Über 70 Reiter und Gespanne haben bereits ihre Teilnahme zugesagt und werden mit ihren festlich geschmückten Kutschen und Pferden vom Startpunkt an der Bahnhofstraße durch das Dorf entlang der Lindauer Straße zur Leonhardskapelle am südlichen Ortrand ziehen. Zahlreiche Großaitinger Vereine und Organisationen wie die Feuerwehr, die Singoldschützen, der katholische Burschenverein, der Soldaten- und Veteranenverein, der Liederkranz und weitere Abordnungen aus der Gemeinde, begleiten den Ritt. Musikkapellen begleiten den Zug und die Messe musikalisch. Auch der Gemeinderat wird die zwei Kilometer marschieren, um dann den Gottesdienst mitzufeiern. Dieser beginnt um 10.30 auf der Festwiese bei der Leonhardskapelle. Die Messe zelebriert Pfarrer Hubert Ratzinger, der es sich auch bei diesem Ritt nicht nehmen lässt, selbst hoch zu Ross mitzureiten. Er sagt: „Der Leonhardiritt ist für unsere Pfarreiengemeinschaft und für mich persönlich jedes Jahr etwas Besonderes. Er ist mehr als eine Folkloreschau, er ist getragen von dem Wunsch, Gott um seinen Segen für Mensch und Tier zu bitten und im Einklang mit Gottes Geschöpfen zu leben. Mit diesem Wunsch kommen auch viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer bewusst zur Segnung.“ Nach dem Gottesdienst ziehen die Gespanne und die Reiterinnen und Reiter mit ihren Pferden an der Geistlichkeit vorbei, um den Segen zu empfangen.
Eine echte Besonderheit beim Großaitinger Leonhardiritt sind die Motivwagen. Die drei Dorfkapellen – die Leonhardskapelle, die Schächerkapelle und Scheppacher Kapelle – werden als Nachbildung auf festlich geschmückten Wagen durch das Dorf gefahren. Ebenso ist ein Truhenwagen dabei, auf dem die kleinen Ministranten Platz nehmen dürfen. Die „Großen“ gehen zu Fuß an der Spitze des Zuges hinter dem Kreuzreiter. In den Ehrenkutschen fahren die Bürgermeister der Pfarreiengemeinschaft sowie weitere Honoratioren mit.
Zahlreiche Menschen versammeln sich entlang der Straße und auf der Festwiese, um den Leonhardiritt mitzuerleben.
Bild: Monika Treutler-Walle