Ohne sechs Stammkräfte und nach Zwangspause beim Tabellenführer knapp mit 7:5 unterlegen
Der neunte Spieltag in der DEL2 stand heute auf dem Programm. Die Joker, die aufgrund einer 14-tägigen Corona Quarantäne heute erst ihr vierten Saisonspiel absolvieren konnten, gastierten dabei bei den Ravensburg Towerstars. ESVK Trainer Rob Pallin musste aufgrund der Ausfälle von Sami Blomqvist, Max Lukes, Daniel Oppolzer, Jan Bednar, Denis Pfaffengut und Tobias Echtler stark improvisieren und setzte dabei neben Philipp Krauss und Markus Schweiger vier weitere Spieler aus der U20 Mannschaft ein. Somit feierten die beiden 17 Jahre alten Verteidiger Philipp Bidoul und Leon van der Linde genauso ihr Debüt im Joker Dress, wie der 19 Jahre alte Leon Dalldush und der 18-jährige Max Hops. Im Tor des ESV Kaufbeuren stand heute Abend Jan Dalgic.
Die Joker brauchten dann eine Weile um zu ihrem Spiel zu finden. Der Tabellenführer hatte zu Beginn mehr Spielanteile und Jan Dalgic hatte gut zu tun. In der sechsten Spielminute gingen die Hausherren dann auch mit 1:0 in Führung. Andreas Driendl fälschte dabei einen Schuss von der blauen Linie im Slot stehend unhaltbar ab. Der ESVK konnte dann aber schnell Ausgleichen. Ein Powerplay nach acht Minuten nutze Branden Gracel im Nachsetzen zum 1:1. Zuvor hatte Julian Eichinger die Scheibe gefährlich vor das Gehäuse von Olafr Schmidt gebracht. Direkt nach dem Ausgleichstreffer hatten die Joker durch Branden Gracel die nächste top Chance, der Kanadier verzog aussichtsreich aber leider knapp. Nach der Chance de Joker bekam Joey Lewis einen fünf plus Spieldauerdisziplinarstrafe aufgebrummt und seine Mannschaft musste fünf Minuten in Unterzahl agieren. Die Towerstars nutzten das Powerplay dann für einen Treffer. Andreas Driendl war erneut zur Stelle und traf mit einem platzierten Handgelenkschuss zum 2:1 für die Ravensburger. Den Rest der Strafzeit überstanden die Joker durch starken Einsatz in der Defensive und auch mit etwas Glück, ohne weiteren Gegentreffer. Rob Pallin brachte dabei in Unterzahl sogar seine beiden 17 Jahre alten Verteidiger Philipp Bidoul und Leon van der Linde auf das Eis. Die Joker hatten dann kurz vor der Pause in einem eigenen Powerplay zwei dicke Chancen durch Youngster Philipp Krauß, die der 18 Jahre alte Stürmer aber leider nicht nutzen konnte. Somit ging es für den ESVK mit einem Rückstand in die zweite Pause.
Mit Beginn des zweiten Drittels rückte Markus Schweiger für Joey Lewis in die Reihe zu Branden Gracel und Tobias Wörle. Leon Dalldush und Max Hops kamen jetzt mit wechselnden Mittelstürmern zu ihren Einsätzen. Die Joker spielten nun deutlich besser und gaben in der Defensive nicht mehr so viele Chancen ab und hatten selbst in der Offensive immer wieder gute Chancen. Bitter war dabei aus Sicht der Kaufbeurer, dass die Towerstars in der 29. Minute bei einem Konter auf 3:1 erhöhen konnten. In der Entstehung war der Treffer von Vincent Mayer für den ESVK leider höchst unglücklich. Die Allgäuer aber gaben nicht auf und arbeiteten hart für ihre Torchancen. Belohnt wurden die Joker dann in der 35. Spielminute. Tyler Spurgeon eroberte die Scheibe, passte zum 17 Jahren alten Leon van der Linde, dieser bediente John Lammers und letzterer netzte seinen Schuss genau in den Winkel zum 3:2 Anschlusstreffer ein. Der ESVK hatte direkt nach dem Treffer von Top-Scorer John Lammers bei einem Pfostenschuss von Branden Gracel noch Pech und verpasste den schnellen Ausgleich. In Minute 39 sollte dieser dann aber doch noch fallen. Tyler Spurgeon arbeitete die Scheibe in einem Powerplay in seiner typischen Art aus kürzester Distanz zum 3:3 über die Linie. Die Joker waren somit zum Ende des zweiten Drittels wieder komplett im Spiel und verdienten sich den Ausgleichstreffer durch ihre harte Arbeit auch redlich.
Der Schlussabschnitt begann dann aus ESVK Sicht mehr als unglücklich. Zu erst ließ die Joker Defensive Olivier Hinse auf und davon ziehen und der Kanadier tunnelte Jan Dalgic nach 57 Sekunden zum erneuten Führungstreffer für den Tabellenführer. Ein Powerplay keine zwei Minuten später verhalf den Ravensburgern dann zu ihrem sechsten Treffer. Die Joker hatten dabei Pech, da Alexander Thiel einen Schuss in den eigenen Kasten ablenkte. Aber wie schon im zweiten Abschnitt ließen sich die Wertachstädter nicht von ihrem Spielplan anbringen und kämpften sich zurück in die Partie. Top-Scorer John Lammers brachte die Joker mit einem Handgelenkschuss (48. Minute) aus dem Halbfeld zurück in die Partie. Olafr Schmidt im Kasten der Towerstars war wiederum machtlos. Ein anschließendes Powerplay (49. Minute) nutzten die Kaufbeurer dann sogar wiederum zum Ausgleichstreffer. John Lammers bereitete wunderbar vor und Youngster Philipp Krauß verwandelte aus kurzer Distanz zum 5:5. Die Joker brachten sich dann aber selbst um ihre harte Arbeit. Ein Missverständnis nach einem Bully und ein perfekter Schuss in den Winkel von Patrick Seifert, brachten die Hausherren wieder mit einem Treffer in Front. Gespielt waren da 52 Minuten. Die Joker warfen noch einmal alles nach vorne. Trotzdem merkte man den Allgäuern langsam aber sicher die doch schwinden Kräfte an. Die Herausnahme von Jan Dalgic kurz vor dem Ende brachte den Hausherren dann noch das 7:5. Den Treffer in das leere Gehäuse markierte dabei Robbie Czarnik.
Die Joker zeigten nach der langen Zwangspause eine gute Partie. Die beiden 17 Jahre alten Verteidiger Leon van der Linde und Philipp Bidoul erhielten von Trainer Rob Pallin viel Eiszeit und zeigten dabei einen guten Einstand bei ihrem Profi Debüt. Die beiden Stürmer Leon Dalldush und Max Hops hatten dann nach der Strafe gegen Joey Lewis nicht mehr so viele Einsätze. Beide zeigten aber auch, dass der Trainer sich auf sie verlassen kann.
ESVK Co-Trainer Sebastian Osterloh zum Spiel: „Wir haben uns in den ersten Minuten schwergetan, aber das ist nach der langen Pause auch kein Wunder. Wir sind dann immer mehr, vor allem durch eine hohe Laufbereitschaft und einem sehr guten Körperspiel, besser in das Spiel reingekommen und haben den Ravensburgern einen tollen Fight geliefert. Wir haben auch nach dem mehrfachen Rückständen eine tolle Moral gezeigt und uns immer wieder zurück in das Spiel gekämpft. Leider haben wir dann aber vor allem im letzten Drittel zu einfache Gegentore bekommen. Besonders herausheben möchte ich die Leistung der beiden jungen Verteidiger Leon van der Linde und Philipp Bidoul. Man darf heute auch einfach nicht vergessen, dass wir mit sechs U20 Spielern am Start waren. Ich denke, der ESVK kann sehr stolz darauf sein, auf so einen guten Nachwuchs zurückgreifen zu können.“