Folgen des Shutdowns nun deutlich spürbar: Mehrere zehntausend Arbeitsplätze in Gefahr, wirtschaftlicher Schaden geht in die Milliarden.
Vor einer Woche hat Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder große Teile des öffentlichen und damit auch wirtschaftlichen Lebens erheblich eingeschränkt, mit dem Ziel die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. „Dieser notwenige Schritt trifft die regionale Wirtschaft schwer. Quer über alle Branchen hinweg brechen die Verkaufszahlen ein, Mitarbeiter gehen in Kurzarbeit oder müssen ganz zu Hause bleiben“, beschreibt Dr. Marc Lucassen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben, die wirtschaftlichen Auswirkungen der ersten Woche nach dem Shutdown.
Deutschlandweit spüren acht von zehn IHK-Mitgliedsunternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen die Auswirkungen der Corona-Krise beim eigenen Geschäft, viele davon in einem erheblichen Umfang. Liquiditätsengpässe sind die Folge, teilweise verbunden mit der Sorge bald in die Insolvenz gehen zu müssen. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), die sich für den Freistaat ähnlich darstellen.
Dr. Lucassen: „Die Politik hat frühzeitig erkannt, dass die wirtschaftlichen Schäden der Pandemiebekämpfung immens sein werden. Um die Folgen zu mindern, haben sowohl die Bundes- als auch die Landesregierung weitreichende Förderprogramme beschlossen, die grundsätzlich den Bedarf der Unternehmen treffen.“ Belegt wird dies durch die Rückantworten der IHK-Mitgliedsunternehmen auf die DIHK-Umfrage. So werden die Angebote zum Kurzarbeitergeld oder die in Bayern bereits angelaufenen Soforthilfen bereits intensiv nachgefragt. Rund 20.000 bayerisch-schwäbische Unternehmen haben ihren Soforthilfe-Antrag bei der Regierung von Schwaben schon eingereicht.
Wie tief die Umsätze einbrechen und die Beschäftigtenzahlen sinken werden, lässt sich derzeit noch schwer beziffern, doch klar ist schon, dass das Ausmaß der Rezession das der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 / 2009 weit übersteigen wird. Dr. Lucassen abschließend: „Der kurz- und mittelfristige Rückgang des bayerisch-schwäbischen Bruttoinlandsproduktes wird in die Milliarden gehen, mehrere zehntausend Arbeitsplätze werden wegfallen. Der wirtschaftliche Aderlass ist also enorm. Daher ist es nötig, mit einfachen, schnellen und unbürokratischen Hilfen die wirtschaftliche Substanz zu erhalten, damit sich daraus nach der Krise neue Geschäftsmodelle und damit Arbeitsplätze entwickeln können. Der Weg ist lang und wir stehen erst ganz am Anfang.“