Start Nachrichten Raum Augsburg: Das Rote Kreuz freut sich über 966 neue Mitglieder

Raum Augsburg: Das Rote Kreuz freut sich über 966 neue Mitglieder

Vom 06.07.2020 bis zum 14.08.2020 warb das Rote Kreuz im südlichen Landkreis um neue Fördermitglieder. Insgesamt unterstützen nun 966 Neumitglieder die Arbeit des Roten Kreuzes. Die Auswertung liefert wertvolle Erkenntnisse und wie die Gelder verwendet werden, kann anhand der Zahlen aus 2019 erklärt werden.
Der größte Irrtum in der öffentlichen Wahrnehmung über das Rote Kreuz ist, dass es staatlich finanziert wird und nur den Rettungsdienst und die Blutspende betreibt. Realität ist, dass das Rote Kreuz nur in wenigen Bereichen, wie z.B. der Rettungsdienst, eine gesetzlich geregelte Refinanzierung erfährt. In vielen Bereichen ist das Rote Kreuz auf Zuschüsse, Förderbeiträge und Spenden angewiesen. Die Fördermitglieder sind eine wesentliche Säule in der Finanzierung unserer Arbeit. Jedoch nimmt die Anzahl der Fördermitglieder jährlich um etwa 800 Mitglieder ab, wodurch eine jährliche Neumitgliederwerbung nötig ist, damit das Rote Kreuz finanziell unabhängig arbeiten kann.
Die Auswertung der Neumitgliederwerbung 2020 bringt interessante Erkenntnisse
In den Gemeinden Schwabmünchen, Königsbrunn und Bobingen unterstützen das Rote Kreuz die meisten Neumitglieder. Interessant dabei ist, dass hier jedoch der Anteil der Neumitglieder an der Bevölkerung in der Gemeinde am niedrigsten ist. Im ländlichen Bereich steigt dieser Anteil wieder.
Je städtischer die Gemeinden werden, desto schwieriger wird es für Hilfsorganisationen um Unterstützung zu werben. Die Unterstützungsbereitschaft der Bevölkerung für die Arbeit der Hilfsorganisationen rückt in den Hintergrund, insbesondere dann, wenn nicht gerade ein großes Unglück oder eine Schadenslage abzuarbeiten ist.
Besonders erfreulich ist, dass bei dieser Fördermitgliederwerbung auch wieder jüngere Mitglieder gewonnen werden konnten. 50 % sind unter 50 Jahre.
Die Auswertung zeigt auch, dass das Rote Kreuz gerade bei der jüngeren Generation wieder wahrgenommen wird (36 % der Neumitglieder sind jünger als 40 Jahre) und die Berichterstattung ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit einer Hilfsorganisation ist.
Annähernd 30 % der Förderbeiträge fließen in die ehrenamtliche Arbeit vor Ort
Ein weiterer Irrtum in der öffentlichen Wahrnehmung ist, dass Förderbeiträge nur in die Verwaltung, den klassischen „Wasserkopf“, fließen. Anhand der Zahlen des BRK Kreisverbandes Augsburg-Land aus 2019 ist dieser Verwaltungsanteil mit nur 6 % verhältnismäßig gering.
Mit annähernd 30 % wird das Ehrenamt finanziert, primär die persönliche Schutzausrüstung und ein umfangreicher Versicherungsschutz. Kein Helfer geht ohne Schutzkleidung und einer anständigen Versicherung in den Einsatz. Ergänzend dazu wird die Helferausbildung mit 13 % der Beiträge finanziert, begonnen von der Sanitätsgrundausbildung bis hin zu den Fachausbildungen für den erweiterten Rettungsdienst oder Katastrophenschutz.
Der Katastrophenschutz wird größtenteils durch den Landkreis unterstützt, ergänzend fließen noch 18 % der Förderbeiträge in Ersatzbeschaffungen, Helferführerscheine und Sonderequipment.
Die Sozialarbeit des BRK, primär die Seniorenhilfe und weiteren Aufgaben nach der Satzung (Gremienarbeit, Beratungen, strategische Weiterentwicklung der Rotkreuzarbeit) werden mit je 12 % refinanziert.
Fazit und Ausblick
Das Rote Kreuz im Landkreis Augsburg ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Werbung, welches jedoch weit unterhalb des Ergebnisses aus 2019 liegt.
In Zeiten von Corona ist das aber realistisch und nachvollziehbar. Gerade in dieser schweren Zeit, in der für viele Menschen die finanzielle Zukunft unklar ist, freut sich das Rote Kreuz umso mehr über das Ergebnis, denn das Rote Kreuz kann sich auf seine Fördermitglieder verlassen und die Bevölkerung auf ihr Rotes Kreuz.