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Augsburg: Toller Preis für Mediziner

Springer Charity Award für Transplantationsmediziner und sein Team

Prof. Dr. Matthias Anthuber darf in Berlin den renommierten Medizinpreis für den Organspendelauf in Empfang nehmen. Auch die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie ist stolz auf diese Auszeichnung für ihre Initiative zur Förderung der Organspende. Mit dem Preisgeld soll noch lauter für die Organspende getrommelt werden.

32 Bewerber aus ganz Deutschland gab es in diesem Jahr wieder für den renommierten Springer Medizin Charity Award, mit dem der Verlag jedes Jahr das Engagement auszeichnet, mit dem sich Kliniken, Organisation und Institutionen verdient gemacht haben für die Gesundheitsversorgung. Den 3. Platz des Preises bekam in diesem Jahr Prof. Dr. Matthias Anthuber für das Projekt „Organspendelauf“ überreicht.

Anthuber leitet als Direktor die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie am UKA und ist ein glühender Kämpfer für die Organspende. Seit vier Jahren organsiert er mit seinem Augsburger Team den Organspendelauf, um auf die prekäre Situation in Deutschland aufmerksam zu machen. Denn während beinahe alle europäischen Nachbarn längst auf die Widerspruchslösung setzen, hatten die deutschen Parlamentarier mehrheitlich nicht den Mut, diese auch hier durchzusetzen. Ein Vorstoß des ehemaligen Gesundheitsministers Jens Spahn Anfang 2020 für die Widerspruchslösung scheiterte vor allem an einem von Annalena Baerbock, jetzige Außenministerin, geschmiedeten überparteilichen Bündnisses gegen den Gesetzesentwurf. Ergebnis: In Deutschland gilt bei der Organspende nach wie vor die erweiterte Zustimmungslösung. Die Zahl der Organspenden ist seit Jahren rückläufig. Wenn in Deutschland ein Patient ein Organ bekommt, ist es sehr wahrscheinlich, dass das Spenderorgan aus einem der europäischen Nachbarländer kommt, da die Verteilung von Organen über die Stiftung Eurotransplant in Leiden/Niederlande geregelt ist. Mit seinem jährlichen Organspendelauf will Anthuber über die Organspende informieren und überzeugen sich dazu Gedanken zu machen und eine Entscheidung zu treffen. Noch immer sterben von über 10.000 Patienten, die auf ein lebensrettendes Organ warten, drei von ihnen im Schnitt pro Tag.

Der Organspendelauf unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie wurde von Anthuber, seinem Team und der Augsburger Laufpäpstin Katja Mayer und ihrer km-Sport-
Agentur unter großer Beachtung der Medien und mit viel Prominenz in Präsenz organisiert. Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie entwickelte das Organisationsteam ein erfolgreiches Hybrid-Konzept, nach dem Läufer auch virtuell und von überall auf der Welt am Organspendelauf teilnehmen konnten. Dafür gab es nun den 3. Platz des mit 10.000 Euro dotierten Springer Medizin Charity Awards. Dazu gibt es Medienunterstützung des Springer Verlags im Wert von 20.000 Euro. In sehr stimmungsvoller Atmosphäre in unmittelbarer Nähe des Brandenburger Tores, wie Anthuber berichtet, wurde ihm der Preis überreicht. „Mit dem Geld werden wir den Organspendelauf weiterentwickeln. Ich hoffe zudem, dass die Diskussion über die gesetzliche Regelung bald wieder auf die politische Agenda genommen wird“, hofft Anthuber, der nach einer kurzen Nacht direkt weiter flog nach Marbella/Spanien, um dort weitere 100.000 Euro Spendengelder für den Organspendelauf von einem anonymen Spender im Rahmen der Eagles Charity Golf Gala entgegen zu nehmen.

Bildunterschrift:  Prof. Dr. Matthias Anthuber (2. von rechts) bei der Entgegennahme des 3. Platzes des Springer Medizin Charity Awards mit (von links) Fabian Kaufmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung des Springer Verlags, Prof. Monika Kellerer, Vorsitzende  der Jury für den Springer Charity Award und Chefärztin und Internistin am Marienhospital in Stuttgart, Yve Fehring, Journalistin und Fernsehmoderatorin