Am kommenden Wochenende stehen für den EHC Königsbrunn zwei schwere Prüfsteine auf dem Programm, zunächst sind am Freitag ab 20 Uhr die „Gladiators“ des TSV Erding zu Gast in der heimischen Pharmpur EISARENA. Am Sonntag folgt dann ab 17 Uhr das Auswärtsspiel gegen die „Pirates“ des ESV Buchloe.
Schon in der letzten Saison zählte Erding zu den Top-Favoriten der Bayernliga und dominierte die Liga deutlich in der Vorrunde. Nach 30 Spielen hatten die Gladiators 17 Punkte Vorsprung auf den EHC Königsbrunn und gingen als klarer Meisterschaftsfavorit in die Play-offs. Im Halbfinale war dann allerdings Schluss mit dem Titeltraum, im Halbfinale schied Erding gegen die Brunnenstädter aus und will nun dieses Jahr den nächsten Anlauf starten. Der TSV hatte einige Abgänge zu verkraften, unter anderem die Leistungsträger Petr Pohl und Tomáš Plíhal. Dimitri Pätzold, Rudolf Lorenz und Michael Trox beendeten ihre Karriere. Die Erdinger Verantwortlichen konnten den Kader aber wieder mit einigen Hochkarätern ersetzen, mit dem 30-jährigen Kyle Brothers verpflichtete der Verein einen weiteren Kanadier für die Offensive. Er spielte schon mit Erdings zweitem Kanadier Cheyne Matheson in Schweden bei Kiruna AIF EG und in Deutschland bei Diez-Limburg zusammen, beide holten in den bisherigen Partien schon 25 Scorerpunkte. Auch Neuzugang Marco Deubler fühlt sich bei den Gladiators scheinbar pudelwohl, er wechselte aus Füssen nach Erding und erzielt im Schnitt einen Punkt pro Spiel. Auf der Torhüterposition legte der Verein sehr gut nach, vom Oberligisten Memmingen holten die Gladiators den routinierten Goalie Leon Meder. Erding ist die Mannschaft mit den wenigsten Gegentoren, die Defensive macht einen sehr guten Job. In der Vorbereitung traf der EHC ein erstes Mal auf die Gladiators, Königsbrunn zog in der Auswärtspartie aber mit 0:2 den Kürzeren. Erding ist nach 60 Spielminuten noch ungeschlagen, eine erste Niederlage setzte es gegen Klostersee erst nach Penaltyschießen. Am Sonntag siegten die Gladiators klar mit 5:2 in Kempten, einem weiteren Top-Favoriten der Liga. Gegen den EHC soll nun wieder ein Auswärtssieg her. Für EHC Coach Bobby Linke ist eine stabile Defensive der Schlüssel zum Erfolg gegen das favorisierte Team der Gladiators:
„Erding hatte zwar namhafte Abgänge, konnte diese aber ebenso gut mit den Neuzugängen ausgleichen. Ich denke die Balance im Team ist nun viel besser und man sieht das auch an den Ergebnissen, dass Erding dieses Jahr wieder die Topmannschaft ist. Wir dürfen uns gegen diese Mannschaft nur wenig Fehler leisten, dann können wir auf Augenhöhe mitspielen.“
Der ESV Buchloe ist aktuell Tabellenelfter, konnte aber auch für die ein oder andere Überraschung sorgen. Am ersten Spieltag verloren die Pirates denkbar knapp mit 0:1 in Erding, beim Tabellenfünften Waldkraiburg siegte die Mannschaft mit 4:2. Gegen den EHC Klostersee holte der ESV auswärts zwei Punkte, in Dingolfing siegte Buchloe zuletzt mit 3:2 nach Verlängerung. Die wichtigsten Leistungsträger konnten gehalten werden, mit dem 41-jjährigen Tschechen Michal Petrak und dem 24-jährigen US-Amerikaner Demid Podrezov hat der Verein mit beiden Kontingentspielern verlängert. Alexander Krafczyk, Felix Schurr, Maximilian Dropmann, Andreas Schorer, Robert und Christian Wittmann sind nur einige gestandene Bayernligaspieler in den Reihen der Pirates, die teilweise auch schon höherklassig gespielt haben. Zuletzt konnte Buchloe noch den 32-jährigen Stürmer Michal Telesz nachverpflichten, einen gebürtigen Tschechen mit deutschem Pass. Der EHC Königsbrunn tat sich schon immer schwer gegen den ESV, weiß Bobby Linke zu berichten:
„Sonntags in Buchloe wird es nicht leichter werden. Wir haben in den letzten Jahren schon sehr viel Lehrgeld gegen diese Mannschaft gezahlt. Die Pirates sind ein bissiges und ehrgeiziges Team, gespickt mit erfahrenen Leuten, die genau wissen, wie man ein Spiel gewinnt. Sie werden wieder heiß auf das Derby sein und uns unbedingt ein Bein stellen wollen. Wir müssen hier sehr konzentriert und leidenschaftlich auftreten, um Punkte mitnehmen zu können.“
Der EHC hatte zuletzt mit einigen Ausfällen, aber auch angeschlagenen Spielern zu kämpfen. Neben den beiden Langzeitverletzten Dominic Erdt und Philipp Sander wird auch Leon Steinberger am Wochenende nicht mit im Aufgebot stehen.
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