Am Wochenende hat der EHC Königsbrunn gleich zwei Auswärtspartien auf dem Schirm. Zunächst geht es am Freitag ab 20 Uhr gegen die „Löwen“ des EHC Waldkraiburg. Sonntags kommt es dann zum Aufeinandertreffen mit dem TSV Erding, das Spiel gegen die „Gladiators“ beginnt ab 18 Uhr.
Schon im September traf der EHC Königsbrunn während der Saisonvorbereitung auf den EHC Waldkraiburg. Vor heimischen Publikum und mit drei Tryout-Spielern im Kader hatten am Ende die Brunnenstädter mit einem deutlichen 8:3 die Nase vorn. Nur zu Beginn hatte Königsbrunn mit der ersten Reihe der Gäste zu kämpfen, danach spielte sich die Mannschaft in einen wahren Rausch und lag zeitweise mit 8:0 in Front. Während Königsbrunn nun sehr gut in die laufende Saison gestartet ist, tat sich Waldkraiburg bisher schwer in der Liga. Momentan belegen die Löwen nur den 10. Tabellenplatz und verloren am vergangenen Wochenende ihr Heimspiel gegen Schongau mit 2:6. Gegen die Favoriten der Liga setzte es bisher nur Niederlagen, in Peißenberg verlor Waldkraiburg mit 1:3. In Miesbach unterlag die Mannschaft dann mit 3:5, doch auch Königsbrunn konnte gegen diese Gegner nicht punkten. Dafür siegte die Mannschaft gegen Erding, Ulm, Pegnitz und Pfaffenhofen. Mit einem Sieg gegen Königsbrunn könnten die Löwen in der Tabelle einen wichtigen Schritt nach oben machen. Top-Scorer der Waldkraiburger ist ein junger Neuzugang aus Krefeld. Der 20-jährige Florian Maierhofer erlernte sein Handwerk im Rosenheimer Nachwuchs und holte sich in den bisherigen neun Partien 14 Scorerpunkte, fünf Tore gehen auf sein Konto. In der internen Scorerliste folgt dann gleich die erste Angriffsreihe mit Sebastian Stanik, Christian Neuert und Michal Popelka, die drei holten bisher zusammen 35 Scorerpunkte. Königsbrunn sollte vor dem angeschlagenen Gegner gewarnt sein, denn in der Mannschaft von Waldkraiburg steckt sehr viel Qualität, die Löwen brauchen dringend die drei Punkte.
Nur einen Platz hinter Waldkraiburg steht aktuell die Mannschaft des TSV Erding. Vor der Saison sahen viele Experten die Oberbayern als Top-Favoriten um die ersten drei Plätze in der Bayernliga, denn zuerst lief es gut für das Team des damaligen Trainers Andy Becher. Im letzten Test vor Saisonbeginn spielten die Erdinger „Gladiators“ wie entfesselt und fügten dem ligenhöheren EHC Klostersee eine bittere 8:2 Niederlage zu. Nach bisher acht absolvierten Spielen sieht die Bilanz allerdings ernüchternd aus, nur drei Spiele konnte der TSV bisher gewinnen, eines davon nach Penaltyschiessen. Zuletzt setzte es zuhause gegen Geretsried eine 3:5 Niederlage. Im Oktober musste Coach Andy Becher aus gesundheitlichen Gründen sein Traineramt niederlegen, danach übernahm der ehemalige Nationalspieler Felix Schütz, der 34-jährige Olympia-Silbermedailliengewinner und gebürtige Erdinger steht seitdem als Teamchef hinter der Bande. Zusammen mit dem Trainerteam Bernhard Bittel und Ales Jirik sollte die Mannschaft wieder in die Spur kommen, doch diese Änderungen brachten bisher noch nicht die gewünschte Wende. Das mag aber auch an den vielen Änderungen im Kader liegen, einige davon waren schmerzhaft. So steht in der aktuellen Saison der 34-jährige Top-Scorer Daniel Krzizok nicht mehr zur Verfügung, und auch Michael Trox beendete seine Karriere. Insgesamt acht Neuzugänge mussten in den Kader integriert werden, darunter auch die ehemaligen Königsbrunner Spieler Marc Barchmann und Elias Maier. Aktueller Top-Scorer der Mannschaft ist der 33-jährige Philipp Michl, er holte sich nach acht absolvierten Partien insgesamt 13 Scorerpunkte. Gegen Königsbrunn wollen die heimstarken Gladiators wichtige Punkte holen, um den Anschluss an die obere Tabellenhälfte nicht zu verlieren.
Für Königsbrunn wird es ein schweres Wochenende gegen zwei angeschlagene Gegner, die mit dem Rücken zur Wand stehen und dem EHC alles abverlangen werden. Die Brunnenstädter haben aktuell immer noch mit einigen Ausfällen zu kämpfen, Lukas Häckelsmiller und Nico Baur werden verletzungsbedingt fehlen. Zudem sind Tim Bullnheimer, Michael Rodolph und Jeffrey Szwez angeschlagenen, ein baldiger Einsatz ist fraglich. Trotzdem wollen die Königsbrunner weitere Punkte holen, um weiter unter den ersten vier Mannschaften in der Tabelle zu bleiben.
Coach Bobby Linke kennt beide Kontrahenten sehr gut und warnt vor Überheblichkeit: „Wir haben zwei gefährliche Gegner vor uns, beide sind schlecht gestartet und bisher unter ihren Möglichkeiten geblieben. Da sollten wir uns nicht vom momentanen Tabellenplatz täuschen lassen, irgendwann wird der Knoten platzen, hoffentlich nicht gegen uns. Wir wissen nicht, wer da alles auflaufen wird und was für Probleme beide bisher wirklich hatten. Es gilt, clever zu spielen und gut zu verteidigen. Wir müssen aus einer stabilen Defensive heraus agieren und auf die Chancen warten, die sich für uns ergeben werden. Im letzten Training wird man sehen, wer von unseren Verletzten wieder fit genug ist, wir wollen aber so viele Punkte wie möglich einsammeln.“
Bildunterschrift: Zuletzt hatte der EHC mit einigen Ausfällen zu kämpfen, ein Einsatz von Top-Scorer Tim Bullnheimer (in schwarz beim Bully) am Wochenende ist eher fraglich
Bild: EHC Königsbrunn