Die bayrische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales Melanie Huml hat sich bei einem Ortsbesuch über das Befinden der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Behinderung erkundigt, die vor einem Jahr aus der Ukraine ins Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW) nach Ursberg evakuiert worden waren. Huml würdigte die positive Entwicklung der Geflüchteten.
„Ich freue mich darüber, wie sich die Kinder entwickelt haben und wie sie die Chancen nutzen, die ihnen therapeutische Möglichkeiten bei uns bieten“, so Huml. Die Politikerin hatte zusammen mit Verantwortlichen aus Polen, der Ukraine und des DRW in München die ersten Menschen mit Behinderung begrüßt, die mit einem Flugzeug angekommen waren. „Ich bin immer noch ganz berührt davon, welche Gemeinschaft für die Kinder damals entstanden ist. Die Menschlichkeit an diesem Tag hat mich damals tief beeindruckt. Es tut so gut zu sehen, mit welcher Liebe, Herzlichkeit und Hingabe die Kinder hier umsorgt werden“, sagte die Ministerin.
„Mit ihrer Anwesenheit am Münchner Flughafen war Frau Huml für uns in diesem emotionalen Moment, als wir die Kinder aus dem Flughafen getragen haben, eine große Stütze. Dafür bin ich ihr sehr dankbar. Sich so im Dienst für die Menschen vereint zu wissen schenkt Zuversicht, Kraft und Mut“, so der Geistliche Direktor des DRW Martin Riß.
Melanie Huml sagte an die Leiterin des ukrainischen Kinderheims Viktoria Putina gewandt: „Mich hat Ihr Bericht damals sehr beeindruckt, wie sie wochenlang versuchten, für die Kinder eine sichere Unterkunft zu finden, und dass viele die Aufnahme abgelehnt hätten. Bayern und das Dominikus-Ringeisen-Werk haben zugesagt und die Verantwortung übernommen. Das war ein Gänsehaut-Moment für mich.“
Die Flucht des Kinderheims mit über 80 Menschen mit Behinderung und 12 Pflegerinnen und deren Familienangehörigen dauerte mehrere Tage. Vom Südosten der Ukraine gelangten die rund 120 Flüchtenden zunächst nach Polen und von dort nach Bayern in Flugzeugen und Bussen. Anfang April 2022 kamen sie schließlich in Ursberg an. Unter anderem das Bayrische Roten Kreuz sowie örtliche Feuerwehren hatten sie in Empfang genommen und den Transport nach Ursberg organisiert. Mitarbeitende des DRW in Ursberg und viele Ehrenamtliche hatten in wenigen Tagen ein Haus, das zur Renovierung anstand, ertüchtigt und bezugsfertig gemacht.
Josef Liebl, Vorstandsmitglied im DRW, berichtete: „Es konnten in der Zwischenzeit über 60, ebenfalls aus der Ukraine flüchtende Mitarbeiterinnen für den Gruppendienst bei den ukrainischen Schützlingen gewonnen werden. So müssen wir kein Personal aus anderen Einrichtungen des DRW einsetzen. in Kooperation mit der Dominikus Schule Ursberg ist ein Schulangebot eingerichtet und einige der Heranwachsenden besuchen bereits als Hospitanten unsere Werkstätten.“
„Dafür möchte ich dem Dominikus-Ringeisen-Werk danken“, sagte Melanie Huml bei ihrem Besuch in Ursberg. „Es war mir ein echtes Anliegen zu sehen, wie es den Kindern geht und nochmals danke zu sagen. Die großartige Hilfe und Menschlichkeit, die hier gezeigt wurde und wird, ist nicht selbstverständlich, aber so wichtig für die Kinder, aber auch für uns selbst.“