Mit 11:4 gewinnt der EHC Königsbrunn verdient sein Auswärtsspiel bei den „Devils“ des VfE Ulm/Neu-Ulm. Dabei zeigten die Brunnenstädter eine ansprechende Leistung im Eröffnungsspiel der Bayernliga und konnten dem Spiel ihren Stempel aufdrücken.
Die Gastgeber starteten vor toller Kulisse mit vier kompletten Reihen, allerdings fehlten die beiden torgefährlichen Stürmer Martin Podešva und Simon Klingler. Der EHC Königsbrunn war ebenfalls nicht komplett, Dennis Tausend, Leon Hartl, Julian Becher und Luca Szegedin fehlten den Brunnenstädtern. Zudem verletzte sich Goalie Stefan Vajs beim Aufwärmen. Für ihn stand David Blaschta im Tor.
Die Devils legten von Beginn an mit viel Einsatz und Körperspiel los. Königsbrunn hatte zunächst Probleme mit dem Start der Gastgeber und kassierte schon nach 76 Sekunden den ersten Gegentreffer. Daniel Bartuli verwertete einen Abpraller und brachte seine Mannschaft zunächst in Führung. Königsbrunn kam aber mit viel Tempo immer besser in die Partie. In der zehnten Spielminute netzte dann Gustav Veisert per Direktabnahme zum 1:1 Ausgleich ein, nur eine Minute später legte Mika Reuter nach Puckgewinn im gegnerischen Drittel das 2:1 für Königsbrunn nach. Der EHC hatte mehr vom Spiel, Ulm war aber immer bei schnellen Gegenstößen brandgefährlich. Vier Minuten später traf dann erneut Mika Reuter zum 3:1, ehe dann David Farny in der 18. Spielminute und in Überzahl einen Rebound zum 4:1 Drittelendstand einschoss.
Nach dem Pausentee kassierte Königsbrunn zunächst eine Strafzeit, doch nun wurde es kurios. Zuerst traf Tim Bullnheimer in Unterzahl nach feinem Anspiel von Marco Sternheimer zum 5:1, das Sturmduo konterte die Devils eiskalt aus. Nur eine Minute später fing sich Ulm den nächsten Konter in Unterzahl, Peter Brückner legte das 6:1 nach. Doch es kam noch schlimmer für die Gastgeber, ausgerechnet der ehemalige Ulmer Florian Döring netzte in der 27. Spielminute und in doppelter Überzahl zum 7:1 ein, ehe dann Toms Prokopovics nur eine Minute später in einfacher Überzahl das 8:1 erzielte. Spätestens jetzt wurde es still in der Ulmer Eishalle, Königsbrunn nahm nun einen Gang raus. Doch die Devils dachten nicht ans Aufgeben und bestraften Königsbrunn für zuviel Nachlässigkeit im Defensivverhalten. Bis zur letzten Pause trafen die Gastgeber insgesamt
dreimal und verkürzten auf 8:4, was das heimische Publikum wieder versöhnte.
Doch statt einer Ulmer Schlussoffensive präsentierte sich Königsbrunn im letzten Drittel wieder konzentriert und dominant, scheinbar hatte es in der Pause eine klare Ansage von Coach Bobby Linke gegeben. Der EHC ließ nichts mehr anbrennen und kontrollierte das Spiel. In der 45. Spielminute bediente Tim Bullnheimer hinter dem gegnerischen Tor Marco Sternheimer, der sträflich freistehend das 9:4 erzielte. Die Partie war nun endgültig gelaufen, blieb allerdings hitzig und hart umkämpft. Bis zum Abpfiff legten Leon Steinberger und Florian Döring nochmal zwei Treffer nach. Am Ende stand es 11:4 für den amtierenden bayerischen Meister, der danach von den vielen mitgereisten Fans gefeiert wurde.
Der EHC gewinnt hochverdient gegen die Ulmer Devils, die bis zur letzten Spielminute einen aufopferungsvollen Fight lieferten und nie aufsteckten. Man merkte den Gastgebern das Fehlen von zwei Schlüsselspieler an, Königsbrunn holt sich somit die ersten drei Zähler in der neuen Bayernliga-Saison. Königsbrunns Coach Bobby Linke freute sich über den Sieg, trat dann aber auf die Euphorie-Bremse: „So klar wie das Ergebnis auch war, wir hatten die ersten Minuten extreme Probleme mit dem Spiel der Devils, das hat Ulm gut gemacht. Wir haben das aber gelöst und mit unserer individuellen Klasse und Arbeit die Treffer erzielt. Es gab aber auch Momente, wo wir das nicht mehr gemacht haben, daran müssen wir weiter arbeiten.“
Tore: 1:0 Bartuli (Der, Rodrigues) (2.), 1:1 Veisert (10.), 1:2 Reuter (Erdt, Beslic) (11.), 1:3 Reuter (Steinberger, Döring) (16.), 1:4 Farny (Trupp, Bullnheimer) (18.), 1:5 Bullnheimer (Sternheimer) (22.), 1:6 Brückner (Prokopovics) (23.), 1:7 Döring (Bullnheimer, Trupp) (27.), 1:8 Prokopovics (27.), 2:8 Rodrigues (Der, Anwander) (33.), 3:8 Wirz (35.), 4:8 Danzer (40.), 4:9 Sternheimer (Bullnheimer) (45.), 4:10 Steinberger (Reuter, Erdt) (49.), 4:11 Döring (Veisert, Reuter) (51.)
Strafminuten: VfE Ulm/Neu-Ulm 30 Königsbrunn 20 Zuschauer: 1243
Bild: Mika Reuter