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Memmingen: Die ersten Medienscouts können ihr Wissen weitergeben

Erstmals 29 Jugendliche ausgebildet

Wie gehe ich mit der Flut an Informationen richtig um? Wie überprüfe ich, ob eine Nachricht wirklich stimmt? Unter welchen Umständen darf ich Bilder weiterleiten oder für meinen eigenen Social-Media-Account verwenden? Die neuen Medien stellen Jugendliche vor viele Herausforderungen. Nun wurden erstmals 29 Achtklässlerinnen und Achtklässler von Mittelschulen aus Memmingen und dem Unterallgäu zu Medienscouts ausgebildet. In Ottobeuren in der Jugendherberge besuchten sie einen dreitägigen Workshop.
Medienpädagogen, Suchtpräventionsfachkräfte und Mitarbeiter der Polizei erklärten zum Beispiel das Urheberrecht und sprachen mit den Schülern über einen verantwortungsvollen Umgang mit Apps. Außerdem reflektierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihren eigenen Medienkonsum und diskutierten die Frage: „Ab wann spricht man von exzessiver Mediennutzung und was kann ich tun?“. Die theoretischen Inhalte wurden von praktischen Übungen ergänzt. Zudem bekamen die Medienscouts eine Social-Media-Checkliste an die Hand. Abschließend entwickelten sie ein eigenes Logo, das auf T-Shirts gedruckt wurde.
Das Projekt „Medienscouts“ haben die Gesundheitsämter am Landratsamt Unterallgäu und in der Stadt Memmingen, die Polizeiinspektionen Memmingen und Mindelheim und Medienpädagogen im Landkreis Unterallgäu und der Stadt Memmingen ins Leben gerufen. Finanziert wird es größtenteils vom Förderverein für Suchtprävention Fliegenpilz e.V.
Es soll Jugendlichen helfen, ihren Medienkonsum zu reflektieren, eine eigene Haltung zu Medien und eine Vorstellung von einem verantwortungsvollen Konsum zu entwickeln. Außerdem lernen die Medienscouts rechtliche Grundlagen kennen, wissen um Alternativen zur Bedürfnisbefriedigung und kennen das regionale Hilfesystem sowie Online-Angebote. Damit können sie an ihrer Schule Ansprechpartner und Multiplikator sein und selbst kleine Workshops in den fünften und sechsten Klassen anbieten. Man spricht hier von einem „Peer-to-Peer-Ansatz“: Die Medienscouts sind selbst sehr nah an der Lebenswelt der jüngeren Schüler und haben so einen guten „Draht“, um ihre Kenntnisse weiterzutragen. Die Medienscouts werden dabei von Lehrkräften und der Jugendsozialarbeit an ihrer Schule unterstützt. Zusätzlich begleiten die Kooperationspartner das Projekt bis zum Schuljahresende.

Foto: Jugendherberge Ottobeuren