Im Oktober 2019 hat der Stadtrat beschlossen, im Stadtteil Zech eine neue Kindertageseinrichtung mit sechs Gruppen (drei Kindergartengruppen, drei Krippengruppen), zu errichten und die dafür erforderlichen Flächen von der GWG zu erwerben. Diese neue Kita soll künftig das Zuhause der städtischen Kindertagesstätten Villa Engel und Arche Noah werden. Somit übernimmt die Stadt Lindau auch die Trägerschaft der neuen Kita.
Nach zehn Monaten Bauzeit, konnte nun das Richtfest gefeiert werden, zu dem neben Stadtratsmitgliedern und Vertretern der beteiligten Firmen auch die künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der neuen Kita eingeladen waren. Ihr neuer Arbeitsplatz soll ein schönes, modernes, großzügiges und räumlich auf die heutige Pädagogik abgestimmtes Gebäude werden, wie Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons in ihrer Ansprache betonte. Angesichts des Personalmangels im Kita-Bereich, sei es vorrausschauend, neue Wege zu gehen und Einrichtungen zusammen zu legen. So würden nicht nur positive räumliche Gestaltungsmöglichkeiten, sondern auch eine Vereinfachung des Verwaltungsaufwandes geschaffen. Drei Krippengruppen mit 41 Kindern und drei Kindergartengruppen mit 75 Kinder werden im Herbst 2024 in das neue Gebäude einziehen können. Zu den bestehenden Plätzen in der Villa Engel und der Arche Noah kommen somit zwei Krippengruppen hinzu. Auf dem Gelände der alten Stadtgärtnerei soll für das dortige neue Wohnbaugebiet ein SoBoN-Kindergarten entstehen, damit den Familien dort auch weiterhin fußläufig ein Kindergartenplatz angeboten werden kann. Außerdem wird von Seiten der Stadt versucht, für das alte Gebäude der Arche Noah einen neuen Träger finden. Wenn alles klappt und auch genügend Personal gefunden werde, könne so der große Bedarf an Kita-Plätzen in Lindau gemildert werden.
Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons dankte der Hochbauabteilung unter der Leitung von Hilmar Ordelheide, die die neue Kita in Eigenregie geplant hat und den Garten- und Tiefbaubetrieben mit ihrem Werkleiter Pius Hummler, die nicht nur den Garten, sondern auch den Quartiersplatz gestalten werden.
Nachdem die Zimmermänner der Firma Schmalzl ihren Richtspruch in schwindelerregender Höhe vorgetragen und den obligatorischen Baum befestigt hatten, gab es Gelegenheit für die Gäste, die Baustelle zu besichtigen. Der Entwurf wurde den Grundstücksverhältnissen angepasst und nutzt die Fläche zweigeschossig optimal aus. Die Gruppen und der Garten für die Kinder orientieren sich nach Südosten zum Grüngürtel hin. Vor der Kita entsteht ein großzügiger Platz, der als zukünftiger Quartiersplatz den ganzen Stadtteil aufwerten soll. Im Obergeschoss wird sich neben den Kita-Gruppen und anderen Nebenräumen auch der große gemeinsame Essbereich („Kinderrestaurant“) befinden. Außerdem wird eine Küche eingerichtet die als vollwertige Kochküche und als Kinderküche nutzbar ist.
Hilmar Ordelheide, Leiter der Abteilung Hochbau erklärte, dass 10-Monate Rohbau etwa 40 Prozent der gesamten Bauzeit entsprechen. Wenn die Folgegewerke genauso zeitgenau arbeiten, wäre, so Ordelheide eine fristgerechte Fertigstellung bis Ende September 2024 möglich. Auch für erfahrene Planer sei der Rohbau in Krisenzeiten schwer zu kalkulieren gewesen. Mittlerweile habe sich die Lage etwas beruhigt und man freue sich sehr, dass der Kostenrahmen von 7,7 Millionen Euro bisher eingehalten werden konnte. Für den Bau der Kita erhält die Stadt Lindau eine Förderung durch die Regierung von Schwaben in der Höhe von 2.116.000 Euro. Hilmar Ordelheide dankte den beteiligten Firmen, Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons und dem gesamten Stadtrat, die sich in Krisenzeiten mutig zum Bau entschieden hätten.
Weiterführende Infos:
Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 23.10.2019 beschlossen im Stadtteil Zech eine neue Kindertageseinrichtung (KiTa) mit sechs Gruppen zu bauen
Mit der neuen KiTa soll ein erheblicher Beitrag zur Deckung des Bedarfs gewährleistet werden
Der individuell gestaltete Freibereich wird die unterschiedlichen Anforderungen der beiden Altersgruppen (Krippenkinder und Kindergartenkinder) abdecken
Das Gebäude wird aus Gründen der Nachhaltigkeit und zur Pufferung von klimatischen Spitzen in Massivbauweise mit Ziegelmauerwerkswänden und Stahlbetondecken erstellt
Die Beheizung des Gebäudes erfolgt über eine Luftwärmepumpe
Die Belüftung wird über dezentrale, Co2-gesteuerte Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung bewerkstelligt
Auf der südlich ausgerichteten Dachfläche sorgt eine groß dimensionierte Photovoltaikanlage für klimaneutrale Stromerzeugung – in der Heizperiode hauptsächlich zur Unterstützung der eigenen Wärmepumpe
Größe: Nettogeschossfläche 1.256,00 m²
Kosten: Derzeit mit Quartiersplatz brutto 7,7 Mio €