Start Nachrichten Region: Dr. Mehring will Schwabens Synagogenorte besser vernetzen

Region: Dr. Mehring will Schwabens Synagogenorte besser vernetzen

„Es ist eine Schande, dass Bayerns Synagogen im Jahr 2022 noch immer mit
Sicherheitsschleusen wie am Flughafen geschützt werden müssen“, stellte FW-
Landespolitiker Dr. Fabian Mehring bei seiner Ankunft am Jüdischen Museum in
Schwabens Bezirkshauptstadt Augsburg fest. Der Parlamentarische Geschäftsführer
der FW-Regierungsfraktion im Landtag war auf Einladung von Prof. Dr. Schurk, dem
Vorsitzenden der Stiftung Jüdisches Kulturmuseum Augsburg-Schwaben und der
neuen Museumsdirektorin Dr. Carmen Reichert gekommen, die den
Landtagsabgeordneten im Innenhof des beeindruckenden jüdischen Ensambles
empfingen.

„Wir gehen auf eine Zeit ohne Zeitzeugen zu. Mehr denn je bedarf es daher einer
greifbaren Erinnerungskultur, um den Menschen in unserer Heimat die
Selbstverständlichkeit jüdischen Lebens in der Region vor Augen zu führen und die
Schrecken des Holocaust als mahnendes Fanal im kollektiven Bewusstsein zu
erhalten“, findet Dr. Mehring. Deshalb engagiert sich der FW-Politiker seit geraumer
Zeit erfolgreich dafür, die Kulturschätze der Synagogenorte in Schwaben zu
erlebbaren Lernorten für die Bevölkerung zu entwickeln. Zuletzt initiierte er eine
sechsstellige Förderung des Freistaates zugunsten des einzigartigen Ensembles aus
Synagoge, Mikwe und jüdischem Friedhof in Buttenwiesen (Landkreis Dillingen),
woraus ein Dokumentarfilm und ein Besuchsprogramm für Schulklassen entwickelt
wurde. „Es macht einfach einen Unterschied, ob junge Menschen vom Judentum aus
Schulbüchern erfahren oder die Chance haben, jüdische Kultur im Herzen ihrer
eigenen Heimat persönlich zu erleben“, sagt Mehring.

Entsprechend begeistert zeigte sich der Landtagsabgeordnete vom Engagement des
Jüdischen Museums in Augsburg. Dabei lobte Mehring insbesondere das
Zusammenspiel mit der aktiven jüdischen Gemeinde sowie das „großartige Engagement“ der neuen Museumsdirektorin Dr. Reichert und des Stiftungspräsidenten Prof. Schurk. Beim gemeinsamen Austausch in Augsburg warb Mehring für eine noch engere Verquickung der Aktivitäten in der Bezirkshauptstadt Augsburg und Schwabens Synagogenorten. „Das Jüdische Museum Augsburg-Schwaben ist unser Leuchtturm im Regierungsbezirk – dort können wissenschaftliche Expertise und fachlicher Austausch gebündelt werden.

Besonders viele Menschen erreichen diese Bemühungen aber dann, wenn der Leuchtturm weitestmöglich in alle Regionen Bayerisch-Schwabens ausstrahlt“, findet Mehring
und lief damit bei Schurk und Reichert die sprichwörtlich offenen Türen ein.

Konkret will Mehring sich infolgedessen dafür stark machen, personelle Ressourcen
für die Vernetzung aller jüdischen Kulturstätten in Schwaben verfügbar zu machen.
„Viele Schätze finden sich in kleinen Kommunen, die kaum Ressourcen hierfür
aufbringen können. Zudem muss nicht allerorten das Rad neu erfunden werden.
Stattdessen bedarf es gewissermaßen einer Spinne im Netz, welche die oft ehrenamtlichen Aktivitäten vor Ort bündelt und mit den professionellen Strukturen unseres Jüdischen Museums verbindet. So könnte eine echte Win-Win-Situation entstehen“, ist sich Mehring sicher.