Im Mindeltal finden im Winter Gehölzarbeiten statt. Die Biodiversitätsberaterin an der unteren Naturschutzbehörde informiert
Der Brutbestand des Kiebitzes (Vanellus vanellus) in Deutschland ist im Zeitraum von 1992 bis 2016 um fast 90 Prozent zurückgegangen. Auf der Roten Liste in Bayern wird die Art als stark gefährdet geführt. Auf die Gefährdung macht auch die Wahl zum NABU-Vogel des Jahres 2024 aufmerksam. Im Mindeltal bei Haldenwang brüten jedes Jahr noch ca. zehn bis 15 Kiebitzpaare. Um die Population der seltenen Vogelart zu erhalten, finden diesen Winter im Mindeltal bei Haldenwang Gehölzarbeiten statt.
Als Offenlandart und Bodenbrüter ist der Kiebitz auf offene, gut einsehbare Bereiche angewiesen, über denen er im Frühling seine spektakulären Balzflüge vollzieht. Von hohen Strukturen wie Gehölzen hält er in der Regel mehrere hundert Meter Abstand, weil sich hier Beutegreifer aufhalten können, die eine Gefahr für seine Gelege und seinen Nachwuchs darstellen. Werden Gehölze in den Brutgebieten der Wiesenbrüter nicht regelmäßig zurückgedrängt, werden diese größer und breiten sich aus. In der Folge werden die für die Brut geeigneten Bereiche immer kleiner.
Langfristig ist das Ziel der Gehölzarbeiten im Mindeltal bei Haldenwang, die in diesem Winter stattfinden, hier artenreiche Offenlandflächen zu entwickeln, die die streng geschützte Art weiterhin als Brut- und Nahrungsgebiet nutzen kann, damit die Balzflüge und der namensgebende Ruf „kie-witt“ der Kiebitze noch lange zu genießen sein werden.
Für Fragen zum Kiebitz und notwendigen Schutzmaßnahmen zum Arterhalt steht die Biodiversitätsberaterin an der Unteren Naturschutzbehörde, Judith Kronberg, unter der Telefonnummer 08221/95-384 oder per E-Mail an j.kronberg@landkreis-guenzburg.de zur Verfügung.
Bild: Kiebitzgelege in artenreicher Wiese. Foto: J. Kronberg/Landratsamt Günzburg