Das nächste Dienstagsspiel stand in der erdgas schwaben arena auf dem Zettel und dieses Mal musste der ESV Kaufbeuren gegen den EC Bad Nauheim ran. Die Mission war klar, man wollte sich irgendwie aus dem Tief heraus kämpfen, in dem man sich aktuell befand. Die Liste Derer, die dabei nicht mitwirken konnten, war hochkarätig. Stefan Vajs, Sami Blomqvist, Alex Thiel, Tobi Wörle und Daniel Oppolzer fehlten allesamt verletzungsbedingt. Joey Lewis wurde von Rob Pallin nicht aufgestellt und im Tor startete Maximilian Meier.
In den ersten Spielminuten tasten sich beide Mannschaften vorerst nur ab und es kommt kaum zu Torszenen. In der achten Minute nimmt das Spiel dann an Fahrt auf, Julian Eichinger für den ESVK und auf der anderen Seite Kelsey Tessier, haben jeweils das Tor frei vor sich, brauchen aber beide zu lange mit dem Abschluss. Kurz darauf dann, etwas aus dem Nichts, der erste Treffer für die Joker. Denis Pfaffengut holt sich die Scheibe gedankenschnell an der Bande, legt ab auf Max Lukes und der zieht trocken aus dem Handgelenk zum 1:0 in der neunten Minute ab. Wenig später starker Auftritt von Florin Ketterer, der Verteidiger lässt mit einem schönen Solo die gesamte Nauheimer Hintermannschaft aussteigen, zieht den Schuss dann aber knapp am Kasten vorbei. Die Hausherren kommen kurz darauf zu ihrem ersten Powerplay, dabei springt aber nichts Zählbares heraus. Es dauert bis zur 16. Minute, dass die Gäste zur ihrer ersten Topchance kommen. Huba Sekesi mit viel Speed und hartem Abschluss, aber Maximilian Meier wehrt ab. Eine Minute später fällt der zweite Treffer für Rotgelb. Tyler Spurgeon hindert den Nauheimer Verteidiger am Befreiungsschuss, Sören Sturm schalten am schnellsten, nimmt die Scheibe auf und legt quer vor das Tor zu John Lammers, der sich das nicht nehmen lässt und zum 2:0 einnetzt. Die Hausherren jetzt beflügelt und direkt wieder im Vorwärtsgang. Felix Bick kann einen Abschluss von Tyler Spurgeon noch parieren, den Abpraller schnappt sich aber Markus Schweiger, der weiter zu Lammers und dieser bringt den Puck zurück zu Spurgeon, der dieses Mal Bick keine Chance lässt. Es steht 3:0 in der 18. Spielminute. Kurz vor der Sirene muss sich Maximilian Meier noch einmal gegen Nauheims Topscorer Cason Hohmann auszeichnen, hält aber die drei Tore Führung seiner Mannschaft fest.
Blitzstart der Joker in das zweite Drittel. Fabian Voit legt zurück auf den anrauschenden Branden Gracel, aber der Gäste Keeper verhindert den schnellen Treffer. In der 23. Minute starker Abschluss von Max Oswald, wieder bleibt Bick der Sieger. Vor dem Kaufbeurer Tor tut sich jetzt aber auch etwas, Frèdèric Cabana kommt frei zum Schuss, doch Fabian Koziol wirft sich dazwischen. Die 26. Minute läuft und Max Oswald treibt die Scheibe dynamisch in den Angriff, passt sie schön in den Slot auf Max Lukes, dessen Direktabnahme wird bärenstark von Felix Bick pariert, der seine Mannschaft damit im Spiel hält. Dann Christoph Körner plötzlich völlig frei vor dem Joker Tor, doch Maximilian Meier hat ebenfalls schnelle Reflexe. Die Wertachstädter bleiben aber die spielbestimmende Mannschaft, zwingen die Gäste zu einer Strafe und kommen in der 27. Minute in Überzahl. Fabian Koziol und Branden Gracel haben im Powerplay sehr gute Einschussmöglichkeiten, aber wieder kann Nauheims Goalie klären. Die Hessen kommen in der Folge deutlich besser ins Spiel und auch zu ihrem ersten Treffer. Maximilian Glötzl schießt von der blauen Linie und James Arniel fälscht unhaltbar zum 3:1 in der 31. Minute ab. Direkt nach dem Anschlusstreffer, schickt Tomas Schmidt mit einem langen Pass James Arniel auf die Reise, diese endet aber bei Maximilian Meier. Dann muss Cabana auf die Strafbank und dadurch wieder Überzahl für den ESVK, was aber wieder ohne Folgen für die Hessen bleibt. Beide Teams legen dann einige Minute lang die Abwehrarbeit eher großzügig aus und es kommt zu vielen Chancen auf beiden Seiten. Die Keeper stehen im Brennpunkt, lassen aber keinen weiteren Treffer zu. Eine Minute vor dem Pausenpfiff, noch einmal Schrecksekunde für Kaufbeuren, weil Meier einen Schuss nur prallen lassen kann und sich Branden Gracel beherzt in den Nachschuss werfen muss, um den Treffer zu verhindern. Mit 3:1 geht es in die zweite Pause.
Mit dem offenen Schlagabtausch geht es auch im letzten Spielabschnitt direkt weiter. Fabian Voit kommt frei zum Nachschuss und Felix Bick hat bei der Abwehr große Mühe. Der direkte Konter läuft über Cason Hohmann, der James Arniel mustergültig bedient, aber der Joker Keeper macht die Schleusen dicht. In der 45. Minute dann eine unschöne Szene. Erst trifft Kelsey Tessier, Max Lukes mit dem Schläger klar im Gesicht, das Spiel läuft aber weiter und der Übeltäter bekommt den Schuss seines Teamkollegen direkt an den Kopf, zum Glück können alle Betroffenen weiter machen. Die nächste gute Chance folgt für die Rotgelben. Julian Eichinger zieht aus der Distanz ab, John Lammers kann perfekt abfälschen, doch Felix Bick bleibt der beste Nauheimer auf dem Eis und kann erneut halten. Das Spiel wird jetzt wild, der EC Bad Nauheim spielt komplett mit offenem Visier und die Joker lauern auf Konter. Es läuft die 50. Spielminute, die Joker stehen zu tief und die Gäste laufen mit Zwei gegen Eins auf das Tor zu. Diese Chance lässt sich ein Topscorer selten entgehen und Cason Hohmann verkürzt auf 3:2. Den Wertachstädtern ist nun anzumerken, dass das Selbstvertrauen aufgrund der letzten Niederlagen fehlt, um auf Angriff zu spielen und so konzentriert man sich hauptsächlich auf die Verteidigung der Führung. Wenn man aber doch einmal gefährlich vor Felix Bick kommt, beißt man sich regelmäßig an diesem die Zähne aus. Fünf Minuten muss der ESVK nochmals die letzten Reserven mobilisieren und Rob Pallin nimmt eine Auszeit. Die letzten Minuten haben es nochmals in sich, mit viel Körpereinsatz, den Jokern gelingt es aber konsequent zu verteidigen, ohne dabei Strafen zu ziehen und das zahlt sich aus. Die Gäste kommen nicht dazu ihren Keeper zugunsten eines sechsten Feldspielers zu nehmen, Florian Thomas dann noch mit einer Großchance, aber es bleibt beim verdienten 3:2 Sieg für den ESV Kaufbeuren. Vor allem die kämpferische und disziplinierte Leistung, haben geholfen einen Schritt in die richtige Richtung zu machen, dies unterstreicht auch Trainer Rob Pallin in der anschließenden Pressekonferenz.