Der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung Karl Straub, MdL und die Regierungspräsidentin Barbara Schretter verliehen auch in diesem Jahr im Rokokosaal der Regierung von Schwaben Integrationspreise, um gelungene Beispiele für erfolgreiche Arbeit auf dem Gebiet der Integration von Migrantinnen und Migranten in unsere Gesellschaft zu würdigen. Mit den Preisen soll das ehrenamtliche Engagement ausgezeichnet werden, das oftmals im Verborgenen und ohne große Öffentlichkeitswirkung erfolgt. Die Preise werden bereits zum 17. Mal verliehen. „Sie alle leben mit Ihrem großen Einsatz und leidenschaftlichem Engagement Integration und helfen auf die vielfältigste Art und Weise dabei mit, dass Menschen aus fernen Ländern Teil unserer Gesellschaft werden und damit auch unsere Werte teilen. Dafür danke ich Ihnen ganz herzlich“ gratulierte die Regierungspräsidentin den Preisträgern.
Die Preise erhalten 2024 nachfolgende Aktivitäten und Initiativen:
„Lese/Sprachpaten“ in der Stadt Kempten
Schulklassen an Grund- und Mittelschulen sind heute groß und vielfältig. Nicht alle Kinder sind auf dem gleichen Stand, was Sprache und Vorbildung angeht. Ehrenamtliche Sprachpaten helfen hierbei, Lücken zu schließen.
Während die Grundlagen in Deutsch von einem Lehrer vermittelt werden, üben parallel die Sprachpatinnen und Sprachpaten in kleinen Gruppen mit den Kindern deutsch, da Sprachunterricht nur in kleinen Gruppen wirklich gut funktioniert. Der Förderbedarf ist oft groß.
„Café Mosaik und das Café Welcome“ in Königsbrunn
Beim Café Mosaik und dem Café Welcome handelt es sich um zwei unmittelbare Begegnungsangebote des Helferkreises und Mehrgenerationenhauses in Königsbrunn. Die Angebote richten sich an Familien und Alleinstehende aus allen Nationen – mit und ohne Fluchthintergrund – und an alle in der Flüchtlingsarbeit ehrenamtlich Engagierten und Interessierten. Die Cafés bieten Raum für Gespräche, gegenseitiges Kennenlernen und Vernetzung. Die Geflüchteten können sich mit ihren Fragen niederschwellig an die ehrenamtlichen Flüchtlingshelferinnen und -helfer wenden und erfahren tatkräftige Hilfe und Unterstützung in individuellen Lebenslagen.
„Helferkreis Asyl Höchstädt“
Der Helferkreis Höchstädt hat eine lange Tradition. Bereits seit Beginn der 90er Jahre mit Ausbruch des Krieges im damaligen Jugoslawien haben sich unter der Koordination der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Höchstädt die ersten ehrenamtlichen Helfer zusammengefunden. Der Helferkreis agiert seither entsprechend den Anforderungen bzgl. der jeweiligen Flüchtlingskrisen – aktuell der Ukrainekrise – und hilft in vielen Bereichen, wie ehrenamtlichem Deutschunterricht, Anmeldung im Kindergarten und in der Schule, Hausaufgabenhilfe, Nachhilfe und Unterstützung bei Alltagsangelegenheiten jeglicher Art.
„Ukrainisches Kulturzentrum Donau-Ries“
Das Kulturzentrum setzt sich zum Ziel, ukrainischen Geflüchteten bei der Integration in ihre neue Heimat zu helfen und gleichzeitig die ukrainische Kultur zu bewahren und zu fördern. Es trägt zur kulturellen Vielfalt bei, indem es ukrainische Kulturgüter präsentiert und an verschiedenen Veranstaltungen teilnimmt. Das Kulturzentrum versteht Integration nicht als einseitigen Anpassungsprozess an die deutsche Kultur, sondern schafft durch seine Aktivitäten transkulturelle Räume. Dadurch fördert es den interkulturellen Austausch und ist ein lebendiger, aktiver Teil der Gesellschaft geworden.
Einzelinitiative Frau Dr. Monika Bachmayer
Frau Dr. Monika Bachmayer setzt sich mit enormem Einsatz und hervorragendem bürgerlichen Engagement seit nahezu zehn Jahren unermüdlich für die Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte ein.
Zu Beginn der Flüchtlingskrise 2014 zunächst im Rahmen des Helferkreises vor Ort im Allgäu hat sie sich danach weit über das normale Maß eingebracht, indem sie z. B. Flüchtlinge mit ihrem privaten Kfz unentgeltlich zu Ärzten oder Hilfseinrichtungen bis nach München oder Nürnberg transportiert und dabei sehr viel Zeit investiert hat. Auch seit Beginn des Ukraine-Krieges setzt sich Frau Bachmayer weiterhin stark für Geflüchtete ein. Bild: Michael Hochgemuth / Regierung von Schwaben