Bei schweren Verkehrsunfällen steht die Bergung und Versorgung der verunglückten Personen an erster Stelle. Die Privatsphäre der Unfallbeteiligten vor den Blicken schaulustiger Gaffer oder Handyfilmer zu schützen, verursacht den Einsatzkräften dabei einen zunehmenden Mehraufwand. Erst im November des vergangenen Jahres hat der Landkreis sechs Feuerwehren im Landkreis mit mobilen Sichtschutzwänden ausgestattet, die sich im Bedarfsfall schnell aufbauen lassen. „Wir haben nun eine weitere aufblasbare Wand beschafft, die wir zentral im Landkreis bei der Feuerwehr Neusäß vorhalten wollen und die von jeder Feuerwehr im Landkreis über die integrierte Leitstelle angefordert werden kann“, erklärte Landrat Martin Sailer bei der Übergabe des professionellen Geräts, das sich platzsparend verstaut und im Bedarfsfall binnen zwei Minuten aufbauen lässt.
Sichtschutzwände sorgen nicht nur für eine Abgrenzung des Unfallorts von der öffentlichen Wahrnehmung, sondern erhöhen dadurch auch die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer auf den gegenüberliegenden Fahrspuren. Immer wieder ereignen sich nach schweren Unfällen weitere Vorfälle auf den Gegenspuren, da etliche Fahrzeuglenker einen Blick auf den Vorfall erhaschen wollen und vom Verkehrsgeschehen abgelenkt sind. „Im Grunde ist es hochgradig bedauernswert, dass unsere Rettungskräfte auf ein Arbeitsmittel wie dieses angewiesen sind, doch der Schutz der Privatsphäre von Unfallopfern ist uns diese Investition wert. Niemand, der sich in einer derartigen Notlage befindet, sollte befürchten müssen, fotografiert und ins Internet gestellt zu werden“, so der Landrat.
