Anlässlich des „Tag des Einbruchschutzes“ am 30. Oktober stellten Polizeipräsidentin Dr. Claudia Strößner und der Leiter der Kriminalpolizeiinspektion, Kriminaloberrat Thorsten Ritter, am vergangenen Freitag den neuen Showroom der kriminalpolizeilichen Beratungsstellte bei der Polizei Memmingen vor. In diesem Rahmen durften auch Vertreter der Medien Hand anlegen und sich als Einbrecher versuchen.
Vor dem Hintergrund der anstehenden „dunklen Jahreszeit“ gewinnt das Thema Einbruchsschutz wieder an Bedeutung. Die Zahlen der registrierten Wohnungseinbruchsdiebstähle im Polizeipräsidium Schwaben Süd/West sind seit einem Höchststand im Jahr 2016 (503 Fälle) stetig rückläufig. Im Jahr 2021 wurden die bislang niedrigsten Fallzahlen mit 114 Wohnungseinbruchsdiebstählen verzeichnet. Gleichzeitig steigt die Aufklärungsquote stetig an. In diesem Jahr zeigt die Tendenz bereits einen geringfügigen Anstieg der Fallzahlen, jedoch liegen diese weiterhin unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Von November bis März, in der Zeit von 12:30 Uhr bis 14 Uhr und 17 Uhr bis 23:30 Uhr, werden statistisch die meisten Einbrüche begangen.
„Kontrollen der Polizei, wirksame Sicherungstechnik aber auch in großen Teilen die Aufmerksamkeit und die Zivilcourage der Bürgerinnen und Bürger sorgen maßgeblich für einen Rückgang der Fallzahlen“, so Polizeipräsidentin Dr. Claudia Strößner.
„In unserem neuen Showroom können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger über die verschiedensten Sicherungstechniken informieren, um die eigenen Räumlichkeiten nach individuellen Ansprüchen bestmöglich zu schützen“, sagt der Leiter der Kriminalpolizeiinspektion Memmingen, Thorsten Ritter.
Vor Ort zeigten die zwei Präventionsbeamten der KPI Memmingen und der KPI Neu-Ulm, Mario Spendel und Mark Schmid, anschaulich, wie Einbrecher mit einem einfachen Schraubenzieher ohne besondere Anstrengung über ein nicht speziell gesichertes Fenster in das Gebäudeinnere gelangen können. Nur wenige Sekunden bedurfte es hierfür. Im Anschluss durften die anwesenden Medienvertreter auch selbst Hand anlegen.
Ebenso wichtig wie eine geeignete Sicherungstechnik sind das eigene Verhalten und die Wachsamkeit der Nachbarschaft. Die Beratung umfasst daher neben technischen auch verhaltensorientierte Tipps. Unter anderem sollte bei verdächtigen Wahrnehmungen unverzüglich die Polizei über Notruf 110 verständigt werden.
„Auch wenn die Zahlen rückläufig sind, hat die Einbruchsprävention bei der Polizei in Schwaben Süd/West hohe Priorität. Die mit einem Einbruch verbundene Verletzung der Privatsphäre führt bei vielen Betroffenen zu einer massiven Beeinträchtigung des Sicherheitsgefühls, was meist schlimmer wiegt, als der entstandene materielle Schaden. Viele der Opfer erleiden durch die Tat einen Schock, aber auch langfristige psychische Folgen. Nicht wenige wechseln sogar die Wohnung.“, erklärt Polizeipräsidentin Claudia Strößner.
„Mit dem neuen Showroom ist die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle in Memmingen wieder hervorragend aufgestellt, so Strößner weiter.
Neben der Einbruchsprävention für Privatpersonen umfasst das Tätigkeitsfeld der kriminalpolizeilichen Fachberatung auch die Beratung von Gewerbe und Unternehmen sowie die Sensibilisierung zu aktuellen Betrugsphänomenen.
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