Der Auswärtssieg des FC Memmingen im Regionalliga-Abstiegskampf am vergangenen Wochenende war sportlich überlebenswichtig – das haben die Nachholspiele unter der Woche gezeigt. Am Freitag hoffen die FCM-Verantwortlichen im Flutlicht-Heimspiel in der Arena wieder auf die Unterstützung der Fans, die zuletzt zum Teil mit Trommeln und Schellen angerückt waren. Es geht ab 19.30 Uhr gegen den Tabellensiebten TSV Aubstadt, der die restlichen Punktspiele unbeschwert angehen kann, aber noch ein großes Saisonziel hat. Aus Memminger Sicht ist ein Heimsieg eigentlich Pflicht, um sich die Chance auf den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu erhalten.
Die Lage: Der TSV Rain hat mit einem Erfolg im Nachholspiel gegen Schweinfurt den FC Memmingen wieder auf einen Relegationsplatz verdrängt. Alles ist im Tabellenkeller eng beieinander, am Ende könnte sogar das Torverhältnis über Wohl und Wehe den Ausschlag geben.
Der Gegner: Völlig sorgenfrei kann der TSV Aubstadt die restlichen Spiele in dieser Saison angehen und darf sich noch auf das bayerische Pokalfinale freuen. Hier geht es am 21. Mai beim FV Illertissen um einen Startplatz in der der DFB-Pokal-Hauptrunde in der kommenden Spielzeit mit der Chance auf einen attraktiven Bundesligisten als Gegner. Im Pokal warf die Mannschaft von Trainer Victor Kleinhenz die Drittligisten Türkgücü München und TSV 1860 München aus dem Wettbewerb. Die Regionalliga möchte Kleinhenz möglichst über der 60-Punkte-Marke abschließen. Damit könnte es gelingen, das beste „echte“ Amateurteam hinter den Profibesetzungen der SpVgg Bayreuth, FC Bayern München II, FC Schweinfurt und SpVgg Unterhaching zu werden.
Zuletzt wurde der VfB Eichstätt klar mit 4:0 geschlagen. Mit nur 36 Gegentreffern stellt Aubstadt hinter Spitzenreiter Bayreuth die zweitbeste Abwehr der Liga. Nicht nur wegen seiner Körpergröße von 1,96 ist Stürmer Christopher Bieber einer der auffälligsten Akteure. Der mittlerweile 32-jährige feierte mit den Würzburger Kickers die Regionalliga-Meisterschaft, sammelte hier und dann auch in Erfurt Drittliga-Erfahrung. Beste Torschützen im Aubstädter Team sind allerdings Mittelfeldmann Patrick Hofmann (12 Treffer) und Joshua Endres (10). Bieber, der meistens von der Bank kommt, bringt es bislang auf sechs Torerfolge.
Das FCM-Personal: Kapitän Martin Dausch hat seine Gelb-Sperre abgesessen und kann wieder mitwirken. Oktay Leyla und Gökalp Kilic stehen weiter auf der Verletztenliste. Ansonsten hat Trainer Fabian Adelmann das gleiche Aufgebot wie zuletzt zur Verfügung.
Das Hinspiel: In der 81. Minute gelang dem mittlerweile ausgemusterten Hasan Akcakaya der vorübergehende 1:1 Ausgleich. Aubstadt antwortete mit zwei Treffern in der Schlussphase und fuhr einen 3:1 Heimsieg ein.
Information: Ab sofort gibt es auch wieder eine Abendkasse an der eine Stunde vor Anpfiff Sitz- und Stehplatzkarten erhältlich sind. Der FCM empfiehlt aber weiterhin die Karten bereits im Vorfeld zu besorgen, um Wartezeiten zu umgehen und sich den Wunschsitzplatz zu sichern. Karten gibt es im Vorverkauf bei der Esso-Tankstelle direkt am Stadion, im MZ-Servicecenter in Memmingen sowie bequem online über ALLGÄUTICKET (digital aufs Handy oder ausgedruckt) Bei der Esso-Tankstelle und online können die Karten auch bis zum Spielbeginn erworben werden.
Das voraussichtliche Aufgebot des FC Memmingen:
Tor: Martin Gruber (1) – Abwehr: Jakob Gräser (3), Yannick Scholz (5), Altin Maxhuni (27), Amer Dedic (28) – Mittelfeld: Martin Dausch (5), Matthias Moser (15), Tiziano Mulas (26) – Angriff: Pascal Maier (17), Lars Gindorf (25), Dominik Stroh-Engel (33).
Bank: Nicolai Brugger (4), Nico Fundel (6), David Mihajlovic (8), David Remiger (14), Timo Hirschle (20), Gabriel Galinec (23), Roland Wohnlich (24), Mustafa Özhitay (Tor).
(Rückennummer in Klammer)
Schiedsrichter: Thomas Berg (42/Landshut); Assistenten: Dominik Kappelsberger, Benjamin Sölch.
Das Restprogramm der gefährdeten Regionalliga-Teams
Im Tabellenkeller der Regionalliga Bayern geht es eng her und es wird bis zum letzten Spieltag spannend bleiben, wer den sicheren Klassenerhalt schafft, wer in die Relegation oder direkt absteigen muss. Auch der FC Memmingen muss zittern. Lediglich Schlusslicht TSV 1860 Rosenheim gilt schon als designierte Absteiger.
Angesichts der aktuellen Lage schon einmal ein genauerer Blick auf die Abstiegsrelegation: An der Relegation nehmen die Regionalligisten auf den Rängen 16 und 17 mit den beiden Bayernliga-Zweiten aus Nord und Süd teil. Unter diesen vier Mannschaften wird möglicherweise nur ein Platz ausgespielt. Hintergrund ist die Sollstärke der Regionalliga mit 18 Teams. Die Würzburger Kickers kommen aus der 3. Liga dazu. Sollte Insolvenzclub SV Türkgücü München die Spielerlaubnis für die Regionalliga erhalten, ergäbe das für die Saison 2022/2023 ein ungerades Feld mit 19 Mannschaften. In diesem Fall erwägt der Bayerische Fußballverband erneut mit 20 Vereinen an den Start zu gehen. Dann würden sich zwei Teilnehmer aus Relegation qualifizieren. Den Durchführungsmodus wird der BFV jedoch erst kurz vor Beginn der Runde festlegen.
In der Bayernliga Nord gibt es noch einen Vierkampf um den Titel und den zweiten Tabellenplatz zwischen der DJK Vilzing, dem FC Eintracht Bamberg, ATSV Erlangen und der SpVgg Ansbach. In der Südgruppe hat die SpVgg Hankofen-Hailing den Meistertitel sicher. Um die Relegationsteilnahme kämpfen derzeit noch der SV Donaustauf, der SSV Jahn Regensburg II und die SpVgg Kirchanschöring, nachdem der aktuelle Zweite FC Ingolstadt II durch den Zweitliga-Abstieg der Profis in die 3. Liga nicht in die Regionalliga aufsteigen darf.