Start Nachrichten Region: Deutsche Meisterschaft im Handwerk – HWK Schwaben feiert Kammersieger

Region: Deutsche Meisterschaft im Handwerk – HWK Schwaben feiert Kammersieger

Eine Bestätigung der eigenen Leistung und ein sehr schönes Gefühl“

Orthopädieschuhmacherin Julia Ledermann und Steinmetz Michael Neumann freuen sich sehr über ihren Sieg bei der Deutschen Meisterschaft im Handwerk auf Kammerebene. Ledermann: „Das bedeutet mir sehr viel. So ein Erfolg ist etwas Besonderes und ich bin stolz darauf“, sagt Julia Ledermann. Und Michael Neumann fügt hinzu: „Es ist eine Bestätigung der eigenen Leistung, für die präzise Arbeit und die Mühe, die man sich Tag für Tag gibt. Es ist ein sehr schönes Gefühl.“

Der 20jährige Neumann aus Kaufbeuren präsentiert sein Gesellenstück, das ihm zum Erfolg verholfen hat, voller Stolz. Zwei stilisierte Eheringe aus Gebirgsgestein vom Grünten im Allgäu, Gewicht: 35 Kilo, Titel des Kunstwerks: „Herr der Ringe“. Neumanns Vater und Chef Alfred Neumann vom Steinmetzbetrieb Lippert-Neumann feiert mit seinem Sohn bereits den dritten Kammersieg, quasi ein Hattrick. Seine Schwester holte im letzten Jahr den Kammersieg, gewann auch den Landeswettbewerb und räumte auf Bundesebene schließlich den Sieg in der „Guten Form“ ab. Michael Neumann ist ehrgeizig und hochmotiviert, es ihr gleichzutun. Er ist aber auch ohne derlei Erfolge sehr glücklich mit seinem Beruf und schwärmt über das Handwerk: „Im Handwerk sieht man einfach am Ende des Tages oder nach ein paar Wochen, was man geschafft hat. Das Handwerk kümmert sich um die Grundbedürfnisse der Menschen und baut zum Beispiel die Häuser und Wohnungen, die gerade dringend gebraucht werden. Wir sind ein sehr wichtiger Wirtschaftsbereich und das sollten alle Menschen wertschätzen.“

Auch für die 22jährige Julia Ledermann von der Firma Lucke und Wirth Orthopädieschuhtechnik aus Neugablonz ist ihr Handwerksberuf Erfüllung pur: „Wir arbeiten sehr viel mit der Hand und mit so tollen Werkstoffen wie Leder. Fast kein Stück gleicht dem anderen. Wir verändern, passen an, es ist einfach abwechslungsreich. Und die Menschen freuen sich, wenn sie ihre neuen Schuhe bekommen und endlich wieder unbeschwert laufen können.“ Für den weiteren Verlauf bei der Deutschen Meisterschaft im Handwerk zitiert sie mit einem Lächeln das olympische Motto: „Dabei sein ist alles.“

Erfolg für 48 Nachwuchstalente

Ob SHK-Anlagenmechaniker, Fotografin, Zweiradmechatroniker oder Konditorin – insgesamt 48 junge Handwerkerinnen und Handwerker ehrte die Handwerkskammer für Schwaben (HWK) am Donnerstagabend für ihren Erfolg. HWK-Präsident Hans-Peter Rauch zog Vergleiche zum Sport, wo Talent, Training und Ausdauer eine ebenso große Rolle spielten wie im Handwerk, und gratulierte dem erfolgreichen Handwerksnachwuchs: „Mit Ihren hervorragenden Ergebnissen während der Ausbildungszeit haben Sie Exzellenz bewiesen: Sie waren neugierig, sie waren geduldig, sie waren ausdauernd, sie waren kreativ! Und Sie sind in Ihren jeweiligen Handwerken damit ganz zurecht die Besten Ihres Jahrgangs hier in Schwaben.“

HWK-Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner betonte vor allem die Bedeutung von Veranstaltungen wie der Kammersiegerfeier: „Handwerk liegt in unserer Natur, aber zum Handwerk gehört aus guter Tradition heraus auch das Würdigen, Ehren und Feiern. Ihnen allen meinen herzlichen Glückwunsch, wir blicken mit großer Freude auf Sie!“

Auszeichnung mit der Silbernen Ehrennadel des Handwerks

Bei der Feier der Kammersieger werden jedes Jahr auch besondere Leistungen von Handwerksbetrieben im Ausbildungsengagement geehrt. Für den dritten Kammersieg in einer Firma gibt es die Silberne Ehrennadel des Schwäbischen Handwerks. In diesem Jahr erhielt zum einen Tobias Eberle von der Firma Glasbau Eberle aus Pfronten die Auszeichnung, zum anderen Alfred Neumann vom Steinmetzbetrieb Lippert-Neumann aus Kaufbeuren, der 1985 selbst Kammersieger wurde und – siehe oben – mit seinem Sohn doppelt feiern konnte.

Foto: Sascha Schneider, HWK Schwaben