Wegen Umbauarbeiten in einem belgischen Werk kann der Pharmakonzern Pfizer seine Lieferzusagen für den zusammen mit dem Unternehmen BioNTech entwickelten Corona-Impfstoff in ganz Europa nicht wie versprochen einhalten. Das hat nun auch Konsequenzen für die Impfungen in Schwaben. Bislang haben die Landkreise Augsburg, Aichach-Friedberg, Unterallgäu und Oberallgäu sowie die Städte Memmingen, Kempten und Augsburg mitgeteilt, das sich der geplante Start der jeweiligen Impfzentren am 20. Januar bis auf Weiteres verschiebt. Auch die Terminvergabe ist ausgesetzt. Wann es mit den Impfungen weitergeht, ist noch nicht bekannt. Je nach Verfügbarkeit wollen die betroffenen Kreise und Städte mit den Impfungen fortfahren. Die Terminabsprache dazu wird sehr kurzfristig ablaufen.
Wenig überraschend mehr sich die Kritik an der Versorgungslage des Impfstoffs.
Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle kritisiert die wiederholte Verzögerung und fordert zuverlässige und planbare Lieferungen: „Die hohe Impfbereitschaft erfordert eine verlässliche Versorgung. Das Vertrauen in die zugesicherten Abläufe darf nicht gefährdet werden.“ Auch die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller ist unzufrieden. „Die Kommunen als Betreiber der Impfzentren in Bayern sind auf verlässliche und planbare Lieferungen von Impfstoff angewiesen. Der nun bekannt gewordene Lieferengpass beim Serum des Unternehmens Biontech/ Pfizer ist ärgerlich und frustrierend für alle Beteiligten. Es müssen jetzt Termine für Erstimpfungen abgesagt und verlegt werden. Dies bedeutet einen enormen Aufwand und stößt bei den Betroffenen – zu Recht – nicht auf großes Verständnis.“