Lindau (EVL) – Anknüpfen an die Leistung des Startwochenendes: So lautet das Motto der EV Lindau Islanders für die beiden kommenden Spiele. Am Freitag (27. September / 19:30 Uhr) empfangen die Lindauer das neuformierte Team der Bayreuth Tigers in der BPM-Arena. Am Sonntag (29. September / 18 Uhr) geht es dann auf die weite Reise in die Drei-Flüsse-Stadt nach Passau.
Für den neuen Headcoach der Islanders, Michael Baindl, dürfte das kommende Heimspiel der Islanders ein ganz Besonderes werden. Denn in der vergangenen, sehr turbulenten Saison in Bayreuth stand der neue Lindauer Headcoach noch als Assistant-Coach bei den Tigers an der Bande, ehe er im Frühjahr in Lindau unterschrieb.
Viel Zeit, um in Erinnerungen zu schwelgen, wird aber nicht bleiben, denn auf die Islanders und ihren Coach wartet ein komplett neu formierter Gegner, der ein ganz anderes Gesicht als im Vorjahr hat. Nach der Insolvenz der Tigers GmbH im vergangenen Januar durfte man mit einer Rumpftruppe und ohne Teilnahme an den Playoffs die Saison 2023/2024 noch beenden. Im Anschluss folgten viele Wochen der Unsicherheit, ehe sich ein Investor fand, der die GmbH komplett umkrempelte und in kürzester Zeit ein neues Team auf die Beine stellen musste.
Der neue Investor nahm einiges an finanziellen Mitteln in die Hand, um Abgänge wie die von David Stach und Andreé Hult (beide Deggendorf) sowie Jayden Schubert (Memmingen) kompensieren zu können. Dies gelang aber relativ gut, wenn man das neue Team so von außen betrachtet. Gerade in der Offensive haben die Tigers sehr erfahrenes Personal verpflichten können. Mit Ex-Islanders Stürmer Jan Hammerbauer holte man aus Passau einen torgefährlichen Stürmer. Auch Dominik Piskor (Duisburg) und Sam Verelst (Heilbronn) wissen ganz genau, wo das Tor steht. Mit dem finnischen Kontingentspieler Tatu Vihavainen verpflichtete man einen Stürmer, der in Halle 63 Punkte in 40 Spielen erzielen konnte. In der Verteidigung der Tigers ist eher das Motto „Jugend forscht“ angesagt, allerdings ist man hier mit Maurice Becker, der von Lindau nach Bayreuth ging, und dem erfahrenen Michal Spacek ebenfalls gut aufgestellt. Mit den beiden Goalies Justin Spiewok und Ilya Andruykhov hat man zwischen den Pfosten sicher das Prunkstück der neuen Mannschaft.
Auch wenn die Tigers bisher noch punktlos sind, hat Headcoach Michael Baindl in den Trainingseinheiten unter der Woche dafür gesorrgt, dass das Team der Lindauer den Gegner nach dem knappen, aber furiosen Sieg gegen die Bietigheim Steelers nicht unterschätzt. Allerdings wollen die Lindauer auch gegen die Tigers wieder mit breiter Brust auftreten und die Punkte am Bodensee behalten. Dafür werden sie wieder alles reinwerfen und müssen erneut 60 Minuten hochkonzentriert bleiben und die sich bietenden Chancen eiskalt nutzen.
Zum Auswärtsspiel an diesem Wochenende müssen die Inselstädter etwas weiter reisen, denn es geht nach Passau. Die Drei-Flüsse-Stadt ist mit die weiteste Auswärtsfahrt der Lindauer im Spielkalender und war häufig nicht das beste Pflaster für Erfolge. Dass aber wollen die Islanders am Sonntag am besten direkt ändern.
Einfach werden es die Lindauer aber zusätzlich zu den „Bus-Haxn“, also den schweren Beinen nach der langen Busfahrt, auch bei den Black Hawks nicht haben. Die Habichte haben im Sommer ordentlich aufgerüstet. Man konnte den erfolgreichen und erfahrenen René Röthke aus Deggendorf zu verpflichten, in dessen Schlepptau auch noch Sascha Maul und Jonas Stern in die Drei-Flüsse-Stadt mitkamen. Vom DEL2-Meister, den Eisbären Regensburg holte man Andrew Schembri, der den Drei-Flüsse-Städtern trotz seiner 42 Jahre noch einiges an Geschwindigkeit und Erfahrung ins Team bringt. Zudem konnten die Verträge mit den beiden Kontingentspielern Jakub Cizek und Ex-Islanders-Spieler Arturs Sevcenko verlängert werden. Cizek allerdings verletzte sich leider in der Vorbereitung und fällt vorerst aus. Aus diesem Grund legten die Black Hawks vor gut drei Wochen nochmal nach und verpflichteten den finnischen Verteidiger Nico Joki.
Nach dem ersten Wochenende stehen für die Habichte, wie bei den Islanders, ein Sieg und eine Niederlage auf dem Zettel. Zum Start gab es ein 3:1-Sieg gegen den SC Riessersee, ehe man sich in Memmingen mit 1:7 geschlagen geben musste.
Im Lager der Islanders ist man daher gewarnt, keinen der beiden kommenden Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. Ein Update gibt es noch zu Nicolas Strodel. Dieser wurde in den vergangenen Tagen, nach weiteren eingehenden Untersuchungen, nun doch operiert. Er wird den Islanders daher erst in gut acht Wochen wieder zur Verfügung stehen.
Bildquelle: Betty Ockert