(ass).Derbyzeit am Sonntagvormittag: Der FC Memmingen empfängt zur ungewöhnlichen Anstoßzeit um 11 Uhr im Allgäuer Bayernliga-Duell den 1. FC Sonthofen. Außergewöhnlich ist auch, dass es das erste Punktspiel beider Mannschaften seit 56 Jahren sein wird.
Die Lage: An der Bayernliga-Spitze herrscht weiter dichtes Gedränge. Gleich sieben Mannschaften zählen zur Spitzengruppe. Zwischen Primus Schalding-Heining und dem Siebten Türkspor Augsburg liegen nur zwei Punkte. Dazwischen liegt der FC Memmingen, der die Chance hat mit einem Sieg die Tabellenführung zu übernehmen, denn die Schaldinger sind spielfrei und die Mitkonkurrenten treffen am 15. Spieltag direkt aufeinander.
Der Gegner: Gleich über ein Dutzend ehemaliger Memminger Spieler tummelt sich im Kader des 1. FC Sonthofen. Zuletzt wechselten im Sommer Fabian Lutz, Luka Aslan und Musa Youssef ins Oberallgäu, wo seit dieser Saison Andreas Hindelang als Spielertrainer die Kommandos gibt. Nach wechselhaften Leistungen zeigte die Formkurve gegen Spitzenteams zuletzt deutlich nach oben. Der TSV 1860 München II wurde mit 1:0 geschlagen, beim Vorjahresmeister SV Erlbach gab es eine knappe 0:1 Niederlage und zuletzt im Lokalduell wurde mit einem 2:2 Unentschieden dem TSV Kottern der Sprung auf den ersten Platz verbaut. Hier kassierte Sezer Yazir einen Platzverweis. Er wird damit in Memmingen wie auch der weitere Rotsünder Jannik Holzapfel fehlen.
Das FCM-Personal: Der Kader wird sich gegenüber dem 0:0 im Gipfeltreffen am Einheitstag nicht groß verändern. Die Bank dürfte aber besser bestückt sein, weil die U21 in der Landesliga schon am Samstag im Einsatz ist.
Bisherige Vergleiche: Es liegt lange zurück, dass ersten Mannschaften beider Vereine um Punkte gespielt haben. Laut den Chroniken der vergangenen 60 Jahre besiegte der FC Memmingen 1968 in der damaligen Bezirksliga den 1. FC Sonthofen mit 4:0. In den folgenden Jahrzehnten war lediglich die zweite Mannschaft der Memminger der Sparringspartner der Oberallgäuer oder die Clubs begegneten sich nur in Freundschaftsspielen oder im Pokal, wo es 2007 den einzigen Erfolg von Sonthofen mit 4:3 nach Elfmeterschießen über den FCM gab. In der Sommervorbereitung gewann Memmingen einen Test mit 3:0.
Anstoßzeit: Nach dem Donnerstagauftritt in Passau blieb in der „englischen Woche“ nur der Sonntag als nächster Spieltag, um wenigsten zwei Tage Pause zu haben. Um eine Kollision mit den zahlreichen Amateurspielen am Sonntagnachmittag und Eishockey am Abend aus dem Weg zu gehen, kam der Gedanke für ein „Frühschoppenspiel“, das es vor etlichen Jahren schon einmal gab und guten Zuschauerzuspruch hatte.
Rund ums Spiel: Der FC Memmingen hat zum Allgäu-Derby die Spieler seiner Meistermannschaft 1969/1970 eingeladen. Mit dem erstmaligen Bayernliga-Aufstieg wurde damals der Grundstein für eine nachhaltige Zugehörigkeit in über 50 Jahren im bayerischen Amateur-Spitzenfußball gelegt. Die Einlaufkinder stellt der Nachwuchs des BSC Wolfertschwenden. Eintrittskarten können bis unmittelbar zum Anpfiff auch online unter www.fc-memmingen.de/tickets erworben werden (digital aufs Handy oder print@home). Die Zuschauer können sich damit nicht nur die Anstehzeiten ersparen – die Tickets sind online auch günstiger als an den Tageskassen. Auch VIP-Tageskarten für den e-con ArenaPark sind noch erhältlich.
Das voraussichtliche Aufgebot des FC Memmingen (Rückennummer in Klammer):
Tor: Lukas Da Silva Pötzinger (1) – Abwehr: Maximilian Dolinski (13), David Bauer (6), Jakob Gräser (3), Kevin Lochbrunn (2) – Mittelfeld: Luis Vetter (11), David Mihajlovic (20), Lukas Rietzler (29) – Angriff: Pascal Maier (7), David Günes (24).
Bank: Fabian Kroh (4), Valentin Matkovic (9), Michael Bergmann (15), Matthias Moser (18), Nico Nollenberger (21), David Spizert (26), André Braun (28), Felix Unger (12/Tor).
Schiedsrichter: Die ursprüngliche Ansetzung wurde geändert, der neue Unparteiische stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest; Assistenten: Hirad Aurahman (FC Puchheim), Julian Spies (FC Deisenhofen).
