Start Nachrichten Region: Bahnprojekt Ulm-Augsburg legt Varianten für Grobtrassierungen vor

Region: Bahnprojekt Ulm-Augsburg legt Varianten für Grobtrassierungen vor

Fotograf: Thomas Kiewning im Auftrag für die DB Netz AG

Die Suche nach einem Streckenverlauf für eine schnelle Zugverbindung zwischen Ulm und Augsburg nimmt nun Gestalt an. „Unsere Planer haben jetzt vier Grobtrassierungen identifiziert, die einer künftigen Strecke sehr nahekommen“, so DB-Projektleiter Markus Baumann heute in Günzburg. Ziel des Bahnprojekts Ulm-Augsburg ist, die Verbindung im Fernverkehr zwischen Ulm und Augsburg auf 26 Minuten zu reduzieren; mit Halt in Günzburg dürfen es nur noch 40 Minuten sein. Daran müssen sich alle Varianten messen lassen.

Im Vergleich zu den ersten Planungsergebnissen, die die Bahn vor einem Jahr vorstellte, sind die Grobtrassierungen sehr viel konkreter. Sie umfassen nur noch einen schmalen Streifen von 20 Metern Breite und enthalten bereits Bauwerke wie Tunnel und Brücken. Zwei bisherige Trassenideen sind dabei ausgeschieden. Die blaue Variante kann dieses Projektziel mit einer Fahrzeit über Günzburg von 44 Minuten nicht einhalten und auch das Fahrzeitziel für Augsburg-Ulm ist nicht sichergestellt. Deshalb scheidet sie nun aus. Gleiches gilt für die grüne Variante. Sie würde im Stadtgebiet Augsburg zu viele, technisch nicht sinnvoll zu lösende Probleme aufwerfen.

Basierend auf Ideen aus der Region nahm das Bahnprojekt zwei neue Kombinationsmöglichkeiten in die Vorplanung:

– Variante Blau-Grün: Verläuft im Westen innerhalb des grünen Trassierungsraum. Eine Kurve verbindet ab Jettingen bis Dinkelscherben die grüne mit der blauen Variante im Osten.
– Variante Orange: Diese Variante entstand aus einer Kombination und Anpassung der türkisen und violetten Trassierungsmöglichkeiten. Von Ulm aus kommend verläuft sie entlang der türkisen Trassierung und verfolgt ab Bubesheim die Autobahn bis Höhe Gersthofen. Dort fädelt sie sich Richtung Augsburg ein

Markus Baumann: „Beide Kombinationen sind ein Ergebnis unseres Dialoges mit der Region. Teilweise erfüllen die neuen Varianten nicht die Planungsprämisse einer Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h. Sie wurden dennoch in die Planungen aufgenommen, da sie das Projektziel erreichen.“

Die mit den Farben Türkis und Violett bezeichneten, 500 Meter breiten Korridoren hat die DB nun auf 20 Meter schlanke Streifen reduziert. Die türkise Streckenführung verläuft im Landkreis Augsburg nahe an der Autobahn, die violette Variante zweigt bei Diedorf von der bestehenden Strecke ab und führt im Landkreis Günzburg autobahnnah weiter bis Nersingen.

Die nun beginnenden Vorplanungen werden ergebnisoffen mit den Varianten Türkis, Violett sowie den Kombinationen Blau-Grün und Orange fortgeführt. Im nächsten Schritt erfolgt dann das Raumordnungsverfahren, voraussichtlich zu Beginn des Jahres 2023.

Interaktive Karte zeigt Visualisierungen der Grobtrassierungen
Wie genau die Grobtrassierungen verlaufen und wo Tunnel oder Brücken liegen, können sich Interessierte ab sofort auf der interaktiven Karte des Bahnprojekts Ulm-Augsburg (www.ulm-augsburg.de) ansehen. Die bereits bekannte Karte wurde um die Grobtrassierungen und umfangreiche Informationen zu jedem Verlauf ergänzt. Visualisierungen helfen, sich die spätere potenzielle Strecke in der Landschaft vorzustellen.
Im neuen Design präsentiert sich auch die Homepage: Weiterhin finden sich hier umfangreiche Informationen zum Bahnprojekt. Jetzt aber in einer leichteren und intuitiveren Navigation.

Bahnprojekt stellt beim Webcast Grobtrassierungen vor
Ein Termin zum Vormerken: am 25. November stellt das Team des Bahnprojekts der Öffentlichkeit die Grobtrassierungen und dessen Herausforderungen vor. Nach der Präsentation wird es Gelegenheit geben, Fragen an das Planungsteam zu stellen. Weitere Informationen werden zeitnah auf der Homepage zu finden sein. (Foto: DB Netz AG / Thomas Kiewning)