Seit mittlerweile einem halben Jahrhundert sind Donauwörth und Perchtoldsdorf (bei Wien) auf freundschaftlicher Ebene eng verbunden – zwischen Politik, Verwaltung und den örtlichen Vereinen herrscht reger Austausch. Um das Jubiläum gemeinsam zu begehen und die Verbundenheit zu bekräftigen, reiste Oberbürgermeister Jürgen Sorré mit dem Donauwörther Stadtrat und einer Abordnung nach Perchtoldsdorf – wie auch schon sein Vorvorgänger Dr. Alfred Böswald 50 Jahre zuvor, der die Städtepartnerschaft damals ins Leben rief. Der Delegation gehörten dabei auch Mitarbeiter der Verwaltung, Vereine, Institution und Personen an, die eine besondere Verbundenheit zu Perchtoldsdorf auszeichnet, so zum Beispiel auch der Stadtrat der ersten Stunde des Bündnisses.
Städtepartnerschaften dienen dem langfristigen und intensiven länderübergreifenden Austausch – dadurch sollen Vorurteile beseitigt und Menschen über Landesgrenzen hinaus friedlich miteinander verbunden werden. Unter dieser Prämisse fand im April 1973 erstmals ein Treffen der damaligen Bürgermeister beider Kommunen – Dr. Alfred Böswald und Franz Kamtner – in Perchtoldsdorf statt. Beide Städte ähnelten sich hinsichtlich der Größe, zudem verbindet sie die Donau als europäischer Fluss und auch die gemeinsame Sprache war ein Kriterium, da somit eine Zusammenarbeit leichter wäre.
Und so wurde im Herbst 1973 die Urkunde zur gegenseitigen Partnerschaft unterzeichnet, die auch 50 Jahre später als wahre Erfolgsgeschichte bezeichnet werden darf. Nicht nur die Verwaltungen sind miteinander partnerschaftlich verbunden, trotz der mehreren hundert Kilometer Entfernung haben sich auch Kameradschaften zwischen den Vereinen, private Freundschaften und sogar Partner und Ehepaare gefunden. Wie Oberbürgermeister Jürgen Sorré bei seiner Festrede in Perchtoldsdorf betonte, sind genau diese Verbindungen der Grundpfeiler eines solch lang andauernden Bündnisses. Denn eine starke Partnerschaft sei kein Selbstläufer, es bedürfe vielmehr Menschen, die gemeinsam denselben Weg gehen wollen, die Gemeinschaft pflegen und von Generation zu Generation weitertragen.
Das Gemeinschaftsgefühl war auch an diesem Fest-Wochenende in Perchtoldsdorf in allen Programmpunkten zu spüren. Highlight des Aufenthalts war dabei unter anderem der Besuch der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien mit Führung durch den Prunksaal. Hier bekam Donauwörth ein ganz besonderes Geschenk der Marktgemeinde Perchtoldsdorf überreicht: Die ewige Patenschaft für eine Lithografie von Donauwörth aus dem Jahr 1826 vom berühmten, österreichischem Maler Jakob Alt. Das Motiv ist Teil einer Reihe von Werken mit historischen Ansichten von Orten in den damaligen Ländern entlang der Donau, darunter Baden, Hohenzollern, Österreich, Ungarn, Bulgarien, Wallachei – und eben Donauwörth in Bayern. Der Zyklus gilt als historisches Zeitdokument und damit besonders erhaltenswert. Damit dies gelingt, können Patenschaften für die Gemälde übernommen und so die restauratorische Bearbeitung und Konservierung der wertvollen Objekte unterstützt werden. Das Bild der Stadt ist in der Wiener Nationalbibliothek ausgestellt und zu bewundern.
Nach einem Eintrag von Oberbürgermeister Jürgen Sorré und der mitgereisten Mitglieder des Stadtrats ins Goldene Buch der Marktgemeinde lud Bürgermeisterin Andrea Kö zum Partnerschaftsabend in den Festsaal der Burg Perchtoldsdorf, wo gemeinsam in 50 Jahren Erinnerungen geschwelgt wurde. Außerdem wurde Altoberbürgermeister Armin Neudert mit der Ehrenplakette der Marktgemeinde für seine besonderen Bemühungen um die Städtepartnerschaft geerht.
Abschließender Programmpunkt am Sonntag war die feierliche Einweihung der von Schülern der Musik- und Kunstschule Perchtoldsdorf gestalteten und mit den Städtewappen verzierten Partnerschaftsbank am Marktplatz. Der Abschied der Donauwörther Abordnung fand nicht ohne das Versprechen der weiteren Verbundenheit statt – für nächstes Jahr ist ein Gegenbesuch der Perchtoldsdorfer in Donauwörth geplant und aktuell laden Winzer aus Perchtoldsdorf zu einer Jungweinverkostung ins Donauwörther Zeughaus ein