Start Sport Basketball, Pokalfluch gebrochen

Basketball, Pokalfluch gebrochen

Im ersten Do-or-Die Spiel der Saison gewinnt ratiopharm ulm in Würzburg nach spannender Schlussphase mit 76:72 und zieht ins Viertelfinale des BBL-Pokals ein.

In den vergangenen zwei Spielzeiten verloren die Uuulmer jeweils ihre Pokal Auswärtsspiele, scheiterten somit beide Male bereits in der ersten Runde – dieser Fluch ist jetzt gebrochen. Nach einem ausgeglichen ersten Viertel übernahmen die Uuulmer im zweiten die Kontrolle über das Spiel. Das Team von Anton Gavel verteidigte mit hoher Intensität und Aggressivität, stellte die Würzburger vor Probleme und schaltete nach Ballgewinn (8 Steals) blitzschnell um. So war man immer wieder im Fastbreak erfolgreich und leitete mit einem 11:2 Lauf eine hohe Halbzeitführung ein (44:30, HZ.). Auch nach der Pause zeigte das Team eine gute Leistung, in der weiterhin das Umschaltspiel ein entscheidender Faktor war. Allen voran L.J. Figueroa (19 Pkt.) demonstrierte seine Qualitäten, brillierte im Fastbreak und war im vollen Lauf nicht zu halten. So hatten die Uuulmer über weite Strecken alles im Griff, führten auch fünf Minuten vor Schluss mit zehn Punkten. Dennoch entwickelte sich die Partie noch zu einem echten Krimi. In der Schlussminute glichen die Hausherren sogar aus, aber am Ende war es wieder ein Ulmer Ballgewinn und Figueroa, der erneut im Fastbreak vollendete, sicherte den Auswärtssieg.

Wichtige Info: Für das BKT EuroCup-Heimspiel am Dienstag, den 17.10. gegen den litauischen Vertreter 7bet-Lietkabelis Panevezys wird es keine Pressekonferenz geben.

Trevion Williams, der gegen Gran Canaria krankheitsbedingt aussetzen musste, stand wieder im Aufgebot und gemeinsam mit Juan Núñez, Tommy Klepeisz, Karim Jallow und L.J. Figueroa in der Starting Five. Die Uuulmer erwischten keinen optimalen Start in die Partie, somit gehörten die ersten Punkte den Gastgebern (0:6, 3.) Center Williams beendete dann aber die Punkteflaute. Kapitän Tommy Klepeisz war von Beginn an präsent, zeigte in der Defensive erst schnelle Hände, bediente Jallow im Fastbreak und verwandelte dann in der nächsten Angriffssequenz den ersten Dreier (11:14, 6.). Sowohl offensiv als auch defensiv fand das Team besser in die Partie, ließ im Angriff den Ball besser zirkulieren und agierte am anderen Ende des Feldes deutlich energischer. Beide Mannschaften nahmen in der Phase viele Würfe, auch das Spieltempo stieg enorm an und demnach schlichen sich mehrere Fehler ein – aber vor allem die Uuulmer profitierten davon, provozierten immer wieder Würzburger Ballverluste (4 Steals) und münzten diese in Punkte um. Es entwickelte sich in der Phase ein Hin und Her. Erst brachte Youngstar Pacôme Dadiet die erste Führung ein, dann gingen die Hausherren wieder in Führung und im Gegenzug traf der in der Anfangsphase gut aufgelegte Jallow (9 Pkt.) einen Dreier (19:18, 9.).Für das erste Highlight im zweiten Viertel sorgte dann Distanzschütze Dakota Mathias, der einen weiteren Ulmer Dreier (3/6) verwandelte, diesmal aber vom Parkplatz. Die Partie konnte in der Phase nicht an der Geschwindigkeit aus dem ersten Viertel anknüpfen, da mehrere Unterbrechungen dem Spielfluss schadeten. Die Uuulmer schraubten danach die Intensität in der Defensive hoch und dominierten die nächsten Minuten. Immer wieder generierte das Team Ballgewinne, richtete sofort den Blick nach vorne und erzielte bemerkenswerte acht Punkte in Folge im Umschaltspiel – allen voran Figueroa blühte auf, fungierte als verlässlicher Vollstrecker und vollendete einen 11:2 Lauf (30:39, 18.).

Nach der Pause brachte Figueroa seine Mitspieler auf der Bank zum Ausrasten: Erneut im Fastbreak hob der Forward lufthansaartig ab und schüttelte mit einem krachenden Dunk die Korbanlage einmal durch. Mit seinem dritten Monsterblock dominierte Nico Bretzel die Zone und vereitelte abermals Würzburger Punkte in Korbnähe. Auch in der zweiten Hälfte kamen die Uuulmer zu einfachen Punkten im Fastbreak, erneut war es Topscorer Figueroa (14 Pkt.), der Coast-to-Coast durchdribbelte und trotz Fouls erfolgreich abschloss (56:42, 26.). In der Halbfeldoffensive lief es hingegen nicht ganz so rund, so hatte das Team Probleme zu vernünftigen Abschlüssen zu kommen. Die Würzburger ließen nicht abreißen, verkürzten vor dem Schlussabschnitt nochmals auf zehn Punkte. Mitten in die Aufholjagd der Gastgeber traf George de Paula einen Dreier und läutete das letzte Viertel ein (64:51, 31.). Das nächste Statement setzte dann wieder Figueroa, der seinen Gegenspieler bei seinem Slamdunk mit auf das Poster nahm – kaum verwunderlich, dass es erneut nach einem Ballgewinn und im Fastbreak passierte. Gegen Ende der Partie verloren die Uuulmer überraschend den Faden. Demnach erzeugte Würzburg noch einmal Spannung und brachte die Halle zum Erwachen (70:65, 37.). Das Spiel drohte zu kippen und nach dem Ausgleich in der letzten Spielminute fing wohl jeder Ulmer Fan zu zittern an. Das Team behielt die Nerven, klaute mit einer starken Defensivsequenz den Ball und Topscorer Figueroa war wieder derjenige, der am schnellsten reagierte und den spielentscheidenden Korbleger verwandelte.

Spotlight-Spieler

In einer geschlossen Mannschaftsleistung (jeder eingesetzte Uuulmer erzielte Punkte) ragte vor allem einer heraus: L.J. Figueroa. Mit 19 Punkten und einer starken Wurfquote aus dem Zweierbereich (8/9 – 88,9%) avancierte der Forward zum Topscorer und am Ende zum Matchwinner. Immer wieder schloss er im Umschaltspiel spektakulär und effizient ab und war beim Zug zum Korb nicht zu stoppen. Zudem legte er zwei Rebounds, zwei Assists und zwei Steals auf. Tommy Klepeisz war der zweite Uuulmer mit zweistelligen Punkten (10 Pkt.). Vor allem in der Anfangsphase zeigte sich der Kapitän treffsicher. Ebenfalls hervorzuheben: Acht Assists, drei Steals von Juan Núñez und drei Blocks, sieben Rebounds von Nico Bretzel.

About the Game

Head Coach Anton Gavel: „Glückwunsch an unsere Spieler zum Sieg. Wir haben drei Viertel gut verteidigt und nur 51 Punkte zugelassen. Im Schlussabschnitt haben wir dann aber nachgelassen, waren beim Defensivrebound deutlich unterlegen – haben 22 Offensivrebounds und somit zu viele zweite Chancen erlaubt. In der Offensive wollten wir den Sieg mit Einzelaktionen erzwingen. Davor hatten wir die Möglichkeit das Spiel frühzeitig zu entscheiden, haben diese nicht genutzt und Würzburg nochmals rankommen lassen. Wir sind sehr froh über den Sieg, da wir in den letzten zwei Jahren nicht über die zweite Runde hinaus gekommen sind.“