Nordschwaben – Das Polizeipräsidium Schwaben Nord zieht am Ende des 24-stündigen Blitzmarathons eine erste Bilanz. Die bayernweite Aktion war bereits im Vorfeld in aller Munde und konnte somit über längere Zeit auf die Unfallursache Nummer 1 bei schweren Verkehrsunfällen hinweisen: überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit. Somit ist das zahlenmäßige Ergebnis zweitrangig, aber dennoch eine Erwähnung wert. Mehr als 120 Einsatzkräfte waren 24 Stunden lang – bis heute um 06.00 Uhr – an den Messungen beteiligt. Diese fanden beispielsweise mittels Handlasergeräten, stationären „Blitzern“ oder durch Zivilfahrzeuge mit integrierter Geschwindigkeitsmessung statt.
Dabei wurden in Nordschwaben mehr als 11.000 Fahrzeuge gemessen. 232 Verkehrsteilnehmer hielten sich nicht an die vorgegebene Geschwindigkeit – trotz tagelanger Vorankündigung. Diese erwartet nun mindestens ein Bußgeld oder sogar ein Fahrverbot. Zudem wurden in knapp 90 Fällen weitere Verkehrsverstöße geahndet, denn bei den ganzheitlichen Kontrollen achteten die Einsatzkräfte auch auf die Einhaltung weiterer Verkehrsregeln, wie beispielsweise Handynutzung oder das Anlegen eines Sicherheitsgurtes.
Trauriger Spitzenreiter war ein Verkehrsteilnehmer in Harburg (Lkrs. Donau-Ries). Auf der Bundesstraße B25 überschritt er die zulässige Höchstgeschwindigkeit um 57 km/h.
Der Blitzmarathon möchte die Verkehrsteilnehmer hinsichtlich der Gefahren durch überhöhte Geschwindigkeit und den schweren Folgen wachrütteln. Ob dies bei Jedem gelungen ist, wird sich zeigen: denn die Polizei führt auch über den Marathon hinaus nahezu täglich Geschwindigkeitsmessungen in allen Regionen durch.
PP SCHWABEN SÜD/WEST. Von Donnerstag, den 24.03.2022, bis Freitagfrüh 06:00 Uhr fand der bayernweite „24h-Blitzmarathon“ statt. Die Beamtinnen und Beamten im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West beanstandeten 650 Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführer. Ein Mann überschritt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit um 69 km/h.
Insgesamt beteiligten sich mehr als 230 Polizeibeamtinnen und Beamten an den Messungen an mehr als 100 Kontrollstellen, die im Zeitraum von 24 Stunden stattfanden. Dabei maßen sie mehr als 34.500 Fahrzeuge. Von diesen Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführer beanstandeten sie 650.
2021 beim Blitzmarathon verzichtete die Polizei pandemiebedingt überwiegend auf Messungen mit sofortiger Anhaltung, sie überwachten letztes Jahr rund 25.000 Fahrzeuge und stellten bei etwa 450 Verkehrsteilnehmern eine überhöhte Geschwindigkeit fest.
Ein Großteil der Verstöße ahndeten die Beamten nur mit einem Verwarngeld, mehrere der Verkehrssünder müssen aber mit Bußgeldanzeigen oder sogar mit Fahrverboten rechnen. Die größte Überschreitung stellten Beamte im Landkreis Unterallgäu auf einer Kreisstraße bei Erkheim fest. Dort überschritt ein 68-jähriger Mann mit einem Fahrzeug mit mehr als 300 PS die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h auf gerader Strecke um gemessene 72 km/h. Nach Abzug der Toleranz werfen die Beamten ihm eine Überschreitung um 69 km/h vor. Dazu befragt, gab er an, die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit „nicht wahrgenommen“ zu haben.
Der bundeseinheitliche Bußgeldkatalog sieht für einen solchen Verkehrsverstoß ein zweimonatiges Fahrverbot und ein Bußgeld in Höhe von 1.200 Euro vor.
Neben der Überwachung der Geschwindigkeit legten die Beamtinnen und Beamten auch Wert auf die Ahndung weiterer Verstöße. So erstatteten sie in drei Fällen Strafanzeigen wegen Trunkenheit im Verkehr, Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Fahrens ohne gültige Pflichtversicherung. Insgesamt 80 Anzeigen, darunter beispielsweise Überhol- und Ladungssicherungsverstöße, erstatteten die Beamtinnen und Beamten zusätzlich.
Dr. Dominikus Stadler, Leiter der Abteilung Einsatz des Polizeipräsidiums, zum Ergebnis: „Die Auswertung der Unfallursachen zeigt jedes Jahr aufs Neue: Die überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit ist eine der Hauptunfallursachen, gerade im Bereich der Verkehrsunfälle mit schwerverletzten oder getöteten Menschen.“ Für eine Verharmlosung der Geschwindigkeitsverstöße hat er kein Verständnis: „Rasen tötet! Die gemessenen Übertretungen zeigen deutlich, dass manche Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer den Straßenverkehr als Bereich ohne Regeln auffassen. Wir werden weiterhin flächendeckend Geschwindigkeitskontrollen durchführen und Verstöße konsequent ahnden“, kündigt er weitere Messungen an.