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Schwabmünchen: Wie soll die Kulturstadt in Zukunft aussehen?

Die Stadt Schwabmünchen initiiert einen Prozess mit Blick auf eine zeitgemäße und zielgruppenorientierte Kulturarbeit der Zukunft. Mit ersten Befragungen wurde beim Sommer 100 und beim Singoldsand Festival nun begonnen.

Für die Ausrichtung kommunaler Kulturarbeit wird bereits in vielen Städten seit Jahren dieses Instrument der Kulturentwicklung in Form eines Beteiligungsprozesses genutzt. Im Rahmen der Haushaltsberatungen hat der Stadtrat 2020 / 21 die Beauftragung eines Kulturentwicklungskonzepts beschlossen. Nach einer Ausschreibung bekam die Agentur Kulturgold den Zuschlag, bekannt durch ihre Arbeit beispielsweise in Kempten, Ulm, Kassel und anderen Städten.

Das aktuelle Kunst- und Kulturgeschehen in Schwabmünchen ist neben den städtischen Kultureinrichtungen vor allem einer Vielzahl an engagierten Personen und Vereinen zu verdanken. Übergeordnetes Ziel des Kulturentwicklungskonzeptes ist die Heranbildung einer gemeinsamen zukunftsorientierten Stärkung und Priorisierung der kulturellen Ausrichtung für die Kulturarbeit in Schwabmünchen.

„Vieles ist mit Sicherheit bekannt, aber konnte noch nicht professionell ausgewertet werden. Gleichzeitig ist der Prozess offen gestaltet, so dass es bis zuletzt spannend wird, welche Themen und Aufgabenbereiche sich herausbilden“, so Erster Bürgermeister Lorenz Müller.

Mögliche Aufgaben im Verlauf dieses Prozesses sind neben der Erarbeitung inhaltlicher Schwerpunkte die Entwicklung von Strategien zur Gemeinschaftsbildung und Förderinstrumentarien, welche die Sichtbarkeit der Kulturlandschaft nach innen und außen dauerhaft verbessern und Besucherpotenziale verschiedener Zielgruppen möglichst nachhaltig aktiveren sollen. Die aktive Einbeziehung von Kulturschaffenden sowie Bürgerinnen und Bürgern ist integrativer Bestandteil dieser einjährigen Zusammenarbeit.

Im Fokus zu Prozessbeginn steht die Frage „Erzähle uns von deiner Kulturstadt Schwabmünchen“. Diese zielt darauf ab, eine persönliche Idee oder Vision zur Kultur in der eigenen Stadt zu formulieren. Ein zentrales Thema wird dabei die Wechselwirkung zwischen kultureller Infrastruktur und kultureller Teilhabe und Kooperation sein. Ein besonderes Augenmerk ist, wie ein zukünftig zeitgemäßer, zielgruppenspezifischer Umgang mit Kultur in einem Spannungsfeld von Tradition und Moderne gelingt.

Ziel ist es, die Stadt weiterhin mit Kulturangeboten zu beleben und die Teilhabe am kulturellen Leben – ob passiv teilnehmend oder sich aktiv engagierend – bestmöglich für alle Zielgruppen zu fördern.

Zwei künstlerisch konzipierte Kick-Off-Veranstaltungen mit Graphic Recording fanden im August im Rahmen der Open-Air-Konzertreihe Sommer 100 kombiniert mit einer Befragung beim Jugendpopmusikfestival Singoldsand statt.

Ein Beirat bestehend aus einer Kerngruppe mit Vertreterinnen und Vertreter aus dem Kulturleben und aller Fraktionen des Stadtrates begleitet den Prozess.

Nach dem Kick Off erfolgen ein Auftakt- und ein Abschlussworkshop, dazwischen mehrere Themenworkshops zu zentralen Handlungsfeldern. In den Prozess und den Abschlussbericht fließen Ergebnisse ein aus Dokumentenanalysen, Konzepten zur Kulturarbeit, Stärken-Schwächen-Analysen und Workshops.

Bild: Lukas Breusch