Mit 3:4 nach Verlängerung verliert der EHC Königsbrunn seine Auswärtspartie gegen die „River Rats“ des ESC Geretsried. Dabei sahen die Brunnenstädter bis kurz vor Schluss noch wie der sichere Sieger aus.
Beide Teams traten mit reduziertem Kader an, Geretsried hatte 13 Feldspielern zur Verfügung, der EHC 16. Den Königsbrunnern fehlte unter anderem Defensivspezialist Michael Rudolph, der sich im letzten Spiel verletzte und die nächsten Wochen ausfallen wird.
Im ersten Drittel zeigten beide Mannschaften eine Partie auf eher mäßigen Bayernliga-Niveau. Die Königsbrunner Spieler waren zu weit weg vom Gegner und kamen nur zu wenigen Gelegenheiten. Zudem schlichen sich individuelle Fehler ein. Geretsried war effektiver, in der zehnten Spielminute nutzten die Gastgeber einen Scheibenverlust der Brunnenstädter und gingen mit 1:0 in Führung. Nur fünf Minuten später wurde der nächste Königsbrunner Schnitzer mit dem 2:0 bestraft. Bis zur ersten Pause fielen aber keine weiteren Treffer mehr.
Im mittleren Spielabschnitt agierten die Brunnenstädter konzentrierter und nahmen die Zweikämpfe an. Der EHC war jetzt die bessere Mannschaft und erarbeitete sich gute Chancen, am Ende fehlte aber auch das Schussglück. Kurz vor der Pause konnten sich die Königsbrunner dann doch noch für ihren Aufwand belohnen, in der letzten Minute traf zuerst Antti-Jussi Miettinen und schließlich sorgte Jakub Bitomsky mit seinem Tor für den hochverdienten 2:2 Ausgleich.
Die Gastgeber fingen sich im Schlussdrittel wieder und boten nun den ersten zehn Minuten einen Kampf auf Augenhöhe. Danach stellte Königsbrunns Coach Andy Becher auf zwei Reihen um. Drei Minuten vor Spielende fingen sich die River Rats einen Konter ein, den Tim Bullnheimer zur 3:2 Führung verwandelte. Die Freude währte allerdings nur kurz, denn auch Geretsried nutzte postwendend einen individuellen Fehler der Brunnenstädter zum 3:3 Ausgleich. Kurz vor Abpfiff hatte Königsbrunn nochmal in Überzahl Gelegenheit, die Partie in der regulären Spielzeit für sich zu entscheiden, doch nach 60 Spielminuten stand es immer noch 3:3.
Die Entscheidung musste jetzt in der Verlängerung fallen, die Voraussetzungen für einen Sieg waren durch die Überzahlsituation optimal. Doch nach Scheibenverlust fing sich der EHC einen Konter ein, den die River Rats eiskalt nutzten und nach 49 Sekunden Overtime zum 4:3 trafen.
Königsbrunn gewinnt zwar einen Punkt in Geretsried, hätte aber mit zwei weiteren bis auf fünf Zähler zum Tabellenachten Amberg aufschließen und Boden gut machen können. Der EHC bleibt weiter auf Platz neun und hat noch sechs Spiele vor sich, ehe die Punkterunde endet. Schon am Mittwoch kann sich Königsbrunn für die Niederlage revanchieren, dann kommt es zum Rückspiel auf eigenem Eis.
EHC-Coach Andy Becher hadert mit dem Ergebnis: „Das erste Drittel war ziemlich zerfahren, wir haben die neutrale Zone zu früh aufgegeben und sind durch individuelle Fehler in Rückstand geraten. Im zweiten Drittel haben wir die neutrale Zone besser verteidigt, gute Chancen kreiert und viel Druck gemacht. Der Doppelschlag zum Ausgleich war verdient. Ziel für den letzten Abschnitt war, nicht zu früh auf die Führung zu drängen und die Kontrolle über das Spiel zu bekommen. Kurz vor Schluss konnten wir das verdiente 3:2 schießen, haben es aber leider nicht schlau zu Ende gespielt, um Zeit von der Uhr zu nehmen. In Overtime hatten wir das schlechtere Ende für uns, ein Punkt Ausbeute ist aber vom Spielverlauf definitiv zu wenig.“
Tore: 1:0 Hüsken (Haloda, Hochstrasser) (10.), 2:0 Köhler (Strobl, Hochstrasser) (15.), 2:1 Miettinen (Petzold) (40.), 2:2 Bitomsky (Miettinen, Trupp) (40.), 2:3 T. Bullnheimer (57.), 3:3 Haloda (Strobl, Fuchs) (59.), 4:3 Haloda (Köhler, Strobl) (61. Ot.)
Strafminuten: ESC Geretsried 2 EHC Königsbrunn 2 Zuschauer: 267
Das Rückspiel am Mittwoch in Königsbrunn beginnt ab 20 Uhr. Der EHC weist darauf hin, dass beim Heimspiel gegen Geretsried maximal 225 Zuschauer erlaubt sind und im Stadion die 2G Plus-Regel beim Einlass gilt. Eine begrenzte Anzahl Eintrittskarten kann online auf der Webseite des Vereins erworben werden. Selbst mitgebrachte Selbsttests können vor Ort unter Aufsicht durchgeführt werden. Personen, die ihre Booster-Impfung bereits vor 15 Tagen abgeschlossen haben, benötigen keinen zusätzlichen Test. In der Eishalle sind FFP2-Masken Pflicht, zum Essen und Trinken dürfen diese aber abgenommen werden. Der EHC Königsbrunn bittet aufgrund dieser Auflagen um frühzeitiges Erscheinen.