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Unterallgäu: Keine Luftreiniger für Schulen

Wer eine Schule des Landkreises besucht, findet in den Klassenzimmern in der Regel eine gute Raumluft vor. Denn die meisten Unterrichtsräume werden automatisch belüftet, seit die Schulen modernisiert wurden. Zusätzliches Lüften oder gar Luftreiniger sind hier nicht nötig – auch nicht in Corona-Zeiten. Allerdings sind nicht komplett alle Klassenzimmer an eine sogenannte raumlufttechnische Anlage angeschlossen. Sollte man für diese Räume Geräte kaufen, die die Luft filtern? Vorerst nicht, beschloss der Schul-, Kultur- und Sportausschuss des Unterallgäuer Kreistags. Denn diese Klassenzimmer könnten über die Fenster ausreichend gelüftet werden.
„Es geht nichts über die Sicherheit der Kinder“, sagte Landrat Alex Eder. Er halte jedoch nicht viel davon, aus Aktionismus Luftfilter zu kaufen. „Dafür ist das Geld zu schade.“ Denn noch sei fachlich und rechtlich Vieles unklar. So müsste der Kreis für die Luftfilter rund 100.000 Euro zahlen – ohne zu wissen, ob er damit eine Schulschließung verhindern könnte, sollten die Corona-Zahlen wieder steigen.
Stellvertretender Kämmerer Jonas Pospischil erläuterte die Details: Demnach gibt es an den landkreiseigenen Schulen 151 Unterrichtsräume. 38 davon sind nicht an eine Raumluftanlage angeschlossen. Bei 22 dieser Räume ist laut einem Gutachten der Einsatz von mobilen Luftreinigungsgeräten grundsätzlich denkbar. Allerdings müsste auch mit einem solchen Gerät genauso häufig per Fenster gelüftet werden wie bisher. Denn die Luftreiniger filtern zwar Viren heraus, sorgen aber nicht für Frischluft und die Einhaltung der vorgegebenen CO2-Werte. Damit würden die Geräte hinsichtlich Zugluft und Raumtemperatur keinen Vorteil für die Schüler bringen, so Pospischil.
Wann man das Fenster aufmachen muss, zeigen in den Unterrichtsräumen der Landkreisschulen sogenannte CO2-Wächter an – zur Sicherheit auch in allen Klassenzimmern, die an eine automatische Lüftungsanlage angeschlossen sind. Zu den Schulen des Landkreises gehören die Berufsschule Mindelheim mit ihren Außenstellen in Memmingen und Bad Wörishofen, die Technikerschule und das Sozialpädagogische Förderzentrum in Mindelheim sowie die Landwirtschaftsschulen in Mindelheim und Memmingen.
Bei den 22 Unterrichtsräumen, für die ein Luftfilter zur Debatte stand, handelt es sich vor allem um Unterrichtsräume der Memminger Landwirtschaftsschule sowie um Räume des Werkstattgebäudes der Mindelheimer Berufsschule. Diese Gebäude seien noch nicht saniert und hätten deshalb keine Lüftungsanlage, erklärte Pospischil.