Seit vielen Jahren bemühen sich die Landtagsabgeordneten der Freien Wähler aus der Region, die Staudenbahn zu reaktivieren. Dr. Fabian Mehring und Johann Häusler betreuen als Abgeordnete den Landkreis Augsburg, Bernhard Pohl den Landkreis Unterallgäu. Alle drei eint das Ziel, auf der Trasse der Staudenbahn eine gute Regionalverbindung von Bad Wörishofen bis Augsburg zu schaffen.
Die Chancen, dieses Projekt zu realisieren, haben sich nun maßgeblich erhöht. Grund dafür ist das Haushaltsgesetz 2022, das der Finanzminister in den Landtag eingebracht hat und in Kürze beraten wird. Anfang April soll der Haushalt dann verabschiedet werden.
Der Parlamentarische Geschäftsführer der Freie Wähler-Landtagfraktion, Dr. Fabian Mehring, verweist darauf, dass seine Fraktion hier maßgeblicher Motor und Taktgeber war: „Es ist unserem haushaltspolitischen Sprecher Bernhard Pohl gelungen, in der entscheidenden Phase des Gesprächs einen Betrag von 35 Millionen Euro für Bahn-Reaktivierungsmaßnahmen in den Haushalt hineinzuverhandeln. Auf dieser Grundlage haben wir eine gute Chance, die Staudenbahn wiederzubeleben. Damit binden wir den südlichen Landkreis Augsburg und das Unterallgäu attraktiv an unsere Bezirkshauptstadt Augsburg an“, stellt Mehring fest.
Der Haushaltspolitiker Bernhard Pohl, gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender der Freie Wähler-Landtagsfraktion, vertritt bei der Kabinettsklausur der Staatsregierung zum Haushalt gemeinsam mit Fraktionschef Florian Streibl die Freie Wähler-Landtagsfraktion. Er erinnert sich an harte und leidenschaftliche, aber letztlich zielführende Debatten, die am Ende für zahlreiche Maßnahmen neue Hoffnungen bringen: „Wir müssen alles daransetzen, um die Mittel auch in den kommenden Jahren zu verstetigen. Es darf nicht bei einer Eintagsfliege bleiben. Hierfür gibt es aber auch schon positive Signale. Die Staudenbahn kann im Übrigen auch im Nahbereich eine wichtige Verbindung der Unterallgäuer Gemeinden Türkheim, Ettringen und Markt Wald zu den angrenzenden Nachbargemeinden im südlichen Landkreis Augsburg sein. Das wird eine echte Verkehrsverbesserung und weit mehr als nur Nostalgie“, betont Pohl und lobt das Engagement seiner Augsburger Kollegen Mehring und Häusler: „Wenn wir hier nicht vor und hinter den Kulissen über viele Jahre ständig angeschoben hätten, wäre es wohl kaum möglich gewesen, diesen wichtigen Etappensieg durch Bereitstellung der Haushaltsmittel zu erzielen.“
Der Landtagsabgeordnete Johann Häusler, ehemals auch stellvertretender Landrat des Landkreises Augsburg, verweist aber darauf, dass es neben der Staudenbahn in ganz Bayern auch noch viele andere Reaktivierungsprojekte gibt. „Wir haben aber den Vorteil, dass wir eine ländliche Regierung mit der Metropole Augsburg verbinden können. Dahin sehe ich ein höheres Fahrgastpotential, als dies andernorts der Fall ist. Wir werden aber den Schulterschluss mit den Gemeinden und Landkreisen ebenso wie mit der Bevölkerung vor Ort brauchen, wenn wir am Ende eine durchgängige Verbindung von Augsburg bis Bad Wörishofen schaffen wollen“, mahnt Häusler.
Mehring vertraut dabei auf die Umsetzungskraft der kommunalen Gremien: „Der Wunsch im Landkreis Augsburg und im Unterallgäu ist groß, dieses Projekt nun zeitnah umzusetzen. Die Fahrgastzahlen werden das bestätigen. Ich bin überzeugt davon, dass auch die kommunalen Gremien ihren Beitrag dazu leisten werden, damit wir diese Bahnstrecke schon bald ertüchtigen und mit einem attraktiven Fahrplan in Betrieb nehmen können. Wir setzen damit auch ein klares Signal für Klimaschutz und Regionalität, was uns Freien Wählern besonders wichtig“, bemerkt Mehring.
Bernhard Pohl skizziert die nächsten Schritte: „Die Bauministerin wird in Abstimmung mit den Regierungsfraktionen ein zeitgemäßes Reaktivierungskonzept entwickeln und Kriterien aufstellen, wie die Fördermittel eingesetzt werden. Daraus wird sich dann auch ergeben, wer welchen Anteil bringen muss. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir hier zu praxistauglichen Ergebnissen kommen, die es uns ermöglichen, die Reaktivierungen vorzunehmen. Es wird Klarheit darüber herrschen, wie und wo nach der Verabschiedung des Haushalts Anfang April die Gelder verteilt werden.“ Johann Häusler kann sich noch gut an die „alte Staudenbahn“ erinnern und schlägt den Bogen von der Vergangenheit in die Zukunft: Die neue Staudenbahn sei kein historisches Projekt, sondern eine Investition in die Zukunft. „Sie ist auch das Signal dafür, dass man nicht unbedingt in die Stadt muss, sondern auch auf dem Land wieder gut angebunden ist, ohne auf das Auto angewiesen zu sein. Die Reaktivierung passt absolut in die Zeit“, so Häusler abschließend. (Bild: Staudenbahn)