Der Schlussspurt in der Regionalliga Bayern bleibt spannend. Um die Meisterschaft, weil Verfolger FC Bayern München II noch einmal bis auf fünf Punkte an Spitzenreiter SpVgg Bayreuth herangerückt ist. Und unten sowieso. Da stehen sich im Abstiegskampf momentan noch ganze neun Mannschaften auf den Füßen – mittendrin mit 35 Punkten der FC Memmingen auf dem ersten Relegationsrang. Wer seinen Fuß unten noch raus bringt, ist offen. Lediglich Schlusslicht Rosenheim gilt schon als designierter Absteiger. Von den Neunen werden noch zwei den Rosenheimern in die Bayernligen folgen müssen, zwei in die Abstiegsrelegation gehen und fünf den Verbleib schaffen. Die Memminger wollen zu diesem Klassenerhalts-Quintett gehören.
Dafür ist am Freitagabend (19.30 Uhr) im Flutlicht-Heimspiel gegen den TSV Aubstadt ohne Wenn und Aber ein Sieg Pflicht, denn einige Konkurrenten haben weiterhin noch ein Nachholspiel gegenüber dem FCM in der Hinterhand. Die Spannung soll zumindest die Allgäuer Fußballfans wieder in die Arena locken. FCM-Präsident Armin Buchmann würde sich einen guten Zuspruch, wie beispielsweise in Passau wünschen, wo der Schalding-Heining im Abstiegskampf gerade vierstellige Kulissen mobilisiert. Deswegen wird ab sofort auch wieder eine Abendkasse eingeführt, damit auch Kurzentschlossene zum Besuch bewegt werden – auch wenn im Vorverkauf und online auch Karten weiterhin bis zum Spielbeginn erworben werden können.
Gegner Aubstadt kann unbeschwert antreten. Die 60-Punkte-Marke will Trainer Victor Kleinhenz mit den Nordbayern noch knacken, ein Fußballfest nächste Woche gegen Bayern II feiern, am 21. Mai in Illertissen den bayerischen Pokalsieg holen und damit die Qualifikation zur DFB-Pokal-Hauptrunde.
Wie es für die Memminger auch ausgeht, die Planungen für die nächste Saison müssen auch gemacht werden. Die Marschrichtung hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten schon abgezeichnet. Im momentan noch 19 Mann umfassenden Kader für den Regionalliga-Endspurt standen in den letzten Wochen insgesamt neun Spieler, die ursprünglich aus der eigenen Nachwuchsarbeit hervorgegangen sind– die beiden Routiniers Martin Dausch und Torhüter Martin Gruber mitgerechnet. Abgesehen von den U23-Mannschaften der Proficlubs kommt kein anderer Regionalligist auf eine solche Quote.
Beim Unterbau, der U21-Mannschaft, wurden in der Landesliga zuletzt sogar ausschließlich „Eigengewächse“ eingesetzt, darunter bereits die noch aktuellen Junioren-Spieler Maximilian Dolinski, Jonas Kaufmann und Leonhard Maucher. Sie werden laut Mitteilung des Sportlichen Leiters Thomas Reinhardt übernommen, wie auch sieben weitere Jugendspieler, die im Sommer altershalber aus dem A-Junioren-Bereich ausscheiden. Mit der Integration von Talenten soll sich die Nachwuchsarbeit künftig noch ein Stück mehr als bisher auszahlen, noch nachhaltiger ausgerichtet werden. Sie ist jedenfalls Voraussetzung, um überhaupt höherklassig zu spielen. Wie der Regionalliga-Aufsteiger SpVgg Hankofen-Hailing mitteilte, werden dort wegen fehlender Juniorenmannschaften Strafzahlungen an den Bayerischen Fußball-Verband in Höhe von 12.000 Euro fällig. Die Kosten für die Jugendarbeit in Memmingen liegen allerdings auch um ein Vielfaches höher.