Start Nachrichten Landkreis Augsburg: Kreis beteiligt sich an Abwasser-Pilotstudie zur Früherkennung von Krankheitserregern

Landkreis Augsburg: Kreis beteiligt sich an Abwasser-Pilotstudie zur Früherkennung von Krankheitserregern

Die Forschung nach neuen Methoden, durch welche die Ausbreitung des Coronavirus schnell und zuverlässig nachgewiesen werden kann, ist weltweit in vollem Gange. Ein vielversprechender Ansatz
ist die Abwasserepidemiologie, die auf der Analyse von Abwasserproben basiert. Sie ermöglicht den Nachweis des Coronavirus SARS-CoV-2, der über das Abwasser im Wasserkreislauf landet und lässt Rückschlüsse auf die Infektionszahlen in der Bevölkerung im Bereich des jeweiligen Abwassernetzes zu. Das neuartige, sogenannte „SARS-CoV-2 Biomarker-Konzept“ soll die zuständigen Behörden als Früh- und Entwarnsystem bei der Pandemiebekämpfung unterstützen. Der Landkreis Augsburg beteiligt sich nun in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München als Modellregion an einem Verbundprojekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird und in dessen Rahmen das Abwasser-Monitoring in der Praxis erprobt werden soll.
System wird in Königsbrunn und Stadtbergen eingerichtet
Im Landkreis Augsburg wird die Beprobung des Abwassers in Kürze in Königsbrunn, Stadtbergen und dem separaten Versorgungsnetz von Leitershofen anlaufen. Die Daten aus der engmaschigen Abwasseruntersuchung werden mit den gemeindebezogenen Infektionsfallzahlen abgeglichen und dem Gesundheitsamt als digitale Schautafel zur Verfügung gestellt. Diese Tafel – ein sogenanntes Dashboard – kann als Herzstück des Abwasser-Monitorings verstanden werden. Es ermöglicht ein schnelles Informationsmanagement, kurze Entscheidungswege und wird in einigen Regionen Bayerns und Baden-Württembergs seit Mitte des Jahres 2020 erfolgreich getestet. Nun soll es erweitert werden und anderen Gebietskörperschaften, darunter dem Landkreis Augsburg, zur Verfügung gestellt werden. Mit dieser Methode können Veränderungen der örtlichen Infektionszahlen schnell erkannt werden. „Wir unterstützen dieses Pilotprojekt des Bundes nach besten Mitteln und werten die gewonnenen Daten intensiv aus, da wir angesichts der momentanen Pandemieentwicklung alle Optionen zur Eindämmung des Virus ausschöpfen sollten“, erklärt Landrat Martin Sailer. Neue Analysemöglichkeiten der örtlichen Infektionsgeschehen könnten, so der Landrat, einen wesentlichen Vorteil im Kampf gegen das Coronavirus liefern und auch darüber hinaus einen bedeutsamen Erkenntnisgewinn im Gesundheitsmanagement bringen.