Landrätin und Vorsitzende des Tourismusverbands Ostallgäu e. V. Maria Rita Zinnecker zieht eine positive Tourismusbilanz für das Jahr 2022. „Bei den Übernachtungen haben wir das Vor-Corona-Niveau nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen“, freut sich Zinnecker. „Ein besonderer Erfolg ist, dass die Gäste länger im Ostallgäu bleiben. Das ist ein strategisches Ziel von uns und zeigt, dass wir mit unseren Aktivitäten auf dem richtigen Weg sind.“
Mit 3.730.868 Übernachtungen in gewerblichen Betrieben haben im vergangenen Jahr 802 Übernachtungen mehr im Ostallgäu stattgefunden als 2019, dem letzten Vergleichsjahr vor Corona. Auch Übernachtungen bei Kleinvermietern waren gefragt: Jede vierte Übernachtung fand in einem Betrieb mit weniger als zehn Betten statt.
Die touristischen Ankünfte lägen 2022 mit 1.100.427 laut Zinnecker zwar gut 15 Prozent unter den Vergleichswerten aus 2019, aber die Gäste blieben länger – nämlich durchschnittlich 3,4 Nächte anstatt 2,9 Nächte. „Längere Aufenthalte sind erklärte Absicht unserer touristischen Arbeit für die Region. An- sowie Abreisen werden dadurch reduziert und damit auch Umweltbelastungen beziehungsweise Lärm. Außerdem werden die Gäste tendenziell qualitätsbewusster und tragen auch so zu einem nachhaltigeren Tourismus bei“, verdeutlicht Zinnecker die Entwicklungen. Auch die Gästestruktur habe sich durch die Pandemie verändert. 90 Prozent der Gästeübernachtungen seien Inlandsgäste. 2019 lag dieser Anteil noch bei gut 83 Prozent.
Positive Entwicklung trotz Krisen
„Die gute touristische Erholung des Ostallgäus trotz der vergangenen und aktuellen Krisen, hoher Inflation und vieler Unsicherheiten ist insbesondere auch dem hohen Einsatz und der Zusammenarbeit von Gastgebenden, Orten und dem Tourismusverband zu verdanken. Die Coronazeit wurde im Allgäu mit viel Engagement genutzt und unsere Region ist gestärkt daraus hervorgegangen“, sagt Zinnecker weiter.
Zukünftig werde man insbesondere noch stärker einen Tourismus im Einklang mit den Interessen der Einheimischen vorantreiben und in Maßnahmen zur Besucherlenkung in der Natur intensivieren. Außerdem würden auch 2023 wieder Qualifizierungsmaßnahmen zur Arbeitskräftebindung in den Betrieben gemeinsam mit der Arbeitsagentur angeboten werden. (Peter von Felbert)