Der Impfbetrieb im Zentrum in Gablingen muss am kommenden Wochenende, 13. und 14. Februar, zwangsläufig pausieren. „Die Vorräte des Impfstoffs, der für die planmäßige Versorgung der über-80-jährigen Bevölkerung verwendet wird, gehen am Ende dieser Woche zur Neige und wir erhalten bis dahin keine weiteren Dosen, die wir an unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger vergeben können“, sagt Landrat Sailer.
Impfstoff wird für Erwachsene unter 65 Jahren empfohlen
Der Landkreis Augsburg empfängt in den kommenden Tagen eine Lieferung des Corona-Impfstoffs der Herstellerfirma AstraZeneca im Umfang von 1000 Impfdosen. Das Mittel, das seit Ende Januar in Europa zugelassen ist, kam im Impfbetrieb des Landkreises bislang nicht zur Verwendung. „Grundsätzlich freuen wir uns über jede Lieferung, mit der wir unsere Bevölkerung versorgen können“, sagt Landrat Martin Sailer. Die Lieferung des Impfstoffs von AstraZeneca mache im Vorfeld zusätzliche Planungsschritte notwendig. Denn: „Die Ständige Impfkommission empfiehlt den Einsatz des Mittels von AstraZeneca nur für erwachsene Personen unter 65 Jahren“, erklärt der Landrat. In dieser Zielgruppe könne nach zweimaliger Verabreichung des Impfstoffs mit entsprechendem zeitlichem Abstand eine ausreichende Immunisierung erreicht werden. Für Menschen über der Altersgrenze sei keine ausreichende Wirksamkeit der Substanz belegt. Weil der Priorisierung folgend derzeit die Gruppe der Über-80-Jährigen geimpft werde, an die das Mittel nicht vergeben werden kann, wird aktuell eine anderweitige Verwendung des Impfstoffs vorbereitet. „In der Coronavirus-Impfverordnung des Bundesministeriums für Gesundheit ist geregelt, dass der Impfstoff von AstraZeneca bei Personen unter 65 Jahren geimpft werden soll. Höchste Priorität haben Menschen, die in Pflegeeinrichtungen leben oder arbeiten oder regelmäßig pflegebedürftige Menschen versorgen. Zudem alle Beschäftigten in Intensivstationen, Notaufnahmen, bei Rettungsdiensten, in der Palliativversorgung oder anderen medizinischen Einrichtungen, in denen für die Patientinnen und Patienten ein sehr hohes Risiko für schwere oder tödliche Krankheitsverläufe bei einer Corona-Infektion bestünde“, so der Landrat. Zunächst müsse der neue Impfstoff möglichst zeitnah durch den Freistaat im einheitlichen Softwaresystem BayIMCO angelegt werden. Wann der Impfstoff im Landkreis Augsburg verimpft werden kann, ist deshalb derzeit noch nicht absehbar.