Rettungshund Lui findet vermisste Person
Wenn Personen vermisst werden, kommen auf Anforderung der Polizei oft auch besondere
Einheiten der Hilfsorganisationen zum Einsatz: Rettungshunde – Helfer auf vier Pfoten.
Die Nasen der Vierbeiner haben etwa die 40-fache Riechleistung von Menschennasen und eine andere Anordnung der Geruchsrezeptoren, die sie Gerüche besser verorten lässt. Deshalb ist die Suche nach Vermissten mit Rettungshunden besonders effektiv. Dies zeigte sich erfolgreich letzte Woche:
Personenspürhund „LUI“ von der Malteser Rettungshundestaffel Augsburg konnte mit
seinem Hundeführer Dominik Strehle im Landkreis Dillingen eine vermisste Person in einem Gebüsch liegend aufspüren. Diese war sowohl der Drohne mit Wärmebildkamera als auch Fußstreifen, die in diesem Bereich gesucht hatten, verborgen geblieben.
Seit 2019 setzen die Malteser in Augsburg Flächenhunde für die Vermisstensuche ein. Diese suchen und orten vermisste Personen in unwegsamem Gelände. Das Besondere:
Flächenhunde können je nach Witterung in bis zu 60 Minuten rund 50 000 Quadratmeter
Fläche absuchen. Seit 2022 verfügt die Staffel auch über sogenannte Mantrailer, das sind
Personenspürhunde verschiedener Rassen, die nach dem Individualgeruch der Vermissten
suchen. Diese Hunde bekommen als Referenz eine Kopie des Geruchs der vermissten Person, beispielsweise aus einem Schuh. Den Geruch merkt sich der Vierbeiner bis zu 48 Stunden und leitet das Team im besten Fall gezielt auf die Fährte, so auch in diesem Fall.
Sowohl die Ausbildung der Hunde als auch die Ausbildung der Hundeführer ist zeitaufwendig und intensiv. Zweimal pro Woche trainiert die Hundestaffel gemeinsam, bei
Wind und Wetter – und das rein ehrenamtlich. Zeit, die sich lohnt. „Im letzten Jahr haben in Bayern Rettungshunde der Malteser insgesamt sechs Menschen gefunden. Das zeigt die hohe Qualität der Ausbildung von Mensch und Tier“, so Manuel Heckmann, Fachreferent für das Rettungshundewesen der Malteser in Bayern. Gemessen an der Größe Bayerns und den insgesamt nur drei Staffeln der Malteser in Bayern eine sehr hohe Erfolgsdichte. Denn oft gleiche die Suche nach vermissten Personen sprichwörtlich der Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.
Besonders wichtig sei die enge, regionale, aber auch überregionale Vernetzung der Rettungshundestaffeln der verschiedenen Organisationen. Deshalb besteht im Leitstellenbereich Augsburg seit Jahren ein gemeinsames Einsatzkonzept aller beteiligten Staffeln. Es soll einheitliche Standards in der Einsatzdurchführung, aber auch in der Ausbildung garantieren. „Bei uns in Augsburg ist es irrelevant, welches „Wapperl“ auf dem Ärmel der Dienstkleidung aufgenäht ist! Im Einsatzgeschehen arbeiten wir organisationsübergreifend und vertrauensvoll zusammen,“ ergänzt Heckmann.
Wer sich für dieses sinnvolle Ehrenamt – egal ob mit oder ohne Hund – interessiert findet
weitere Informationen unter www.malteser-augsburg.de
Bild: Malteser Augsburg