Garantiezins angehoben, Vergleichen lohnt sich
Die private Rentenversicherung belegt laut einer INSA-Umfrage immer noch den ersten Platz,
wenn es nach Ansicht der Verbraucher*innen um ein geeignetes Produkt für den Aufbau einer
privaten Altersvorsorge geht. Dank gestiegener Zinsen erhöht sich der Garantiezins zum
Jahreswechsel für neu abgeschlossene Verträge. Der VerbraucherService Bayern im KDFB e. V.
(VSB) warnt dennoch vor voreiligen Neuabschlüssen und rät Verbraucher*innen, die
verschiedenen Möglichkeiten der privaten Altersvorsoge genau abzuwägen.
Die Ablaufleistungen der privaten Rentenversicherungsverträge wurden durch das stetig
sinkende Zinsniveau der letzten beiden Jahrzehnte nachhaltig geschmälert und fielen nicht selten
um einige tausend Euro niedriger aus als die Versicherungsgesellschaften bei Abschluss
prognostizierten. „Viele Verbraucher*innen sind enttäuscht, wenn sie kurz vor dem Ablauf von
ihrer Versicherung mitgeteilt bekommen, was sie an Leistungen bei der Auszahlung zu erwarten
haben“, weiß Markus Latta, Fachteamleiter für Finanzdienstleistungen beim VSB.
Aufgrund der seit 2022 gestiegenen Zinsen wurde zum Jahreswechsel der Garantiezins für neu
abgeschlossene Versicherungsverträge von 0,25 Prozent auf ein Prozent erhöht. Zwar hören sich
ein Prozent nicht sonderlich hoch an, dennoch nutzen zahlreiche Versicherungen und vor allem
deren Vermittler diese Tatsache, um den Neuabschluss einer solchen Police schmackhaft zu
machen. Der VSB warnt vor voreiligen Neuabschlüssen solcher Versicherungsverträge, da diese
nicht selten durch hohe Kosten belastet sind und die Rendite immens schmälern können.
„Eine private Altersvorsorge und deren Planung sollte immer individuell betrachtet und in Angriff
genommen werden. Im Dschungel der zahlreichen Versicherungstarife ist der schnelle Abschluss
von Produkten oftmals der falsche Weg. Es lohnt sich für interessierte Verbraucher*innen,
mehrere Angebote einzuholen, um die unterschiedlichen Produktmerkmale und vor allem auch
die Kosten zu vergleichen“, rät Latta. Alternativ zur privaten Rentenversicherung kann auch ein
kostengünstiger und flexibler ETF-Sparplan ein passendes Produkt zum Aufbau der
Altersvorsorge sein. Um sicher zu gehen, sollten sich Verbraucher*innen vor dem Abschluss
unabhängig vom Produktverkauf und neutral beraten lassen.