Start Nachrichten Kreis Neu-Ulm: Umweltpavillon und Kunstpfad bereichern Kreismustergarten

Kreis Neu-Ulm: Umweltpavillon und Kunstpfad bereichern Kreismustergarten

Der Kreismustergarten ist um zwei Attraktionen reicher. Nach einem halben Jahr Bauzeit wurde nun der Umweltpavillon in dem viel besuchten Gartenparadies am Rande Weißenhorns eröffnet. Der klima- und umweltfreundliche Neubau aus natürlichem Lärchenholz mit Dachbegrünung, Photovoltaikanlage mit Stromspeicher und Grundwasserbrunnen fügt sich harmonisch in die circa 9000 Quadratmeter große Grünanlage des Landkreises Neu-Ulm ein. Zudem gibt es jetzt auf dem Pflanzengelände einen Kunstpfad.

Landrat Thorsten Freudenberger hielt die Eröffnungsrede vor gut 30 im Einklang mit den Corona-Vorschriften geladenen Gästen. Der Kreischef stellte die Fortschritte heraus, die der Umweltpavillon im künftigen Gartenbetrieb mit sich bringt: Das überdachte „Grüne Klassenzimmer“ löse die bisherigen Probleme bei Regenwetter. Es eröffne Möglichkeiten für neue Projekte, wie Honigschleudern mit Kinder- und Jugendgruppen, Apfelsaftpressen oder der Bau von Insektenhotels. Die Stromversorgung ermögliche jetzt den Einsatz digitaler Medien. Zudem könnten die Besucherinnen und Besucher an sonnigen Tagen im Schatten der Sitzbänke im Pavillon eine Pause einlegen und dabei den Ausblick auf den Garten genießen. Die Schautafeln an der Außenwand informierten über die Kulturgeschichte des Streuobstanbaus und die Sortenschätze der Region, die im benachbarten Obstsortenerhaltungsgarten des Landkreises vor dem Aussterben bewahrt werden, so Freudenberger.

Großes Lob zollte der Landrat den Ideengebern Rudolf Siehler, Bernd Schweighofer und Michael Angerer vom Fachbereich „Naturschutz und Landschaftspflege“ des Landratsamtes sowie dem Architekten Richard Schwarzländer aus Pfaffenhofen. Im Zusammenwirken sei ein „innovatives Gebäude mit Vorbildcharakter“ entstanden. Trotz widriger Wetterverhältnisse mit Überschwemmung der Baustelle im Juli hätten Planer und Bauleiter Schwarzländer sowie die acht beteiligten Handwerksbetriebe „tolle Arbeit“ geleistet, lobte Freudenberger.

Der Pavillon hat die äußere Form eines Viertelkreises und öffnet sich zum Garten hin, wo sich nunmehr mit einer Sonnenuhr aus Würzburger Muschelkalk im angrenzenden Alpinum die sortentypische Blütezeit vieler Gartenpflanzen bestimmen lässt. Zwischen den vielen Blumen, Sträuchern und Bäumen lugen jetzt 16 Kunstwerke hervor, die sieben Künstlerinnen und Künstler vom Kunstforum Vöhringen geschaffen haben.

„Wenn man um sich schaut, entdeckt man ständig etwas Neues“, zeigte sich die Dritte Bürgermeisterin der Stadt Weißenhorn, Jutta Kempter, in ihrem Grußwort begeistert. Der Koordinator für die LEADER-Förderung, Erich Herreiner, sagte, der geförderte Pavillon sei mit seiner ökologischen Ausrichtung und seiner Ästhetik „ein Beispiel für künftige Bauprojekte“. Insgesamt kostet das Gesamtprojekt brutto rund 98.000 Euro. Der LEADER-Zuschuss beträgt rund 42.000 Euro (50 Prozent der Nettokosten).

Auch bei den Obst- und Gartenbauvereinen, die sich während der Saison in der Aufsicht im Kreismustergarten abwechseln, kommt der Neubau hervorragend an. „Ich finde es besonders schön, dass dem Lärchenholz des Pavillons keine künstliche Farbe gegeben wurde. Man riecht sogar das natürliche Holz“, schwärmte Karin Batke, die Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Unterelchingen. „Ich bin schon ganz gespannt, wie man den Pavillon in Veranstaltungen und Aktionen einbeziehen kann“, freute sich Agnes Meichelböck, die Vorsitzende des Gartenbauvereins Biberach-Asch. Ingrid Lang, Die Zweite Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Wallenhausen-Oberhausen, lobt die „tolle Idee und gelungene Ausführung“. Johannes Mayer, der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Pfuhl, sprach zusammenfassend von einer „guten Investition“. (Bild: Bigelmayr)