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Türkheim: Eltern protestieren

Gut 86 Personen, Eltern mit Kindern und ausreichend Sicherheitsabstand und Masken versammelten sich unter den wachsamen Augen der Polizeikräfte aus Bad Wörishofen, welche mit zwei Streifenwagen und fünf Beamten vor Ort waren, am Rathaus Türkheim. Die Eltern wollten mit diesem “lauten Protest” gegen die geltenden Corona-Regeln, hier besonders die Auswirkungen und Einschränkungen für Kinder, aufmerksam machen.
Dazu Veranstalterin Silvia Hörl, selbst Mama von drei Kindern im Kindergarten und Grundschulalter: “Wir fühlen uns von der Politik im Stich gelassen, die Kinder waren in den letzten drei Monaten nur an zwei Tagen, manche 10 Tage und die Kindergartenkinder 20 Tage vor Ort in den Einrichtungen…das es auch anders geht, zeigt zum Beispiel die Schweiz, hier sind alle Kindergärten und Schulen ganz ohne Test offen und das trotz höherer Inzidenzwerte.”
Mitorganisatorin Mira Chalupar ergänzte: „Wir fordern den Mut der Politiker uns aus dieser Dauerschleife herauszuholen…entweder aufmachen oder komplett schließen! Der Inzidenzwert sollte nicht mehr die einzige Kennzahl für die Maßnahmen sein!“
Eines war beiden Veranstalterinnen besonders wichtig: “Definitiv sind wir keine Querdenker! Wir stehen hier als Mütter, um die Kinder in dieser Zeit zu unterstützen.”
Gespannt verfolgten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen dann die Forderungen der beiden Frauen vor dem Rathaus. Zum Abschluss der Kundgebung wurde es dann richtig laut. Mit Trommeln, Rasseln und anderen Hilfsmitteln ließen alle Teilnehmer wissen, wir machen Lärm damit sich endlich was für unsere Kinder ändert!
Eingeladen waren auch Türkheims 1. Bürgermeister Christian Kähler und Landrat Alex Eder, welche jedoch beide – aus terminlichen Gründen – nicht teilnehmen konnten. Privat war jedoch Frau Eder, Ehepartnerin von Alex Eder, bei der Kundgebung dabei.
Doris Polleichner-Bader, Mama von drei Kindern war als Teilnehmerin vor das Rathaus gekommen. Für Ihre Kinder macht sich die Coronakrise besonders bemerkbar. Die bereits volljährige Tochter (22) darf ihrem Beruf als Hotelfachfrau nicht mehr nachgehen. Was sie als Mutter sehr schlimm findet. Ihre beiden Söhne dürfen nach Ostern nur noch mit Test in die Schule. Sie appelliert an die Politik die Tests nicht verpflichtend anzuordnen, sondern freiwillig zu belassen.
Nach der Kundgebung löste sich die Gruppe schnell wieder auf. Die Veranstaltung verlief friedlich und ohne Störungen. Zukünftig sollen diese “lauten Proteste” regelmäßig stattfinden – und zwar so lange, bis sich wirklich was für die Kinder ändert.