023 bio-zertifizierte Alp-Küche wurde im Rahmen der Kleinprojekteförderung saniert und umgebaut. Die Gäste kommen hier in den Genuss der eigenen Bio-Erzeugnisse wie Ziegenkäse und -quark, ergänzt mit Bio-Produkten aus der unmittelbaren Umgebung.
Etwas ausgefallen Innovatives ließ sich auch Sybille Wimmer von Backzauber Allgäu in Sibratshofen einfallen: sie schaffte sich für den Verkauf ihrer selbstproduzierten Bio-Backwaren einen Regiomat an, in dem es künftig rund um die Uhr Kuchen, Kleingebäck und herzhafte Backwaren gibt.

Mit einem weiteren gastronomischen Projekt bereichert der Bioladen Lokalwaren Rothkreuz mit seinem neuen Bio-Mittagstisch das Essensangebot in Kempten: Dabei dient die gebaute Küche nicht nur dem Kochen des Mittagstisches, sondern darin werden künftig auch Kochkurse oder Kurse für die Verarbeitung und Haltbarmachung von saisonalen Gemüsen und Obst genutzt.

Auf dem Demeterbetrieb Regis in Dietmannsried wurde in einen Steinbackofen investiert, der auch als „Gemeinschaftsbackhaus“ genutzt wird. An festgelegten Brotbacktagen wird gemeinsam mit Interessierten Brot gebacken. Das ermöglicht einen Austausch zwischen Verbrauchern und Bauern und bietet eine Begegnungsstätte für verschiedenste Themen und Gespräche.

Nach dem Motto „Tue Gutes und sprich darüber“ hat sich der Verein „Hindelang Natur und Kultur e.V.“ für mehr Sichtbarkeit seiner Arbeit und Werte entschieden und erstellte im Rahmen der Kleinprojekte-Förderung einen Flyer und eine Webseite. Unter dem Namen „Ökomodell Hindelang“ verpflichteten sich die Hindelanger Bauern bereits Ende der 90er Jahre dazu, das artenreiche Grünland zu erhalten und die traditionelle Kulturlandschaft als Grundlage für den Tourismus zu bewahren.

Stärkung regionaler Strukturen und Netzwerke
Alle umgesetzten Projekte tragen dazu bei, die lokalen Netzwerke und Strukturen in unserer Region zu stärken. Christine Rietzler, stellvertretende Landrätin, betonte in ihrem Grußwort: „Die Öko-Modellregion leistet hier mit ihrer Arbeit und mit dem Verfügungsrahmen Öko-Projekte einen wichtigen und wertvollen Beitrag dazu. Und Oberbürgermeister Thomas Kiechle ergänzte: „das direkte Einkaufen beim Erzeuger und das Wissen um die Herkunft schafft ein Gefühl von Verbundenheit und Heimat. Das ist von enormer Wichtigkeit, wenn es um den Erhalt unserer Kulturlandschaft und unserer Ressourcen geht“.

Auch Christian Kreye, Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung in Schwaben ein, sieht die Öko-Modellregionen in Bayern als wichtiges Werkzeug, um v.a. die Bereiche Verarbeitung und Vermarktung vor Ort in den Regionen zu stärken und auszubauen und lobte insbesondere die Arbeit der Öko-Modellregion beim Aufbau von Wertschöpfungsketten und die Bewusstseinsbildung im Bereich „Milch und Fleisch gehören zusammen“. „Die Öko-Modellregionen stärken mit ihrer vielfältigen Arbeit den ländlichen Raum und das in ökologischer wie auch in wirtschaftlicher Sicht“, so Kreye.

Im Anschluss an die Projektvorstellung waren die Gäste eingeladen, den neu gebauten Käsekeller und die Käserei am Huberhof kennen zu lernen. Bei Kostproben aus den Projekten kam auch die Vernetzung und der Austausch nicht zu kurz.

Übrigens: Ab sofort können Projektanträge für das Förderjahr 2024 gestellt werden. Antragsschluss ist der 18. Januar 2024. Mehr Informationen zur Antragsstellung sowie Antragsunterlagen finden Sie unter: https://oekomodellregionen.bayern/oberallgaeu-kempten