Auf direkten Weg kann der FC Memmingen den Klassenerhalt in der Fußball-Regionalliga Bayern nicht mehr schaffen. Das steht zwei Spieltage vor Schluss bereits fest. Die Memminger standen am Freitagabend nach einer 0:3 (0:1) Niederlage beim SV Wacker Burghausen betröppelt im Nieselregen und verharren mit dem SC Eltersdorf auf einem der beiden Relegationsplätze. Tags darauf machten die Konkurrenten SV Heimstetten und TSV Rain in Sachen Klassenerhalt den Deckel drauf und sind nicht mehr einzuholen.
Noch dazu beträgt durch den Sieg der SpVgg Greuther Fürth II (3:0 gegen Pipinsried) der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz nur noch einen Punkt. Wenn in den noch ausstehenden Begegnungen gegen die Profi-Reserven des 1. FC Nürnberg und FC Augsburg keine Trendumkehr gelingt, droht zusammen mit dem TSV 1860 Rosenheim und SV Schalding-Heining der direkte Absturz in die Bayernliga.
Das Resultat in der Wacker-Arena fiel am Ende klar aus, aber ganz chancenlos war die Mannschaft von Trainer Fabian Adelmann nicht: „In der ersten Halbzeit haben wir eigentlich ganz guten Fußball gespielt, wie wir es uns auch vorgenommen hatten“. 40 ordentliche Minuten und zwei satte Schüsse nach schnellem Umschaltspiel von David Remiger reichten aber nicht, um die selbstbewussten Gastgeber wirklich ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.
Ein Doppelschlag kurz vor und nach der Pause entschied die Partie vorzeitig. „Leider machen wir wieder einen krassen individuellen Fehler, der zum ersten Gegentor führt, kommen dann aus der Kabine und bekommen gleich noch ein Standard-Gegentor“, sah Adelmann, dass der FCM erst nach einem Ballverlust bei eigenem Freistoß in einen Konter lief, den Dennis Ade mustergültig abschloss (41. Minute). Einen Eckball köpfte Lukas Mazagg nach Wiederbeginn zum 2:0 ein (49.).
Danach gelang noch vorne nicht mehr viel. Kreative beziehungsweise offensive Köpfe fehlten und werden auch weiterhin tun. Martin Dausch wurde nach seiner Roten Karte gegen Aubstadt für insgesamt drei Spiele gesperrt. Der Kapitän wird damit in der Punkterunde nicht mehr eingreifen und kann das erst wieder in möglichen Relegationsspielen tun. Ob die ebenfalls in Burghausen fehlenden Lars Gindorf, Oktay Leyla und Roland Wohnlich kurzfristig wieder eingreifen können, ist höchst fraglich. Gegen die Club-Amateure wird Gabriel Galinec nach seiner fünften Gelben Karte fehlen. Wegen der personellen Ausfälle kam U21-Mann Kutay Yel in der Wacker-Arena zu seinem Regionalliga-Debüt.
Die Hausherren steuerten schließlich recht ungefährdet auf seinem vierten Heimsieg hintereinander zu und schoben sich auf den vierten Tabellenplatz vor. Gegen Gegner dieser Qualität reicht die Substanz der Memminger derzeit nicht aus, mit Ausnahme von Martin Gruber. Der Torhüter zeigte einige gute Reflexe, verhinderte Schlimmeres, musste aber in der Nachspielzeit dennoch noch den dritten Gegentreffer durch den eingewechselten Andreas Scheidl schlucken. Für den scheidenden Wacker-Trainer Leo Haas ging das Ergebnis auch in der Höhe voll in Ordnung: „Wir haben noch das eine oder andere weitere Tor abgeschenkt. Unter dem Strich war es eine sehr gute Leistung meiner Mannschaft.“
SV Wacker Burghausen: Stapfer – Schulz, Walter, Mazagg, Moser – Agbaje (89. Lukic), Ade (79. Hingerl), Bachschmid, Läubli (63. Scheidl) – Kikuchi (72. Schlosser), Bosnjak (89. Trograncic). – Trainer: Haas.
FC Memmingen: Gruber –Gräser, Scholz, Dedic, Maxhuni (63. Yel) – Moser (72. Galinec), Mihajlovic, Mulas, Fundel, Remiger – Stroh-Engel (83. Hirschle). – Trainer: Adelmann
Tore: 1:0 Ade (41.), 2:0 Mazagg (49.), 3:0 Scheidl (90. + 2). – Schiedsrichter: Steigerwald (SV Gräfendorf). – Gelbe Karten: Walter / Galinec. – Zuschauer: 600.