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05.12.2024, Kempten: Bewegter Donnerstag im Kempten-Museum

Bewegter Donnerstag im Kempten-Museum: Wohnen ist ein Menschenrecht – Wie diskriminierend ist unser Wohnungsmarkt?

Am Donnerstag, 5. Dezember 2024 findet um 19 Uhr im Kempten-Museum und im Livestream eine Podiumsdiskussion darüber statt, wie der Wohnungsmarkt auch in Kempten und im Allgäu gerechter und inklusiver gestaltet werden kann.

Wohnen ist ein Menschenrecht und damit hat jeder Mensch das Recht auf angemessenen Wohnraum. Dennoch stehen in Deutschland viele Menschen vor zahlreichen Hindernissen und Herausforderungen, wenn es darum geht, ein sicheres und erschwingliches Zuhause zu finden.
Für bestimmte Gruppes von Menschen ist es besonders schwer, eine Wohnung zu bekommen. Unter anderem sind dies Menschen, die von Armut betroffen sind. Armut kann jeden treffen. Neben den Problemen von mangelnden finanziellen Ressourcen, werden von Armut betroffene Menschen stigmatisiert, ausgegrenzt und haben keinen Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen.

Wie diskriminierend ist der Wohnungsmarkt? Welchen Barrieren und Vorurteilen begegnen Migrant*innen bei der Wohnungssuche? Und wie können auch Jugendliche dabei unterstützt werden, sich zu ermächtigen und den Zugang zu Wohnraum zu verbessern?

Um diesen Fragen nachzugehen und Lösungen zu erarbeiten, diskutieren renommierte Expert*innen mit dem Publikum, welche Veränderungen möglich und notwendig sind und wie gemeinsam daran gearbeitet werden kann, um den Wohnungsmarkt gerechter und inklusiver zu gestalten und so das Recht auf Wohnen für alle zu gewährleisten.

Auf dem Podium nehmen Platz:
Rüdiger Leibfried, Dipl. Sozialpädagoge (FH), in der Wohnungsnotfallhilfe in Kempten aktiv
Sabine Lurz Bianco, aktiv im Team Asyl und Migration bei der Diakonie Allgäu
Kai Nitsche, Politikwissenschaftler und Sozialarbeiter, leitet das Projekt „Lebens(t)raum“ in der Stadt Kempten
Prof. Francis Seeck,  forscht und lehrt zu Klassismuskritik, politischer Bildung, Antidiskriminierung und menschenrechtsorientierter Sozialer Arbeit

Moderation: Lajos Fischer, Chefredakteur Kreisbote Kempten

Die Podiumsdiskussion findet in Kooperation mit der Wärmestube Kempten und dem architekturforum allgäu e.V. statt.

Informationen kompakt:

Bewegter Donnerstag: „Wohnen ist ein Menschenrecht – Wie diskriminierend ist unser Wohnungsmarkt?“ – Podiumsdiskussion

Termin:  Do 05.12.2024, 19 Uhr
Ort:  Kempten-Museum im Zumsteinhaus (Vortragsraum), Residenzplatz 31, 87435 Kempten (Allgäu)
Livestream: www.kempten-museum.de und youtube: @KemptenMuseum
Eintritt:  5 € (Livestream kostenlos)
Ticketreservierung: über ein Online-Formular auf der Website oder
unter museen@kempten.de oder Tel. 0831/2525-7777

Nach der Podiumsdiskussion ist die Stadtbar im Kempten-Museum geöffnet.

Biografisches zu den Podiumsgästen:

Rüdiger Leibfried, Dipl. Sozialpädagoge; seit 1989 in verschiedenen Bereichen der sozialen Arbeit tätig. Seit dem Jahr 2000 bei der Diakonie Allgäu (früher Diakonie Kempten); seit 2013 Bereichsleitung der Allgemeinen Sozialarbeit. Schwerpunkt ist die armutsorientierte Beratung, dort ist er ständig konfrontiert mit dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum; Projektarbeit (u.a. „Projektwochen Wohnen“ 2017, gemeinsam mit Caritas Kempten- Oberallgäu und Stadt Kempten) sowie seit 2019 Aufbau von Angeboten der Wohnungsnotfallhilfe in Kempten und im Landkreis Lindau. Mitarbeit in verschiedenen Arbeitskreisen und Initiativen zur Verbesserung der Lebenssituation benachteiligter Menschen.

Sabine Lurz Bianco, geboren und aufgewachsen in Oberbayern, bedingt durch Studium und Arbeit mehr als 20 Mal in Deutschland umgezogen plus ein Auslandsaufenthalt in Südamerika. (Bezahlbarer) Wohnraum also auch persönlich schon immer ein Thema. Im Projekt „WoFA – Wohnraum Für Alle“ bringt sie ihre Erfahrungen im Team Asyl und Migration bei der Diakonie Allgäu ein.

Vor dem Auslandsaufenthalt hat Lurz Bianco länger im nationalen und internationalen Katastrophenschutz gearbeitet, seit der Rückkehr 2016 im Bereich Migration und Integration tätig. Seit 2021 unterstützt sie Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte bei der Wohnungssuche in Kempten, nach dem Prinzip des Empowerments als Hilfe zur Selbsthilfe.

Kai Nitsche ist studierter Politikwissenschaftler (B.A.) und Sozialarbeiter (M.A.) mit dem Schwerpunkt Migration und Integration sowie Empowerments und damit der Befähigung junger Menschen. Er leitet das Projekt Lebens(t)raum. Das Projekt „Lebens(t)raum“ wurde von der Stadt Kempten umgesetzt und wird vom Stadtjugendring Kempten durchgeführt. Im Projekt geht es darum, Jugendliche und junge Erwachsene, im Rahmen des „Housing First“ Ansatzes in (erste) Wohnselbstständigkeit zu vermitteln und mit Ihnen individuell passende Strukturen zu entwickeln. Dabei ist die Idee verschiedene Wohnformen zu erschließen, zu entwickeln und innovativ und experimentell vorzugehen und so verschiedenste Bedürfnisse abzudecken. Das Projekt läuft seit August 2022 und es war seit Start möglich, verschiedenste junge Menschen in Wohnraum zu vermitteln und diesen auch langfristig zu halten, bzw. die jungen Menschen zu stabilisieren.

Francis Seeck ist Professor*in für Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Demokratie- und Menschenrechtsbildung an der TH Nürnberg. Seeck forscht und lehrt zu Klassismuskritik, politischer Bildung, Antidiskriminierung und menschenrechtsorientierter Sozialer Arbeit. Seit 2010 arbeitet Seeck im Feld der Antidiskriminierungspädagogik und Politischen Bildung. Seeck hält Vorträge zu den Themen Klassismuskritik, geschlechtliche Vielfalt und Antidiskriminierung und bietet Fortbildungen dazu an. Im März 2024 erscheint bei Unrast das Buch „Klassismus überwinden. Wege in eine sozial gerechte Gesellschaft.“

Weitere Informationen zum Kempten-Museum, zum Programm vom „Bewegten Donnerstag“ sowie alle Veranstaltungen finden Sie unter: www.kempten-museum.de www.facebook.com/kemptenmuseum sowie www.instagram.com/kemptenmuseum

 

Bild: Kai Nitsche