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Augsburg: Krisendienst Schwaben gGmbH offiziell eingeweiht

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde mit Bezirkstagspräsident Martin Sailer ist die Geschäftsstelle der Krisendienst Schwaben gGmbH offiziell eingeweiht worden.

Der Krisendienst Schwaben war am 1. März an den Start gegangen – als kostenloses Hilfsangebot für Menschen in psychischen Krisen. Unter der kostenfreien Rufnummer 0800 / 655 3000 erhalten diese, ihre Angehörigen oder auch Fachstellen professionelle Soforthilfe.

Die Anrufe gehen in der Leitstelle des Krisendienstes ein, die von den
Bezirkskliniken Schwaben betrieben und vom Freistaat Bayern finanziert wird. Seit 1. Juli ist die Leitstelle rund um die Uhr zu erreichen. Bei Bedarf entsenden die Mitarbeiter*innen der Leitstelle mobile Teams, die Betroffene schwabenweit innerhalb einer Stunde erreichen, vor Ort weiterhelfen und – wenn nötig – die Anrufer*innen an ambulante oder stationäre Hilfsangebote weiterleiten. Die Kosten für die mobilen Teams trägt der Bezirk Schwaben.

Die mobilen Einsätze übernehmen die Sozialpsychiatrischen Dienste (SpDi) der Träger der Freien Wohlfahrtspflege. Bei Einsätzen am Abend, am Wochenende oder an Feiertagen rücken seit 1. Juli mobile Teams der Krisendienst Schwaben gGmbH aus. Die aktuell 112 psychiatrischen Fachkräfte arbeiten auf Minijob-Basis. Geschäftsführerin der gGmbH ist Alexandra Gorges, die bereits Erfahrung aus dem Krisendienst Oberbayern mitbringt. Sie dankte ihrem „wertvollen“ Team in der Geschäftsstelle und allen Mitarbeiter*innen der mobilen Teams, mit denen sie nun den Krisendienst „rocken“ wolle und betonte: „Eine seelische Krise kann uns jeden Tag selbst erwischen.“

Markus Bottlang, Gründungsgeschäftsführer der gGmbH, begrüßte die Gäste am Ulrichsplatz 21, wo die Geschäftsstelle ihren Sitz im ältesten evangelischen Pfarrhaus Augsburgs hat. Bottlang dankte allen Beteiligten für die „tolle, offene und gute Zusammenarbeit“. Er freue sich, dass man zumindest die Einweihung der Geschäftsstelle gemeinsam in Präsenz feiern könne.

Schon jetzt gingen täglich 20 bis 30 Anrufe in den Ballungsgebieten in der Leitstelle des Krisendienstes ein, so Bezirkstagspräsident Martin Sailer, der überzeugt ist, mit dem Krisendienst ein „signifikant gutes Angebot“ geschaffen zu haben. Die Pandemie würde als „Beschleuniger“ für seelische Krisen wirken: „Das werden wir noch zeitverzögert merken.“

In guter ökumenischer Tradition und Nachbarschaft segneten Pfarrer Thomas Schmeckenbecher von Evangelisch St. Ulrich und sein katholischer Kollege Pfarrer Christoph Hänsler von der Pfarreiengemeinschaft St. Ulrich und Afra/Anton die Mitarbeiter*innen der Geschäftsstelle sowie ihren Dienst. Anschließend konnten die Gäste in kleinen Gruppen die Räume besichtigen und bei einem Stehempfang miteinander ins Gespräch kommen. Für belegte Brote und Butterbrezen hatte das Bodelschwingh-Haus gesorgt, eine Diakonie-Einrichtung zur Wiedereingliederung haftentlassener Männer, deren
Kostenträger der Bezirk Schwaben ist.

(Bildunterschrift: Bezirkstagspräsident Martin Sailer (rosa Hemd)
bezeichnete den Krisendienst als „signifikant gutes Angebot“. Foto: Bezirk Schwaben/Daniel Beiter)