Zum zweiten Mal binnen 24 Stunden, ging es für den ESVK auf das Eis der erdgas schwaben arena. Als Gegner gastierten am Freitagabend, die Eispiraten aus Crimmitschau an der Wertach. Das Team von Rob Pallin musste dabei, durch die Verletzung von Markus Schweiger, nur auf einer Position verändert werden. Für ihn rückte Joey Lewis wieder zurück ins Team der Rotgelben, dieser wäre aber wohl ohnehin wieder zurück in den Kader berufen worden. Zwischen den Pfosten stand erneut die Entdeckung aus Füssen, Maximilian Meier. Beide Teams derzeit im Aufschwung und daher konnte vor der Partie kein Favorit ausgemacht werden.
Beide Mannschaften starten mit offenem Visier. Sami Blomqvist taucht direkt gefährlich im Slot auf und Ilya Andryukhov, im Tor der Gäste, mit Mühe die Scheibe zu sichern. Gegenüber muss in der zweiten Minute Maximilian Meier, bei einem Schlagschuss von Dominic Walsh, eingreifen. Ausgeglichen geht es weiter, mit Chancen Hüben wie Drüben. Topscorer Mathieu Lemay und Dominic Walsh auf Seiten der Eispiraten haben beste Einschussmöglichkeiten, doch Meier bisher ein starker Rückhalt. Sein Gegenüber Andryukhov aber genauso gut und pariert zwei Topchancen von Sami Blomqvist und John Lammers. Die neunte Minute läuft, der ESVK will sich im Angriffsdrittel festsetzen, fängt sich dabei aber einen Konter ein und der läuft über den pfeilschnellen Mathieu Lemay, dieser weiter zu Dominic Walsh und es steht 0:1 für die Gäste. Die Joker allgemein zu Konteranfällig und so muss Alex Thiel gegen Timo Gams die Notbremse ziehen und geht dafür auf die Strafbank. Maximilian Meier verhindert in Unterzahl, mit einem Mega Save den zweiten Gegentreffer. Dann geraten Denis Pfaffengut und Lemay aneinander und es geht mit Vier gegen Vier weiter. Auch in dieser Phase wirken die Joker mental müde, wechseln zu unkonzentriert und sind den berühmten Schritt langsamer. Die beste Chance auf den Ausgleich bekommen sie dann in der 16. vom Gäste Keeper serviert. Ilya Andryukhov steht bei einem Bully im Eispiraten Drittel, viel zu weit vom Tor entfernt und von allen guten Geistern verlassen. Schlitzohr Tyler Spurgeon sieht das und zieht das gewonnene Bully direkt aufs Tor, wo der Puck aber Pfosten hängen bleibt. Bis zum ersten Ertönen der Sirene, bleiben dann die Gäste die spielbestimmende Mannschaft und es geht entsprechend mit 0:1 in die Kabinen.
Das zweite Drittel beginnt denkbar schlecht für die Hausherren, weil Denis Pfaffengut sich nach wenigen Sekunden eine Strafzeit einhandelt. Die Crimmitschauer können aber kein Kapital daraus schlagen. John Lammers fängt dann den Spielaufbau der Gäste ab, trifft aber mit der Rückhand nur ans Außennetz. Auf der anderen Seite fällt dann, viel zu einfach, das zweite Tor für die Eispiraten. Carl Hudson passt ungehindert in die Mitte und Mathieu Lemay, den die Joker bislang nicht in den Griff bekommen, trifft zum 0:2 in Minute 25. Direkt danach erneute Überzahl für die Gäste, weil der bis dato unglücklich agierende Denis Pfaffengut, erneut für zwei Minuten vom Eis muss. Maximilian Meier hält jetzt seine Farben im Spiel und zweimal hervorragend gegen Petr Pohl und Mathieu Lemay. Immer noch mit einem Mann weniger auf dem Eis, erkämpft sich Tyler Spurgeon stark die Scheibe im Drittel der Gäste und passt in die Mitte zu Daniel Oppolzer, der sehenswert mit dem Shorthander zum 1:2 in der 27. Minute trifft. Das gibt Rückenwind und nur eine Minute später fällt der Ausgleich. Tobi Wörle mit einem genialen Pass, quer durch die Angriffszone, zu John Lammers und der schießt direkt ins Tor. Die Eispiraten nehmen eine Auszeit und die zeigt Wirkung. Dominic Walsh zieht an allen Gegenspielern vorbei und setzt das Hartgummi an die Torlatte und dann ist es erneut Lemay, der im letzten Moment an Meier scheitert. Das Spiel in der Folge schnell mit vielen Abschlüssen, der ESVK ist jetzt aber auch voll da. In der 36. Minute gibt es die erste Strafe gegen Crimmitschaus Travis Ewanyk, dem wenig später auch noch Mathieu Lemay auf die Strafbank folgt. Die Joker bei doppelter Überzahl aber zu ideenlos und ohne weiteren Treffer. Im Schlussspurt des zweiten Abschnitts feuern die Rotgelben nochmals aus allen Lagen, aber Ilya Andryukhov hält was zu halten ist. Mit einem leistungsgerechten 2:2 geht es in die zweite Pause.
Kaufbeuren kommt gut aus der Kabine und in der 42. Minute auch zur 3:2 Führung. Wie schon gegen Weißwasser passt Tobi Wörle von der Bande aus auf den anstürmenden Sami Blomqvist und der Finne mit dem neunten Tor im neunten Spiel. Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten und Mathieu Lemay, wer sonst, trifft zum Ausgleich. Der Treffer fällt in einer eher ungefährlichen Szene, aber Meier ist beim Schuss komplett die Sicht genommen. Die 46. Minute bricht an, Julian Eichinger mit dem sehr guten Auge für Philipp Krauß und der schließt humorlos, zur erneuten Führung für den ESVK ab. In Minute 49 hält dann Ilya Andryukhov sein Team im Spiel, er pariert erst den Schuss von Tobias Echtler und ist dann blitzschnell unten, beim Nachschuss von Florian Thomas. Die Gäste bleiben giftig und laufen weiter gegen das Kaufbeurer Tor an, doch die Joker immer gut für einen Konter. Einer davon führt dann in der 54. Minute zum Erfolg. Die Scheibe läuft perfekt über Pfaffengut zu Branden Gracel, der weiter auf Sami Blomqvist, jeder wartet auf den Schuss, er legt aber ab auf Tobi Wörle und der Vollendet dann zum 5:3. Die Eispiraten kommen kurz darauf ins Powerplay und da unterläuft Sören Sturm ein katastrophaler Fehlpass zu Lemay, der auf Lukas Vantuch und es steht 5:4. Kurz darauf wird Patrick Pohl vom Schiedsrichter für zwei Minuten zum Abkühlen geschickt und dadurch Powerplay für den ESVK. Die Rotgelben wirken jetzt aber nervös und kommen nicht in die Formation. Die letzten beiden Minuten brechen an und es ist wirklich extrem spannend. Die Eispiraten werfen alles nach vorne und nehmen ihren Keeper zu Gunsten des sechsten Feldspielers vom Eis, aber die Joker und Maximilian Meier, lassen sich das heute nicht mehr nehmen. Der ESVK gewinnt zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen und das fünfte Mal in Folge. Sehr gut.