Das Augsburger Bistum hat seine Kommission zur Aufarbeitung des Skandals um sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche offiziell eingesetzt. In dem Gremium sind drei Richter, eine Jugendpsychiaterin sowie eine Theologin des Bistums vertreten. Die Kommission soll nun noch durch zwei Betroffene komplettiert werden. «Die Unabhängige Aufarbeitungskommission wird dann also dauerhaft aus sieben Mitgliedern bestehen», teilte das Bistum am Dienstag mit.
Alle Bistümer in der Bundesrepublik sollen nach den Vorgaben der Deutschen Bischofskonferenz solche Kommissionen einrichten, die die Fälle aus dem eigenen Gebiet aufklären sollen. Augsburgs Bischof Bertram Meier versprach absolute Transparenz bei der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle. «Das Bistum Augsburg wird alle in unserem Besitz befindlichen Akten zur Verfügung stellen, die die Aufarbeitungskommission für ihre Arbeit als relevant erachtet, sich ansonsten aber in keiner Weise einmischen», betonte er.
Zuletzt war in Deutschland insbesondere dem Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki vorgeworfen worden, die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals zu behindern. Der Erzbischof hält seit einem Jahr ein Gutachten unter Verschluss, das den Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs von Kindern untersucht. Woelki führt dafür rechtliche Bedenken an.