Nach einer erneuten Corona bedingten Zwangspause, ging es pünktlich zum 75. Geburtstag des ESVK, am Freitagabend für die Joker wieder weiter im Ligabetrieb. Zu Gast war der Rivale aus Ravensburg. Da die Hintermannschaft des ESVK seit langem einmal komplett auflaufen konnte, rückte Alex Thiel in die Sturmreihen, dort konnte die Verstärkung auch gebraucht werden. Neben dem langzeitverletzten Torjäger Sami Blomqvist, musste Rob Pallin auch noch auf Topscorer John Lammers verzichten. Zusätzlich fehlte weiterhin Routinier Stefan Vajs, der im Tor von Jan Dalgic und erstmals Maximilian Meier vertreten wurde. Für Kaufbeuren galt es die Punkte an der Wertach zu halten, um den Anschluss an die obere Tabellenhälfte nicht zu verlieren.
Die Partie läuft gerade an, da packt Towerstars Verteidiger Kilian Keller bereits den ersten unfairen Check aus und wandert dafür zwei Minuten auf die Strafbank. Die Joker können sich im Powerplay zwar längere Zeit im Angriff festsetzen, was aber keine zwingenden Torchancen mit sich bringt. In der vierten Minute die erste Topchance für die Hausherren. Konfusion in der Gäste Abwehr und Markus Schweiger bringt die freiliegende Scheibe aufs Tor, wo sie vom bereits liegenden Ravensburg Keeper Jonas Langmann im letzten Moment noch abgewehrt wird. Die Joker machen es bisher richtig gut, lassen kaum Schüsse der Towerstars zu und sind immer für einen schnellen Konter zu haben. Seifert und Pompei versuchen es aus der Distanz mit der Brechstange, aber Jan Dalgic hält das ESVK Tor sauber. Dann erneute Überzahl für Rotgelb und diese wird eiskalt genutzt. Julian Eichinger wartet lange, bis viel Betrieb vor Jonas Langmann herrscht, zieht ab und die Scheibe geht durch Mann und Maus ins Tor. Es steht 1:0 für Kaufbeuren in der 10. Minute. Die Hausherren haben das Spiel weiter im Griff, bis Jan Bednar in der 16. Minuten einen drohenden Konter nur unfair stoppen kann und eine Strafe kassiert. Die Towerstars mit viel Druck aufs Kaufbeurer Tor, Robbie Czarnik und Kai Hospelt packen jeweils den Dampfhammer aus, aber Jan Dalgic bleibt Herr der Lage und wehrt ab. Die Joker Verteidigung blockt zusätzlich auffällig viele Schüsse ab, unter anderem auch durch Sören Sturm, der seinen ehemaligen Kollegen keinen Treffer gönnt. Die letzten Minuten laufen umkämpft aber ohne größere Torszenen ab und es geht mit der knappen Kaufbeurer Führung in die erste Pause.
Der zweite Spielabschnitt beginnt und Sören Sturm prüft direkt die Reflexe von Jonas Langmann mit einem Schuss von der Bande. Das Spiel läuft in der Folge schnell, mit vielen Distanzschüssen, keine Mannschaft schafft es bisher sich vor das Tor zu kombinieren. In der 27. Minute dann wieder Powerplay für den ESVK, Sturm bring das Hartgummi in Überzahl schön auf Alex Thiel, der das freie Tor vor sich hat, doch die Gäste bekommen einen Schläger dazwischen. Die Joker leisten sich kurz darauf eine Vielzahl von Fehlpässen, bringen sich damit in Verlegenheit und die Towerstars deutlich besser ins Spiel. Olivier Hinse läuft völlig allein auf Jan Dalgic zu, der den Schuss abwehren kann, aber das Tor ist nun frei und Daniel Stiefenhofer steht bereit für den Nachschuss, da kommt Joey Lewis aus dem Nichts angeflogen und wirft sich in den Schuss. Glück für Kaufbeuren und starker Einsatz von Lewis. Es läuft die 31. Minute und jetzt hagelt es Chancen für Ravensburg. Robin Just zieht ab und wieder landet der Abpraller bei einem Towerstars Spieler, Kilian Keller hat den Ausgleich auf der Kelle, doch Jan Dalgic hält spektakulär im Fallen. Der enorme Druck zwingt die Wertachstädter zu Strafzeiten, Tobi Wörle muss zwei Minuten wegen Beinstellens Platz nehmen. Die Scheibe läuft gut in der Überzahlformation der Gäste und Kai Hospelt feuert nur knapp am Gehäuse vorbei. Dann greift Jonas Langmann bei einem Konter über Markus Schweiger unerlaubt hart ein und erhält ebenfalls zwei Strafminuten. Die Joker können etwas durchatmen und kommen durch Branden Gracel endlich wieder zu eigenen Torabschlüssen. Die Towerstars drücken aber weiter auf den Ausgleich und dieser gelingt ihnen dann in der 36. Minute auch. Nach einer unnötigen und fragwürdigen Strafe gegen Max Oswald steht der ESVK erneut mit einem Mann weniger auf dem Eis. Robbie Czarnik nagelt den Puck gegen die Maske von Jan Dalgic der benommen zu Boden geht und die Scheibe liegt frei vor dem Tor, wo sie Andreas Driendl nur noch zum 1:1 einschieben muss. Zum Glück fangen sich die Rotgelben nach dem Gegentreffer wieder etwas und geraten vor der Pause nicht in Rückstand. Sie kommen ihrerseits kurz vor dem Pausenpfiff sogar noch zu einer vielversprechenden Möglichkeit durch Branden Gracel, es bleibt aber beim 1:1.
Gerade einmal 17 Sekunden dauert es, bis Andreas Driendl an den Schläger von Philipp Krauß schießt und die Scheibe landet nach einer Bogenlampe hinter Jan Dalgic im Tor. Richtig bitter für die Joker und es kommt noch schlimmer. In der 43. Minute beißen sich die Hausherren eigentlich gut im Angriff fest, leiten durch einen Fehlpass aber selbst den Konter der Gäste ein und das ausgerechnet durch die Paradereihe der Towerstars. Mathieu Pompei auf Robbie Czarnik, der mit schnellem Doppelpass über Andreas Driendl und dann selbst mit dem 1:3. Tiefschlag für Kaufbeuren. Dann Powerplay für Rotgelb und dadurch gute Chancen auf den Anschlusstreffer. Die Mannen von Rob Pallin auch durchaus bemüht, aber mehr als ein Treffer an den Außenpfosten springt nicht heraus. Ravensburg aber weiter die spielbestimmende Mannschaft, die Konzentration und Struktur in der Kaufbeurer Hintermannschaft ist nun weitestgehend nicht mehr vorhanden. Dann aber doch nochmal ein kurzes Aufbäumen. Captain Tyler Spurgeon arbeitet das Spielgerät vor das Ravensburger Tor, legt perfekt ab für Florin Ketterer, doch dessen Abschluss leider zu harmlos. Auch bei einem schnellen Konter in Minute 52, bei dem Branden Gracel schön in den Slot zu Joey Lewis passt, bleibt der souveräne Jonas Langmann Sieger. Die letzten Minuten gehören dann aber wieder den Gästen. Kai Hospelt, der an diesem Abend aus jeder Lage schießt, mit einem schönen One-Timer ans Außennetz. Dann spielt Driendl den langen Pass in den Lauf von Patrick Seifert und bei dessen Treffer zum 1:4 in der 55. Minute, macht der ansonsten gut haltende Jan Dalgic eine eher unglückliche Figur. Ab der 30. Minute gab es einen Bruch im Spiel des ESVK und der Gegner wurde durch eigene Fehler zu Toren gebracht. Im Angriff haben die neu zusammengestellten Reihen noch zu wenig Torgefahr ausgestrahlt und so geht man an diesem Abend leider als Verlierer vom Eis.