Nach zwei coronabedingten Spielausfällen, kam es am Montagabend dann endgültig zum ersten Saisonspiel zwischen dem ESV Kaufbeuren und den Heilbronner Falken. Bis auf Markus Schweiger, der noch in Edmonton bei der Deutschen U20 Nationalmannschaft verweilte, spielte Kaufbeuren im Sturm mit der vollen Kapelle. Hinten sah es etwas anders aus, da fehlten mit Fabian Koziol, Alex Thiel und Stefan Vajs, gleich drei wichtige Säulen aufgrund von Verletzungen. Gegen etwas Form schwache Falken, galt es also den Allgäuer Aufschwung weiter auszubauen.
Zwischen den Kaufbeurer Pfosten steht an diesem Abend Jan Dalgic und der darf auch gleich zu Beginn zeigen, was er kann. Einen harten Heilbronner Schuss von der Blauen Linie, kann er mit gutem Reflex klären. In der dritten Minute Doppelchance für den ESV. Erst hämmert Denis Pfaffengut das Hartgummi aus der Distanz in Richtung Matthias Nemec und dann Sami Blomqvist aus kurzer Entfernung mit dem Rückhandabschluss. Der Falken Keeper verhindert nur mit Mühe den ersten Joker Treffer. Das Spiel läuft bisher sehr ausgeglichen, da schnappt sich Stefan Della Rovere die Scheibe und treibt sie in die Angriffszone, dann kurzer Pass in den Lauf von Dylan Wruck und der haut das Ding humorlos zum 0:1 in die Maschen. Das Ganze passiert in der 7. Minute und aus Kaufbeurer Sicht viel zu einfach. Direkt im Anschluss handelt sich der Torschütze eine Strafzeit ein. Gute Gelegenheit für die Antwort der Hausherren, aber John Lammers scheitert mit einem zu platzierten Schuss an der Torlatte. Dann Youngster Philipp Krauss mit einer genialen Aktion, allerdings vor dem eigenen Tor. Mit viel Übersicht schafft er es in letzter Sekunden Bryce Gervais am zweiten Treffer für die Gäste zu hindern, Jan Dalgic war in dieser Szene bereits überwunden. Dann auch noch Überzahl Heilbronn, weil Tyler Spurgeon mit unerlaubten Mitteln gegen den starken Dylan Wruck arbeiten muss. Die Joker aber mit hervorragendem Penalty Killing und sogar mit einer guten Torchance durch Florian Thomas. Rotgelb reißt das Spiel jetzt an sich Matthias Nemec und der Pfosten, können den Ausgleich durch John Lammers und Florian Thomas aber weiter verhindern. In der 14. Spielminute dann Überzahl Kaufbeuren, die Joker mühen sich ab, um in Formation zu kommen und schaffen dies auch erst nach Ablauf der Heilbronner Strafe. Das reicht aber, Tobi Wörle spielt einen sehenswerten Doppelpass mit Tyler Spurgeon und es steht 1:1 in der 17. Minute. Diesen absolut leistungsgerechten Ausgleich, verspielt der ESVK aber direkt wieder. Philipp Krauss muss nach einer unnötigen Aktion auf der Strafbank platz nehmen, Dylan Wruck zieht in Überzahl ab und die Scheibe wird von Bryce Gervais unhaltbar zum 1:2 für die Gäste abgefälscht. Zwei Minuten stehen noch auf der Uhr, bis zur Sirene passiert aber nichts mehr.
Guter Start der Joker in Drittel Zwei, John Lammers mit hartem Abschluss direkt in der 21. Minute, doch Matthias Nemec hält. Gleich danach muss Lammers aber eine Strafe absitzen und die Falken wieder mit einem Mann mehr auf dem Eis. Der ESV dieses Mal wieder sehr konsequent in der Abwehr und mit Ablauf der Strafe kommt Brock Maschmeyer ohne Fremdeinwirkung zu Fall, Florian Thomas schnappt sich den freiliegenden Puck und startet Richtung Ausgleichstreffer. Der Kaufbeurer Routinier tanzt Nemec aus und es steht 2:2 in Minute 24. Das Spiel ist in der Folge offen und bietet wenige Torabschlüsse. Die Gäste bleiben aber vor allem durch Della Rovere und Dylan Wruck immer gefährlich, fangen sich jedoch nach einem klaren Foul von Klos an Fabian Voit eine weitere Strafe ein. Das heißt Powerplay für die Joker und Tor für die Joker. Die 30. Minute läuft, Daniel Oppolzer nimmt dem Falken Goalie gut die Sicht und Denis Pfaffengut mit einem Laserstrahl zur 3:2 Führung. Jetzt die Hausherren am Drücker und mit einigen guten Abschlüssen, bis Julian Eichinger wegen Haltens für zwei Minuten runter muss. Heilbronn in Überzahl mit der Riesenchance durch Matthew Neal, der von Corey Mapes auf die Reise geschickt wird. Jan Dalgic mit einem Big Save in dieser Situation. In der 37. Minute Pavlu auf Miller und wieder muss Kaufbeuren´s Schlussmann mit der Fanghand zugreifen. Die Gäste drücken jetzt auf den Ausgleich, aber da haben sie die Rechnung ohne John Lammers gemacht. Der ESVK Topscorer läuft einen Konter bis auf Höhe des gegnerischen Tores und legt dann schön zurück auf den zentral anlaufenden Tobi Wörle, der sich dafür mit dem 4:2 in Minute 38 bedankt. Rotgelb kommt kurz vor der Pause nochmals in Überzahl, macht aber vorerst nichts daraus.
Der letzte Spielabschnitt startet denkbar schlecht für die Gäste. Stefan Della Rovere mit einem Check gegen den Kopf von John Lammers und dafür wird er erstmal 2 + 10 Minuten aus dem Spiel genommen. Sami Blomqvist kommt in Überzahl frei zum Schuss, doch Nemec klärt im Nachfassen. Die folgenden Minuten werden von Rotgelb souverän verwaltet, die Abwehr steht gut und die Scheibe vom eigenen Tor ferngehalten. Dann befördert Lammers den Puck bei einem Klärungsversuch über das Plexiglas und muss wegen Spielverzögerung auf die Strafbank. Die Falken im Powerplay und das kann sich sehen lassen. Tim Miller wird mutterseelenallein stehend im Slot bedient, eine Hundertprozentige, aber Pfaffengut bekommen den Schlägergriff dazwischen. Dann gleich noch einmal, das Tor ist quasi leer und wieder kratzt Denis Pfaffengut die Scheibe im letzten Moment weg. Glück für den ESVK, aber es geht gleich weiter mit der Unterzahl, weil Kapitän Tyler Spurgeon zu unfairen Mitteln greift. Erneutes Dauerfeuer auf den Kasten von Jan Dalgic nach 52 gespielten Minuten und wieder fällt kein Tor. Die Joker agieren weiter zu undiszipliniert und schaffen es nicht die Strafbank zu meiden. Dieses Mal erwischt es Jan Bednar wegen Hakens gegen Bryce Gervais. Aus Heilbronner Sicht ist es zum Verzweifeln, die Falken befinden sich seit gefühlt acht Minuten im Angriffsdrittel und haben sehr viele Chancen, aber der ESVK mit dem nötigen Glück, Siegeswillen und einem starken Jan Dalgic, wirft einfach alles dazwischen. Zwei Minuten vor der Schlusssirene hält Kaufbeurens Schlussmann mit einem mächtigen Fanghand-Save die Führung gegen Kevin Maginot weiter fest. Die Gäste versuchen es weiter, nehmen eine Auszeit und den Keeper zugunsten des sechsten Feldspielers vom Eis, das hilft aber alles nichts mehr und die Joker erkämpfen sich einen 4:2 Sieg gegen die Falken aus Heilbronn.